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Haare, graue

Es gibt keine Menschen mit grauen Haaren. Mögliche Farben sind: braun, blond, rot oder schwarz. Es ist noch möglich, dass Haare weiß werden. Nur grau können sie niemals sein. Die scheinbar grauen Haare vieler Menschen sind eine durch die Mischung weißer und anderer Haare hervorgerufene optische Täuschung; von weitem wirkt das Ganze grau. Sieht man aber näher hin, wird man kein graues Haar finden.
(Quelle: Graue Haare gibt’s nicht, Ruhr-Nachrichten, 21.6.1996)
Hängematte

Woher hat das bequeme Bett, dass oft zwischen zwei Bäume gespannt wird, seinen Namen? Das naheliegendste ist natürlich “hängende Matte”. Aber das stimmt nicht! Es leitet sich nämlich von dem indianischen “hamaca” ab. Über “Amakken” und “Hangmak” wurde dann die deutsche “Hängematte”. Auf englisch heißt es übrigens “hammock”.
(Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Berlin 1993)
Haie

Filme wie “Der weiße Hai” haben nicht gerade zum guten Image dieses Meerestieres beigetragen. Haie greifen nämlich nur im Notfall Menschen an, nicht etwa aus purer Lust zum Töten oder weil sie den Menschen gar als Beute brauchen. Nur von 12 der 350 Arten ist bekannt, dass sie auch ohne Provokation Menschen attackieren.
Zwischen 1916 und 1969 wurden weltweit insgesamt 32 Angriffe des weißen Hais, des größten und gefährlichsten Exemplars dieser Gattung, auf Menschen registriert, 13 davon mit Todesfolge.
Nimmt man auch andere Haie mit dazu, etwa den Tigerhai, den Blauhai oder den Bullenenhai, die auch Menschen angreifen, wird die Zahl der Todesopfer größer, kommt aber bei weitem nicht an die Zahl der Menschen heran, die jährlich von Hunden totgebissen werden.
(Quelle: Lee Server: Haie, Erlangen 1990)

Halloween

Wer hat sie noch nicht gesehen, die ausgehöhlten Kürbisse, meist durch eine Kerze zum Leuchten gebracht? Der Abend vor Allerheiligen (der Begriff kommt natürlich aus dem Englischen: „All Hallows‘ Even“) ist so ziemlich das populärste Fest in Großbritannien und in den USA. Aber auch hierzulande gewinnt das Fest an Popularität. Aber wo hat das wilde Treiben seinen Ursprung? Der 31. Oktober war bei den Kelten der Abschluss des Sommerjahres und der Beginn der Winterzeit. Mit Opfergaben, mächtigen Feuern und Maskeraden sollten Hexen und Dämonen vertrieben bzw. besänftigt werden. Trotz des späteren christlichen Einflusses galt und gilt dieser Zeitpunkt als besonders geisterumtriebig: der Tag und die Nacht der lebenden Toten.
(Quelle: Gerlach, Walter: Das neue Lexikon des Aberglaubens)

Halma

Dieses Spiel darf in keiner Spielesammlung fehlen. Bekannt ist dieses Brettspiel schon seit der Antike. Der Name ist griechischen Ursprungs und bedeutet “Sprung”. Das macht Sinn, oder?
(Quelle: Hartwig Ledige: Test, Tu und Teddybär, München 2001)

Hals- und Beinbruch

Warum wünschen wir eigentlich guten Freunden solch brutale Sachen, wenn wir ihnen doch eigentlich alles Gute meinen? “Hals- und Beinbruch” kommt aus dem jiddischen “hazloche und broche” = Glück und Segen.
(Quelle: Eckhard Henscheid u.a. Kulturgeschichteder Mißverständnisse, Stuttgart 1997; Danke an Marco)
Handtuch

Wenn jemand aufgibt, spricht man davon, dass er das Handtuch wirft. Ursprung dieses Ausdrucks ist der Boxsport. Der Sekundant des noch auf den Beinen stehenden, aber chancenlosen Boxers wirft als Zeichen für die Aufgabe des Kampfes ein Handtuch in den Ring..
(Quelle:DUDEN Taschenbücher: Redensarten. Mannheim u. .a. 1999)
Hase

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts. Wer immer noch glaubt, der Spruch ist von Bugs Bunny wird jetzt staunen. Victor von Hase war Heidelberger Jurastudent, der seinem Spezl, der bei einem Duell einen Kerl erschossen hatte, zur Flucht verhalf. Er wurde aber beim Flüchtigen in Frankreich gefunden und musste 1843 vor das Heidelberger Gericht.
Seine Eingangsworte lauteten: “Mein Name ist Hase, ich verneine die Gegenfragen, ich weiß von nichts.”
(Quelle: BROCKHAUS, Da staunt der Fachmann…, Was so nicht im Lexikon steht. Leipzig 2000)
Hasenschlaf

Gerne wird behauptet, Hasen würden mit offenen Augen schlafen. Das ist aber völliger Blödsinn. Es gibt keinen einzigen Hasen, der dies tut. Vermutlich ist dieses Gerücht entstanden, weil es bisher noch keinem Menschen gelungen ist, einen Hasen im Schlaf zu überraschen. Denn der Hase ist ein äußerst wachsames Tier und wacht sofort auf, wenn sich seiner Schlafstelle ungewohnte, auch noch so leise Geräusche nähern.
(Quelle: Das kleine Lexikon . Unglaublich Lügen & Irrtümer von A-Z. München 2000)
Hechtsuppe

Hechtsuppe – Nicht nur in Hamburg „zieht es wie Hechtsuppe“, wenn es hier wegen der windigen norddeutschen Witterung auch häufiger ziehen mag als anderswo. Und mit einem Fischgericht hat das Ganze auch nichts zu tun, zumal der Hecht als Edelfisch für eine banale Suppe eigentlich zu schade wäre. Die Hechtsuppe ist vielmehr die Verballhornung von hech supha durch das Rotwelsch (Gaunersprache), also der jiddischen Wörter hech („wie“) und supha („Sturm“). „Es zieht wie Hechtsuppe“ heißt und bedeutet also nichts anderes als „Es zieht wie beim Sturm“.
(Quelle: Hamburger Abendblatt, 25. Juni 2002)

Henkersmahlzeit

Folgende Mahlzeit bekam die Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt (1748 bis 1772), Vorbild fürs Gretchen in Goethes “Faust”, vor ihrer Enthauptung kredenzt:

  • · Gerstensuppe
    Blaukraut
    3 Pfund Bratwürste
    10 Pfund Rindfleisch
    6 Pfund gebackene Krapfen
    12 Pfund gespickter Kalbsbraten
    Konfekt
    2 Schwarzbrote
    8,5 Maß 1748er Wein
    1 Glas Wasser
  • Die arme Sünderin nahm das Glas Wasser. Den Rest verputzten die anwesenden Priester.

(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 11. August 2005)
Herz

“Das Herz schlägt links”, so lautet der Titel des Buches unseres ehemaligen Finanzministers Oskar Lafontaine. Aber das ist falsch: es schlägt nämlich weder rechts noch links, sondern in der Mitte. Es sitzt ziemlich zentral in unserem Brustkorb, unmittelbar hinter dem Brustbein zwischen linkem und rechtem Lungenflügel.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, 1998)
Hieroglyphen

Ein Lehrer meinerseits behauptete mal, dass ich sehr unleserlich schreibe. Daraufhin sagte ein Klassenkamerad: “Ja, ja, der schreibt in Hieroglyphen!” Daraufhin der Lehrer: “Hieroglyphen kann man lesen!”
Dieses Wort, das die Bilderrätsel der Archäologen bezeichnet, kommt aus dem Griechischen und bedeutet “heilige Inschriften”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, MünchenHimalaya (8. Woche 2003)
Wer mit Himalaya nur den größten Berg der Erde und den Yeti bzw. Reinhold Messner verbindet, könnte durchaus auf die Idee kommen, im Himalaya befindet sich nur Eis und Schnee. Dabei ist der größte Teil des Himalayas staubtrocken und durch ein Wüstenklima mit Temperaturen von im Sommer bis zu 30° C bestimmt.
(Quelle: Stichwort Himalaya in der MS Microsoft Enzyklopädie Encarta. 1994)
Höhlenmenschen

Weil wir so viele Zeugnisse der frühen Menschen ausgerechnet in Höhlen finden, kann man in der Tat leicht glauben, unsere Vorfahren hätten dort auch größtenteils gelebt. In Wahrheit dienten Höhlen aber immer nur als kurzfristige Ausweichquartiere und Verstecke – die ersten Menschen lebten, jagten, arbeiteten und schliefen, wenn immer möglich, im Freien an der frischen Luft. Dass wir dort viel weniger Zeugnisse ihres Lebens finden, liegt einfach daran, dass Wind und Wetter diese Zeugnisse anders als in Höhlen bald zerstörten.
(Quelle: Stichwort “Cave dwellers” in Microsoft CD-ROM Enzyclopädie Encarta 1994)
Hollywood

Gerne könnte man annehmen, Hollywood sei die Hochburg der weltweiten Spielfilmindustrie. Doch dem ist nicht so: In Hollywood, bzw. in den gesamten USA werden zwar immerhin 400 Filme pro Jahr gedreht. Das ist mehr als einer täglich. In Indien werden aber rund 900 Filme, also täglich mehr als zwei, gedreht. Das ist nunmal einfach mehr!
(Quelle:P. Robertson: Das neue Guinness Buch Film, Berlin 1993)
Holzwurm

Der Holzwurm (Anobium pertinax) ist kein Wurm, sondern ein Käfer; an Würmer erinnern allenfalls seine Larven, die in alten Holzschnittwerken die bekannten Gänge hinterlassen.
(Quelle: W. Eigener: Großes Farbiges Tierlexikon, Herrsching 1982)

Hooligan

Leider haben sie auch bei dieser WM für Schlagzeilen gesorgt. Die genaue Herkunft des Begriffes Hooligan ist nicht bekannt. Eine Theorie lautet, die Bezeichnung gehe zurück auf den Iren Patrick Hooligan, der 1898 in London in einem Polizeibericht als Randalierer und Anführer einer Jugendbande auftaucht. Das Wort entstammt sonach dem Londoner Polizeijargon und ist zurückzuführen auf den Bandenführer mit dem Spitznamen Hooley, der die Bevölkerung des Londoner Stadtteiles Islington geraume Zeit terrorisierte. Das Wort „hooley“ stammt aus dem Irischen und bedeutet „wild“.
Das Wort wurde in der Sowjetunion (dann im Ostblock generell) früh für Schläger, aber auch für abweichende Jugendliche überhaupt benutzt. Nicht ausgeschlossen, dass es über die DDR in den deutschen Sprachschatz geraten ist.
Eine bekannte, häufig gebrauchte, Kurzform des Begriffs lautet „Hool“ bzw. in der Mehrzahl entsprechend „Hools“.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hooligan)

Hornissen

Als ich noch in der Grundschule war, kursierten wilde Gerüchte: Drei Stiche einer Hornisse können einen Menschen töten! Dabei ist der Stich einer Hornisse (Vespa crabro) nicht gefährlicher als der Stich einer Biene oder Wespe. Entscheidend ist allein, wohin die Hornisse sticht. Ein Stich in die Zunge oder in die Lippe, in den Mund oder in ein Blutgefäß ist immer gefährlich, aber dies gilt auch für eine Biene oder Wespe. In jedem Fall ist der Stich einer Vespa crabro wegen des hohen Anteils von Serotonin, Acetylcholin und Histamin im Hornissengift besonders schmerzhaft, und manche Menschen reagieren auf das Gift allergisch.
(Quelle: Grzimeks Tierleben. Band 2. Stuttgart 1969)

Hugo, Victor

Im Jahre 1862 befand sich der französische Schriftsteller Victor Hugo (*1802, + 1885) im Exil auf der Kanalinsel Guernsey und wollt von seinem Verleger wissen, wie sich sein neues Werk verkaufte. Er schrieb ihm:”?”. Die Antwort des Verlegers lautete:”!”
Der Roman “Les Misérables” war ein voller Erfolg.
(Quelle: Brockhaus – Wie es nicht im Lexikon steht, Mannheim 1996)

Hühner

Warum fallen eigentlich schlafende Hühner nicht von der Stange?
Sie sind mit einer Art Klammersicherung ausgestattet. Wenn sich das Huhn auf die Stange setzt, wird seine Ferse abgewinkelt. Dabei spannt sich eine Sehne am hinteren Hühnerbein, welche die Zehen zusammenzieht. Das Körpergewicht sichert die Halterung. Dank der gleichen Vorrichtung fallen auch Vögel des Nachts nicht vom Baum.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 21. März 2005)

Hundejahre

Stimmt es wirklich, dass ein Hundejahr sieben Menschenjahre entsprechen?
Nicht ganz. Es gibt mehrere annehmbare Berechnungsformeln. Hier eine der einfacheren: Das erste Lebensjahr des Hundes entspricht 21 Menschenjahren.
Jedes weitere Hundejahr entspricht 4 Menschenjahren.
Ein 7 Jahre alter Hund ist als 21 +(6*4) = 45 Menschenjahre alt. Entsprechend ist ein 10 Jahre alter Hund 57 und ein 15 Jahre alter 77. Das ist sicher realistischer, als wenn man ihn nach der 7-Jahres-Regel für 105 halten würde.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 7. April 2005)

Hurrikan

Audrey 1957, Tracy 1974, Vivian und Wiebke 1990 – verheerende Stürme und ihre Namen. Nun, sind alle Stürme weiblich? Nein, natürlich nicht. Es gab auch Gilbert 1988, Hugo 1989, Andrew 1992 und Gordon 1994. Aber sie waren es einmal. Und Frauen waren es auch, die es schafften, dass die Stürme nicht nur weiblich blieben. Ab dem Jahr 1979 traten den Damen die Herren zur Seite. In jedem Jahr wechseln heute weibliche und männliche Namen alphabetisch ab. Im Jahr 1951 wurden Stürme erstmals von amerikanischen Meteorologen mit kurzen Kodewörtern aus dem Buchstabieralphabet benannt: Able, Baker oder Charly hießen sie. Doch nach Einführung des internationalen Buchstabieralphabets kam es zu Verwirrungen. Daher kamen die Meteorologen auf die glorreiche Idee, ein im pazifischen Raum verwendetes System von Mädchennamen für Stürme auf die Karibik zu übertragen. Dieses System verwendet die Namen alphabetisch nach dem Erscheinen der Stürme innerhalb eines Jahres. So heißt der erste Sturm beispielweise Betsy und der nächste Camille. Es kam wie es kommen musste: Massive Proteste von seiten der Frauenverbände führten letztendlich dazu, dass die Gleichberechtigung siegte. Nun folgte Helene auf den Sturm Gordon.
(Quelle: http://members.chello.at/robert.forstner-billau/informationen/natur/sturm.htm)

Hurrikan II

Das Wort „Hurrikan“ für einen Sturm, leitet sich ab von dem Namen eines indianischen Sturmgottes: „Huracan“.

(Quelle: http://www.w-akten.de/begrifflichkeiten.phtml)
Huhn

Ich gebe es zu: Es ist nicht wirklich wichtig zu wissen, warum die Hühner beim schlafen nicht von der Stange fallen (solange sie sich überhaupt zu den glücklichen Vögeln zählen dürfen, die auf einer solchen nächtigen dürfen), aber dies ist ja schließlich eine Seite für Klugscheißer. Hühner besitzen eine Art Klammersicherung. Wenn sich das Huhn auf die Stange setzt, wird seine Ferse abgewinkelt. Dabei spannt sich eine Sehne am hinteren Hühnerbein, welche die Zehen zusammenzieht. Das Körpergewicht sichert die Haltung. Dank der gleichen Vorrichtung fallen auch Vögel nachts nicht vom Baum!
(Quelle: Brockhaus: Was so nicht im Lexikon steht. Leipzig 1996)
Humbug

Dieses Wort klingt zwar urdeutsch, stammt aber aus dem Englischen. Selbstverständlich mit abweichender Aussprache, aber mit der selben Bedeutung wie im Deutschen: nämlich Unsinn oder Schwindel.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)
Hund

Jeder Hundebesitzer und alle anderen auch kennen das Bild: Das beliebte Haustier lässt nach einem anstrengenden Lauf die Zunge bis zum Boden hängen. Warum machen wir Menschen nicht ähnliches mit diesem Organ? Die menschlichen Schweißdrüsen sind über die ganze Haut verteilt und ermöglichen es, dem Körper große Wärmemengen zu entziehen. Ein Hund dagegen hat nur sehr wenige Schweißdrüsen und muss die Flüssigkeit auf anderem Wege verdampfen. Er tut dies über die Zunge. Beim Hecheln schwitzt er also einfach über die Zunge aus.
(Quelle: BROCKHAUS: Was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)
Hund II

Hundebesitzern ist vielleicht schon aufgefallen, dass sich ihre Lieblinge vor dem Schlafenimmer ihren Platz einmal umkreisen. Natürlich beschäftigt mich die Frage nach dem Grund: In freier Wildbahn muss das hohe Gras erstmal niedergetreten werden. Außerdem markieren sie damit ihre Stelle und geben Artgenossen ein Zeichen, dass sie hier nichts verloren haben. Wichtig ist der Geruch übrigens auch für die Babyhunde, die taubblind geboren werden. So wissen sie, wo sie zuhause sind.
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm? Berlin 1994)
Hunde

Woher kommt der Ausdruck “Jemand geht vor die Hunde”? Wer sich ein bisserl mit meiner Seite befasst hat, dürfte schon wissen, dass es natürlich nichts mit dem besten Freund des Menschen (zumindest mancher Menschen) zu tun hat. Der Ausdruck stammt aus der Bergmannsprache aus vergangener Zeit. Damals musste ein Bergmann, der schlecht gearbeitet hatte, zur Strafe den Transportkarren, die Hunte, ziehen; so kam jeder, den das Erdenglück einmal verlassen hatte, vor die Hunte.
(Quelle: Walter Krämer, Die besten Geschichten für Besserwisser, Piper 2001)
Hunde, die bellen…

… beißen nicht. Wer sich auch immer diesen doofen Spruch ausgedacht hat, ist im Unrecht. Hunde bellen nämlich aus den verschiedensten Gründen: um zum Spielen aufzufordern, um Freude oder Langeweile auszudrücken, aber auch zur Abwehr und als Drohung. Und wenn man diese Drohung ignoriert, dann wird nach dem Bellen auch gebissen.
(Quelle: F. Ohl: “Ontogenese der Lautäußerung bei Haushunden”, Diplomarbeit, Biologie, Kiel 1994
Hundertjähriger Krieg

Dieser Krieg, den sich die Franzosen und die Engländer im Mittelalter lieferten, dauerte von 1339 bis 1453. Das macht summa summarum 114 Jahre.
(Quelle: Brockhaus „Hundertjähriger Krieg“, Mannheim 1990)
Hundstage

Die Hundstage heißen so, nicht weil sie selbst Hunden zu heiß sind, sondern weil um diese Zeit des Jahres der Sirius, der Hundestern, mit der Sonne zusammen aufgeht. In der Antike glaubte man, dass dieser Stern noch zusätzliche Hitze brächte.
(Quelle: Walter Krämer, Lexikon der populären Irrtümer, Piper 1998)
Hungertuch

Woher kommt eigentlich der Begriff: “Jemand nagt am Hungertuch”? Ursprünglich hieß der Ausdruck übrigens am Hungertuch nähen oder stricken, aber das nur nebenbei. Mit so genannten Hungertüchern, auch Schmachtlappen genannt, wurden im Mittelalter zur Fastenzeit die Altäre verhüllt. In dieser Jahreszeit gab es nunmal wenig zum Beißen, wenn wieder am Tuch genäht wurde. Dadurch, dass das Hungertuch aus dem Gebrauch kam, wurde seine Bedeutung vergessen, und es wurde quasi zum Nagen freigegeben.
(Quelle: BROCKHAUS, Ganz schön merkwürdig, Leipzig 1998)