E

Ei 

Warum ist das Hühnerei ausgerechnet eiförmig?

Die Eiform ist Resultat des Legevorgangs. Zu Beginn seines Weges durch den Eileiter ist die Schale noch weich und kugelförmig. Während beim Transport immer mehr Kalk eingelagert wird, formt dann das Zusammenziehen der Ringmuskeln das hintere Ende des Eis zu einer konischen Form, die schließlich auch das Legen selbst erleichtert. Einmal ins Nest gesetzt, hat sie auch den Vorteil, dass die Eier enger nebeneinander liegen und besser gewärmt werden können. Geraten sie einmal in Bewegung, rollt das Ei nicht so leicht davon, sondern dreht sich um sein verjüngtes Ende.

Bei Hühnereiern tritt noch ein wesentlicher Grund hinzu: Sie haben sich im Laufe der Evolution perfekt der Form von Eierbechern und Eierhalter in Kühlschränken angepasst…
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Welt. Kalenderblatt vom 3./4. April 2004)


Eintagsfliege 

Die Frage nach der Lebensdauer scheint sich wohl zu erübrigen. Viel interessanter ist daher die Frage: Was isst dieses Insekt in ihrer kurzen Verweildauer auf der Erde? Die Antwort lautet: Gar nichts. Ihre Fressorgane sind nämlich zurückgebildet und ihr Darmtrakt ist nicht funktionsfähig. Sie zehrt von dem, was sie sich in ihrem mehrjährigen Larvenstadium angefressen hat.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)


Eheringe 

Seit wann tragen verheiratete Eheleute eigentlich diese Ringe? Der Brauch geht auf eine römische Sitte zurück. Im antiken Rom trugen nur die Frauen einen Ehe-oder Verlobungsring. Sie steckten ihn auf den Mittelfinger, da man allgemein glaubte, dass von diesem Finger ein Nerv direkt zum Herzen führte. Der meist eiserne Verlobungsring galt als Zeichen der Bindung, aber auch als Empfangsbestätigung für die Mitgift. Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. gab es auch goldene Ringe in Form zweier ineinander verschränkter Hände. Erst unter frühchristlichen Einfluss wurde der Ring zum Symbol von Treue und Unauflöslichkeit der Ehe.
(Quelle: BROCKHAUS: Was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)


Eiffelturm 

Gerne werden Möchtegern-Klugscheißer berichtigt (von anderen Möchtegern-Klugscheißern), wenn sie behaupten, dass der Eiffelturm, bekanntermaßen das Wahrzeichen von Paris, etwas mit der Eifel zu tun hat. Zweitere werden jetzt natürlich pflichtbewusst (sie wissen es halt nicht besser!) erzählen, dass der berühmte Turm natürlich nach seinem Erbauer, dem Ingenieur Gustave Eiffel benannt wurde. Jetzt kommt aber erst der wahre Klugscheißer zum Einsatz, um nun den ersten Möchtegern-Klugscheißer zu bestätigen, denn die Vorfahren von Gustave Eiffel kamen nämlich tatsächlich aus der Eifel; daher der Familienname Eiffel und genauso auch der Name für den Turm. So schaut’s aus!
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer. München 2003)


Einfaltspinsel 

Bei Menschen, die mit nicht allzuviel Verstand gesegnet wurden, werden gerne als Einfaltspinsel bezeichnet. Hat dieses Wort vielleicht seinen Ursprung in der Malerei? Weit gefehlt: Der “Pinsel” (früher: pinsule) war ursprünglich eine herabwürdigende Bezeichnung für Schuster, entstanden aus “Pinne” = Nagel und “Säule” = Ahle, das Wort stand auch ganz allgemein für einen Knauser.

Am Rande notiert: Der Pinsel als Malerwerkzeug dagegen stammt aus dem lateinischen “penicellus” = Bürste.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer. München 2003)


Eisbein 

Mancher Bayer oder manche Bayerin wird sich über diesen Begriff nicht viel Gedanken machen: Sie sagen halt Schweinshax’n dazu. Dieses deftige Essen hat aber nichts mit Eis oder Frost zu tun. Seinen Namen hat es von “Isbeinen”, den früher so genannten Hüftbeinen der Schweine. Später hat sich diese Bezeichnung dann auf jedwede gepökelten oder gekochten Schweinsfüße oder – beine übertragen.
(Quelle: Walter Zerlett Olfenius: Aus dem Stegreif, Berlin 1943)


Eiweiß

Wer glaubt, dass im weißen vom Ei am meisten Eiweiß ist, der irrt. Erstens heißt das Weiße vom Ei Eiklar und zweitens enthält es weit weniger Eiweiß als der Dotter.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer)


Elefanten 

In unzähligen Witzen machen sich die Menschen über die Dickhäuter lustig: Beim Anblick einer Maus würden sie Angst bekommen. Um diesem blöden Vorurteil ein Ende zu bereiten hat kein geringerer als Professor Bernhard Grzimek (1909 bis 1987) ein Experiment gestartet. Und siehe da: Statt wild trompetend sich zu verkrümeln, brachten die mit Mäusen konfrontierten Elefanten ihren Rüssel weit geöffnet an die kleinen Nager heran und zerstampften sie dann kurz entschlossen.

Bei der Begegnung mit Dackeln und Kaninchen waren die größten Landsäugetiere doch ein wenig eingeschüchtert und warfen mit Sand und Steinen nach ihnen.
(Quelle: BROCKHAUS, Ganz schön merkwürdig, Leipzig 1998)


Elfenbein 

Elfenbein entsteht nicht nur aus den Stoßzähnen von Elefanten, sondern es wird auch aus den Hauern von Narwalen, Walrossen, Flusspferden und Keilern hergestellt. Das Wort hat übrigens auch nichts mit Elfen zu tun; es leitet sich vom althochdeutschen “helfantbein” ab, das heißt “Elefantenknochen”.
(Quelle: Stichwort “Elfenbein” in der Brockhaus Enzykopädie, Wiesbaden 1990)


Elektrorasierer 

Zum Thema Elektrorasierer gibt es viele interessante Dinge.

1. Erfunden wurde er von Jacob Schick (1878 bis 1937).

2. 1923 ließ er ihn patentieren.

3. 1931 kam der erste brauchbare Elektrorasierer auf den Markt.

Zugegeben, diese Fakten sind ganz nett, aber viel spannender ist die Geschichte hinter den Kulissen. Jacob Schick versuchte nämlich nach Beendigung des 1. Weltkrieges sein Glück in Alaska. Dort wollte er Gold finden. Aufgrund einer Knöchelverletzung war er ans Lager gefesselt. Da er trotz 40°C unter Null immer schick aussehen wollte und ihm das Eisschmelzen fürs Rasierschaumschlagen zu blöd wurde, begann er Rasierklingen zu zerschneiden, befestigte diese auf einer Platte, die von einem Elektromotor in Schwung gebracht wurde. Man kann sich vorstellen, dass die ersten Modelle einem Miniaturrasenmäher glichen und nur mit 2 Händen zu bändigen waren. 1931 kam dann nun der erste brauchbare Elektrorasierer auf den Markt und Schick hatte endlich Gold gefunden.
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Wet. Kalenderblatt vom 10./11. Januar 2004)

Elstern 

Gerne wird behauptet, dass diese Vögel klauen. Dabei trägt die diebische Elster ihren Namen nicht ganz zu Recht, wenn man dem Vogelkundler Wolfgang Makatsch glauben darf: “Obwohl die Elster eine gewisse Vorliebe für blinkende Gegenstände hat, habe ich noch nie in den zahlreichen von mir untersuchten Elsternnestern irgendwelche derartigen Sachen gefunden.”
(Quelle: W. Makatsch: Die Vögel in Feld und Flur. Radebeul 1955)


Emmy 

Wer war der Namensgeber für die gleichnamige Auszeichnung außergewöhnlicher TV-Produktionen? Die Frage müsste eigentlich lauten: Was?, denn als Charles Brown,der Präsident der US-Akademie für Kunst und Wissenschaft 1948 dieses Komiteegründete, stand der Name noch nicht fest. Es sollte ein Begriff aus der Fernsehtechnik sein.“Ionoscope” und “Tilly” fanden keine Zustimmung und Harry Lubcke, der später Präsidentder Akademie werden sollte, setzte sich mit “Emmy”, einem Spitznamen für die Orthikon-Bildröhre, durch. Die dazugehörige Statue gestaltete übrigens Louis McManus.
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm? Berlin 1994)

Emnid 

Das bekannte Bielefelder Meinungsforschungsinstitut heißt offiziell “Emndid GmbH & Co., Institut für Meinungs- und Sozialforschung.” Emndi steht für Erforschung, Meinung, Nachrichten, Informatonsdienst.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Energydrink 

Viele Menschen glauben, dass sie mit einem Energydrink ihre Leistung fördern. können. Die Lifestyle-Limonaden gleichen allerdings nicht die Energiebilanz eines Sportlers aus, sondern sorgen eher bei den Herstellern für hervorragende Bilanzen. Der menschliche Körper ist von Haus aus auf schweißtreibende Arbeit vorbereitet und abgesehen davon, ist kein einziger Nährstoff bekannt, für den ein zum Energieverbrauch überproportionaler Bedarf besteht. Wenn ein Hersteller also behauptet, ein bestimmter Inhaltsstoff seines Gebräus sei einer bestimmten Stoffwechselfunktion zuzuordnen, ist das schlicht einfach Quatsch.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung. Wissen. Kalender 2006)

Erdbeere 

Die Erdbeere ist biologisch gesehen keine Beere, sondern eine sogenannte Sammelnussfrucht. Was wir als ”Erdbeere” verzehren, ist in Wahrheit eine Blütenachse, die ungewöhnlich fleischig ist. Die eigentlichen Früchte der Erdbeerpflanze sind die winzigen, auf dieser roten Blütenachse angebrachten Nüsse (ähnlich bei Him- und Brombeeren). Mit ”Beeren” nennt man in der Botanik Früchte, die nur aus fleischigen Schichten bestehende Fruchtschalen haben, wie etwa Stachelbeeren, Hagebutten oder Heidelbeeren, aber auch Kürbisse und Gurken.
(Quelle: F. Jacob, E.J. Jäger, E. Ohmann: Botanik, Stuttgart 1991)


Erde 

Die Erde ist keine Kugel. (Natürlich auch keine Scheibe!!) Unser Planet ist ein “abgeplattetes Rotationsellipsoid”. An den Polen ist die Erde etwas abgeplattet und am Äquator etwas ausgebuchtet. Am Äquator ist der Meeresspiegel 21 Kilometer weiter vom Mittelpunkt der Erde entfernt als am Nordpol.
(Quelle: Isaac Asimov: Das Wissen unserer Zeit, München 1991)


Erdnüsse

Wer etwas auf seine Gesundheit hält, sollte die Finger von Erdnüssen lassen. Diese sind zu einem Großteil von Bakterien befallen, die Aflatoxin produzieren, ein Stoff, der als eines der gefährlichsten Mutagene gilt und unter anderem Krebs verursachen kann. Er übersteht sogar den Röstvorgang.

Vielen Dank an Mitti für diesen Beitrag. Vielleicht denkt Ihr beim nächsten Knabberzeugeinkauf daran!

Erdumfang 

Die Ansicht, dass im Altertum alle Menschen glaubten, wir lebten auf einer Scheibe, ist totaler Schwachsinn. Schon im 3. Jahrhundert vor Christus berechnete der hellenistische Gelehrte Eratosthenes von Kyrene den Umfang der Erde. Dazu benutzte er die bekannte Entfernung zwischen Assuan und Alexandria und maß den Einfallswinkel der Sonne an dem einen Ort, während sie in dem anderen im Zenit, das heißt senkrecht stand. Er errechnete einen Erdumfang von 39 690 km.
Gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass die Länge des Äquators 40 075 km beträgt. Die Abweichung in der Berechnung des cleveren Griechen betrug also weniger als ein Prozent. Und das ganz ohne Taschenrechner!
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 11. Juli 2005)


Esel 

Leider gibt es immer noch Menschen, die diese Tiere für dumm halten. Dabei schneiden sie unter den Huftieren mit Abstand am besten bei IQ-Tests ab. Auf der Weide testen sie mit ihren Barthaaren, ob der Zaun elektrisch geladen ist. Die ach so schlauen Pferde oder Kühe werden erst durch einen recht schmerzhaften Stromschlag belehrt. Den unverdienten Ruf könnten die Esel daher haben, dass sie störrisch zu sein scheinen. Dabei zeichnet das oft ihre Intelligenz aus: Denn wenn der Weg unsicher ist, betritt er ihn erst, wenn er weiß, wie er ihn bewältigen kann. Über schmale Brücken und trübe Pfützen geht er nur, wenn es ihm sein Treiber vormacht. Übrigens lautet ein spanisches Sprichwort: ”Folge einer Ziege, und du wirst in einen Abgrund stürzen. Folge einem Esel, und er führt dich in dein Dorf.”
(Quelle: Vitus B. Dröscher: Sie turteln wie die Tauben, Hamburg 1988)

Eskimokuss 

Schon kleine Kinder lernen, dass sich Eskimos küssen, indem sie sich ihre Nasen reiben. Stimmt. Trotz der großen Bekanntheit dieses Rituals, ist in der ethnologischen Fachliteratur erstaunlich wenig darüber zu finden, so der Inuit-Experte Jean-Loup Rousselto. Aber er bestätigt, dass die Nasenreib-Rituale schon auf seinen Reisen in die Arktis beobachtet hat.
Eine besondere rituelle Funktion scheint der Nasenkuss bei den Eskimos jedoch nicht zu haben, anders als etwa bei den neuseeländischen Maori. Es ist eher eine flüchtige Geste, am ehesten vergleichbar mit unseren tatsächlichen oder angedeuteten Wangenküssen. Ein möglicher Ursprung: Wenn in der Kälte der Arktis fast das gesamte Gesicht vermummt ist, dann bleibt für den Körperkontakt eben fast nur noch die vorstehende Nase.
Das Nasenreiben “ersetzt” also nur den Begrüßungskuss und hat keine besondere erotische Komponente. Welche Liebesweise Eskimomann und -frau in der Abgeschiedenheit ihres Iglus austauschen, darüber sagen uns die Völkerkundler nichts.
(Quelle: Christoph Drösser. Stimmt’s? Neue moderne Legenden im Test. Hamburg 2002)

Essstäbchen 

Der Gebrauch der Essstäbchen hängt mit den jahrtausendealten Essens- und Benimmregeln zusammen. Als absolut degoutant und natürlich barbarisch betrachten es die Bewohner des reichs der Mitte seit jeher, große Stücke Fleisch oder Fisch auf den Tisch zu bringen. Denn das Tranchieren oder Filetieren kann man ja vorher in der Küche bewerkstelligen: “Wir sitzen bei Tisch, um zu essen, und nicht, um gebratene Tiere zu zerlegen” (altes chinesisches Sprichwort.)
Für die mundgerechten Häppchen sind die “Kuaitse”, die Essstäbchen, absolut ausreichend. Als die Venezianer im 14. Jahrhundert Europa mit der Sitte des vorbereiteten Bissens bekannt machten, fand man das im Essensreich des Hauens und Stechens schlicht affektiert.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 26. Juli 2005)


Eunuch 

Es sprach der Emir zum Eunuchen: “Du kannst es ja trotzdem mal versuchen!” Der Begriff Eunuch ist im Deutschen ein Synonym für einen kastrierten Haremswächter. Das Wort stammt aber nicht aus dem arabischen Raum, sondern aus dem Griechischen und bedeutet eigentlich “Bettschützer” oder “Kammerdiener”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)