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Papageien

Landläufig herrscht die Meinung, Papageien könnten länger als Menschen leben. Eine bestimmt Papageienart, der Kakadu, wird zwar tatsächlich bis zu 100 Jahre alt. Aber das sind immer noch 20 Jahre weniger als der menschliche Rekord. Der Vogel, dessen Alter noch am ehesten das des Menschen erreicht, ist nicht der Papagei, sondern die Krähe. Die einzigen Tiere, die länger leben als Menschen, sind die Riesenschildkröte und der Stör; beide werden bis zu 150 Jahre alt.
(Quelle: Das Guinness Buch der Rekorde)

Papier

Wie oft kann man ein beliebiggroßes Blatt Papier falten? Es kann maximal siebenmal auf die Hälfte gefaltet werden. Egal wie groß oder wie dünn das Blatt ist. Ausprobieren!
(Quelle: BROCKHAUS! Was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Paternoster

Beim Paternoster denkt man an das Gebet “Vaterunser” oder an antiquierte Aufzüge. Wo ist der Zusammenhang? Das Konstruktionsprinzip des Paternosters stammt aus der Fördertechnik im Bergbau. Dort hingen Tragkörbe an einer umlaufenden Kette. Die Bergleute des Mittelalters erinnerte dies an einen Rosenkranz, dessen Gebetsreihe jeweils mit einem “Paternoster”, einem “Vaterunser”, eröffnet wurde.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Pavillon

Es ist vermutlich keine große Überraschung, wenn ich euch verrate, dass dieses Wort aus dem Französischen stammt. Dort heißt unser Wort, dass wir für Gartenhäuschen, oder auch für provisorische Hütten verwenden, auch Zelt. Dem liegt wiederum das französische Papillon bzw. das lateinische papilio für “Schmetterling” zu Grunde. Und jetzt kommt’s: der Name entstand, weil die am Zelteingang nach außen umgeschlagenen Enden einem Schmetterling ähneln.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Pechvogel

Bis in die Neuzeit gab es den Beruf des Pechsieders. Pech war im Mittelalter ein wichtiger, besonders in deutschen Wäldern gewonnener Handelsgegenstand. Mit siedendem Pech hat man Burgen und Städte gegen Angreifer verteidigt, die ihrerseits mit brennenden Pechfackeln und -pfeilen Feuer an Haus und Hof legten.
Die heutige Bedeutung von Pech geht darauf zurück, dass früher Äste und Zweige mit Pech bestrichen wurden, um Vögel zu fangen: Ein Vogel, der den Jägern so auf den Leim ging, hatte Pech gehabt und war ein Pechvogel.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Peitschenknall

Jeder kennt ihn, und hat in schon mal gehört: Den Peitschenknall. Viele sind immer noch der Meinung, er entsteht durch die Reibung der Peitsche selbst oder durch das Auftreffen auf den Boden. Dabei knallt es auch, wenn die Peitsche den Boden oder irgendeinen Gegenstand gar nicht berührt. Wie kommt’s? Das Ende der Schnur beim schlagen der Peitsche erreicht Geschwindigkeiten von mehr als 1100 km/h; das ist sogar schneller als der Schall und so wird also die Schallmauer durchbrochen.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, München 1998)

Pepsi-Cola

Das Konkurrenzprodukt zu Coca-Cola hat seinen zweiten Wortbestandteil von der Cola-Nuss.. Bleibt also noch der erste Teil zu erklären. Pepsi kommt von Pep. Auch im Deutschen ist Pep ein Synonym für “Elan, Schwung”. Das englische Wort soll vergleichsweise jung sein. Um 1890 “grassierte” in den USA eine Gesundheitsmodewelle: Das eiweißspaltende Magensaftferment Pepsin galt als das Mittel zur Förderung der Gesundheit schlechthin. Wer gesund ist, hat Schwung, Elan. So entstand offenbar das Wort Pep.
1896 wurde Pepsi-Cola erfunden. Vermutlich sollte mit dem Namen suggeriert werden, das Getränk versetze die Konsumenten in Schwung. Es gibt auch Deutungen, nach denen Pep eine Verkürzung vonpepper ist. Dabei enthält Pepsi nicht eine Spur von Pfeffer.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Persil

Jeder weiß, dass Persil ein Waschmittel der Firma Henkel ist. Aber das reicht einem Klugscheißer natürlich nicht. Ich habe nämlich herausgefunden, dass es sich aus ”Persil” aus ”Perborat” und ”Silikat” zusammensetzt. Ersteres sind Borverbindungen, die Wasserstoffperoxid angelagert haben und als Bleichmittel verwendet werden. Zweiteres nennt man die Salze und Ester der Monokieselsäure. Aus diesen Stoffen bestand das erste selbsttätig wirkende Waschmittel, das von besagter Firma 1907 auf den Markt gebracht wurde.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)
Pfeffer

”Geh`doch hin, wo der Pfeffer wächst!” Jeder sollte wissen, dass er oder sie sich jetzt verziehen sollte. Dieser Spruch kommt aus dem Mittelalter. Damals wusste man nicht so genau, wo eigentlich der Pfeffer herkam. Es war lediglich bekannt, dass er von weit her kam. Später wurde die Wendung auf Cayenne, die Hauptstadt von Französisch-Guayana in Südamerika, bezogen, die seit dem 19. Jahrhundert eine französische Strafkolonie ist, berüchtigt wegen ihres mörderischen Klimas. Dort wächst auch der berühmte Cayenne-Pfeffer.
(Quelle: Krüger-Lorenzen: Das geht auf keine Kuhhaut, Düsseldorf 1960)
Pferde

Die Jaqueline von Abahachi tut es zwar, aber sonst ist es ein durchaus seltenes Schauspiel “Pferde kotzen zu sehen”. Erbrechen bei Pferden ist schon deshalb fas unmöglich, weil die Speiseröhre in einem sehr spitzen Winkel zum Magen des Pferdes führt. Bei den meisten Fällen, die man für Erbrechen hält, handelt es sich um eine Art von Würgen, das noch in der Speiseröhre befindliches Futter wieder nach draußen befördert. Dieses Futter tritt in der Regel durch die Nüstern, nicht durch den Mund aus, weil der Schlund, der Maul und Speiseröhre miteinander verbindet, wie ein Art Sicherheitsventil wirkt und Ausscheidungen aus dem Mund verhindert.
Aber warum verbietet die Natur, dass Pferde sich übergeben? Aufgrund ihres geringen Magenvolumens fressen Pferde fast ununterbrochen. Ihr Magenvolumen beträgt nur ein Zehntel des Magenvolumens einer Kuh – mit nur einer Magenfüllung pro Tag wäre ein Pferd schnell verhungert. Folglich verdauen und fressen Pferde gleichzeitig. Und ihr extrem langer Darm erlaubt ihnen ein Menge Futter. Könnten Pferde sich nun übergeben, würde sich die Natur selbst überlisten und riskieren, dass das Pferd mit seinem Pferdehunger nicht genügend Gras bekommt; eine ausreichende Ernährung wäre dann nicht mehr gewährleistet.
(Quelle: David Feldmann. Warum ist die Banane krumm? München, 1994)
Pferdestärke (PS)

Auch wenn die gute alte Bezeichnung für die Motorleistung PS (Pferdestärke) für das kW (kiloWatt) langsam verschwinden muss, werden sich die meisten nicht mehr umgewöhnen und immer stolz ihre Motorleistung in PS kundtun. Woher kommt eigentlich die Einheit PS und entspricht das wirklich einem Pferd? Die Definition stammt von James Watt, dessen Dampfmaschinen Pferde, etwa in Mühlen, ersetzen sollten. Er hat sich gedacht, dass die Einheit PS ein gutes Argument zur Verkaufsförderung darstellte.
Die Biologen R.D. Stevenson und Richard Wassersug wollten 1993 feststellen, ob sich Watt verrechnete: Die maximale Leistung pro Kilogramm Muskelmasse liegt bei ca. 100 Watt. Ein 600-Kilo-Pferd verfügt über 270 kg Muskelmasse, von denen es 180 Kilo auf einmal zur Arbeit einsetzen kann. Macht also 18 000 Watt oder etwa 24 PS! Natürlich ist das nur die Maximalleistung. Watt hat natürlich berechnet, was so ein Pferd über einen längeren Zeitraum an Leistung vollbringt: Erfahrungsgemäß kann ein Pferd den ganzen Tag lang ein Mühlrad mit 24 Fuß Durchmesser etwa zweieinhalbmal pro Minute drehen. Die Zugkraft setzte der Erfinder mit 180 Pfund an, sodass sich eine Leistung von 33 929 Fuß mal Pfund pro Minute ergab. Den Wert rundete er übrigens ab auf 33 000 ft * lbf/min also 550 ft * lbf/s. Das entspricht 1 PS oder 735,49875 Watt.
(Quelle: Christoph Drösser: Stimmt’s? Noch mehr moderne Legenden im Test. Hamburg 2000)
Pflaster

Woher kommt eigentlich der Ausdruck “teures Pflaster”? Man könnte vermuten, dass es etwas mit Straßenpflaster zu tun hat, aber das ist naturgemäß falsch. Das “teure Pflaster” hat seinen Namen von den Pflastern, welche die Patienten vor den Bismarckschen Sozialreformen selbst bezahlen mussten.
(Quelle: Kurt Krüger-Lorenzen: Deutsche Redensarten – und was dahinter steckt. Wiesbaden 1960)

Pflaume oder Zwetschge

Wenn Sie aus Süddeutschland oder Österreich kommen werden Sie jede Art der Prunus domestica als Zwetschge bezeichnen. Nördlich der Mainlinie werden Sie dazu Pflaume sagen. Wenn Sie jetzt aber glauben, dass es das Gleiche ist, legt der Biologe ein Veto ein. Biologisch gesehen sind Zwetschgen eine Unterart aus der Familie der Pflaumen, und zwar all jene Sorten, deren Früchte dunkelblau und länglich sind.
(Quelle: Christa Pöppelmann. Die neuen Irrtümer der Allgemeinbildung. München 2006 und Wikipedia)

Philippinen

Die Philippinen verdanken ihren Namen den Spaniern. Nach der Entdeckung 1521 durch Ferdinand de Magalhaes wurden die heutigen Philippinen 1543 nach dem späteren König Philipp II. benannt.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

pi mal Daumen

Bei einer groben Schätzung sprechen wir von pi mal Daumen. “Pi” ist der sechzehnte Buchstabe des griechischen Alphabets und steht in der Mathematik für die irrationale Kreiszahl (Ludolphsche Zahl; = 3,14….)
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)
Ping-Pong

Ihr könnt damit aufhören, zu überlegen, was die angeblich chinesische Bezeichnung für Tischtennis heißen könnte: Sie ist nämlich überhaupt nicht aus China, sondern “Ping-Pong” wurde um 1900 in England geprägt, und zwar in Anlehnung an die typischen Geräusche, die bei der Ausübung dieses Sports entstehen.
(Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Berlin 1993)
Pizza

Die Pizza kommt aus Neapel und war ein Armeleuteessen. Die Essensreste vom Vortag wurden einfach auf ein Stück runden Teig gelegt und gebacken. Der Begriff Pizza ist aus dem italienischen Wort pezzo für “Stück” hervorgegangen. Macht Sinn: Essensreste sind irgendwelche (kleinen) Stücke. Nach Deutschland wurde die Pizza von Gastarbeitern gebracht, von denen sich später viele als Pizzabäcker selbstständig machten.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Platzangst (1)Platzangst

Wer in engen Aufzügen vor Angst zu schwitzen anfängt, leidet unter Klaustrophobie, ”der krankhaften Angst, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten”. Mit Platzangst bzw. Agoraphobie meint die Medizin die Angst vor dem Überschreiten freier Plätze, also genau das Gegenteil.
(Quelle: Brockhaus Enzyklopädie)

 
Pleitegeier

Ein Pleitegeier ist jemand, der wenig bis gar keine Euro in der Tasche hat. Soweit sind wir uns einig. Aber der zweite Teil dieses Wortes hat mit einem gefiederten Wesen nichts zu tun: “Geier” kommt vom Jiddischen “Geher”, also: Pleitergeier=Pleitegeher.
(Quelle: Kurt Krüger-Lorenzen: Deutsche Redensarten – und was dahinter steckt, Wiesbaden 1960)
Po

Warum heißt der Po Po? Und ich meine nicht den Fluss in Italien, sondern tatsächlich unseren Hintern! Den alten Römern haben wir das wieder einmal zu verdanken, denn Po ist eine Kurzform von podex und das heißt: “Furzer” mit dem dazugehörigen Verb pedere für “furzen”. (Warum habe ich diese Worte nicht im Lateinunterricht gelernt??) Im 17. Jahrhundert wurde Podex ins Deutsche übernommen, woraus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Popo wurde. Das wurde schließlich im 20. Jahrhundert zu Po verkürzt.
(Quelle: Hartwig Lödige: Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Poker

Beim Pokerspiel denken wir gerne an verrauchte Saloons im Wilden Westen, oder an Las Vegas. Beides hat mit Amerika zu tun. Wer nun daraus schließt, dass dieses Kartenspiel dort erfunden wurde, irrt sich. Das ursprüngliche Spiel hieß “As” und wurde vor 3000 Jahren im alten Persien erfunden und kannte bereits die meisten Blätter des modernen Poker wie Paar, Drilling Full House oder Vier von einer Sorte. Genauso wie das Bluffen, was den eigentlichen Reiz dieses Spiels ausmacht, waren bereits bekannt. Mit den Kreuzfahrten kam dieses Spiel dann nach Europa; in Italien hieß es “Primero”, in Frankreich “Boullotte”, und von dort kam es auch nach Amerika: Es wurde von französischen Kolonisten nach Louisiana mitgenommen und verbreitete sich von dort entlang des Mississippi schnell im ganzen Westen.
(Quelle: Le livre mondial des inventions. Paris 1982)

Pony-Express

Seine Berühmtheit steht in keinem Verhältnis zu der aktiven Zeit des Unternehmens: Von April 1860 an existierte der Postdienst St. Joseph in Missouri nach Sacramento in Kalifornien nur ganze anderthalb Jahre lang. Für die als 3000 Kilometer durch das wilde Land wurden nur 10 Tage benötigt. Aber die Sache hatte einen Haken: Der Pony-Express war zu teuer. Neben den Haltestationen mussten mehr als 500 Pferde und über 80 Reiter finanziert werden. Trotz seiner perfekten Logistik musste das Unternehmen im Oktober 1861 seinen Betrieb einstellen.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 22. Juni 2005)
Präriehunde

Diese Tiere haben mit der Familie der Canidae (Hunde) nichts zu tun. Sie sind Murmeltiere und ihr wissenschaftlicher Name lautet übrigens Cynomys ludovicianus. Diese “barking squirrels” leben in mehreren Arten in Nordamerika und werden dort so wegen ihrer bellenden Warnlaute genannt.
(Quelle: Brockhaus abc Biologie, Leipzig 1975)

Prolet

Mit diesem Begriff bezeichnen wir Menschen, sie sich schlecht benehmen, kein Niveau haben, oder ungebildet sind. Das Wort kommt von Proletariat, einem Ausdruck, der im 19. Jahrhundert vor allem durch Karl Marx Karriere machte und den sogenannten vierten Stand bezeichnete, die Arbeiterklasse. Etymologisch geht das Wort zurück auf das lateinische proletarius, das im alten Rom Bürger der untersten Schicht meinte und sich herleitet aus proles für “Nachkomme”. Proletarier im alten Rom waren Menschen, die nichts hatten außer ihren Nachkommen.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Prost!

Woher kommt der Ausruf, den sich Stammtischbrüder und – Schwestern zurufen, bevor sie sich die Flüssigkeit hinter die Binde kippen? Prost ist zunächst die Kurzform von Prosit und das ist lateinisch und heißt “Es nütze”. Das war ein akademischer Versuch, das bekannte “Zum Wohl!” zu latanisieren. (Gibt es das Wort überhaupt?)
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)
Puddinghaut

Jeder liebt Pudding, doch viele mögen die Haut nicht, die beim Abkühlen entsteht (ja sie ekeln sich sogar davor!).Warum bildete sich nun diese Verbindung aus Zucker und Stärke, die uns erschaudern lässt? Wenn warmer Pudding direkt an der Luft trocknet, verdunstet an der obersten Schicht Flüssigkeit. Diese Verdunstung bewirkt ein Erstarren der Oberfläche und verursacht somit die Haut, die sich folglich auf jedem Pudding bildet, der gekocht wird. Legt man jedoch direkt auf den noch warmen Pudding eine Plastikfolie, kann dein Wasser verdunsten, während er auskühlt und so entsteht kein Haut.
(Quelle: David Feldmann. Warum ist die Banane krumm? München, 1994
Pumpernickel

Heute verwenden wir diese Wort als Synonym für Westfälisches Schwarzbrot. Es ist bekannt seit Anfang des 17. Jahrhunderts und meinte damals einen groben, ungehobelten Menschen mit schlechten Manieren. Nickel ist die Kurzform von Nikolaus und Pumper ein anderes Wort für Furz – deshalb heißt Pumpernicker wörtlich übersetzt: Furzkerl. Das Schwarzbrot stand im Ruf, schwer verdaulich zu sein und Blähungen zu verursachen; deshalb wurde es seit Mitte des 17. Jahrhunderts scherzhaft Pumpernickel genannt.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)
Puzzle

Wenn ihr bis jetzt geglaubt habt, ein Puzzle, also ein in mehr oder wenige Teile zerstückeltes Bild wurde erfunden, um Zeit totzuschlagen, kann hier eines Besseren belehrt werden. Der Londoner Kupferstecher und Kartograph John Spilsbury kam nämlich 1761 auf die Idee für das Fach Erdkunde eine “zerteilte Landkarte” herzustellen. Er wollte, dass den Kindern das Lernen Spaß bereitet. Er klebte Landkarten auf Bretter und sägte die einzelnen Länder mit einer feinen Säge aus, so daß man die ganze Karte in eine Schachtel packen konnte.
Und wer ein bisserl des Englischen mächtig ist, weiß jetzt auch warum es “jig-saw puzzle” heißt.
(Quelle: Matthew Richardson: Das populäre Lexikon der ersten Male. Frankfurt am Main 2002)
Pyramide

Jedes Kind weiß: In Ägypten stehen diese riesigen Dinger in der Landschaft rum. Aber wer glaubt, dort stehen auch die größten, der irrt. Die größte Pyramide der Welt steht in Mexiko, bei Cholula de Rivadabia, 100 Kilometer südöstlich von Mexico City. Sie wurde zwischen dem 2. und 6. Jahrhundert n. Chr. zu Ehren des Aztekengottes Quetzalcoatl gebaut und hat mit 18 Hektar Grundfläche und 54 Meter Höhe einen Rauminhalt von immerhin 3,3 Millionen Kubikmetern, fast eine halbe Million Kubikmeter mehr als die Cheopspyramide in Ägypten.
(Quelle: The Guinness Book of Records)
Pythagoras

Jeder Schüler sollte während seiner Schullaufbahn mit ihm in Berührung kommen: Der Satz des Pythagoras. So meine lieben Schüler: jetzt könnt ihr euren Mathematiklehrer mal blamieren: Fragt ihn doch einfach, wer diese bekannte Formel eigentlich erfunden hat. Pythagoras kanns nicht gewesen sein, denn als Pythagoras im 6. Jahrhundert v. Chr. geboren wurde, war die Formel a+ b2 = c2 längst bekannt. Schon die alten Ägypter nutzten sie zur Konstruktion ihrer Pyramiden.
(Quelle: Walter Krämer u.a.: Das neu LExikon der populären Irrtümer. München 2000)