W bis Y

Wäsche

Wenn jemand einen nicht gerade intelligenten Gesichtsausdruck hat, spricht man von “dumm aus der Wäsche schauen”. Dieser Ausdruck geht auf die Wäschesoldaten während des zweiten Weltkrieges zurück, deren einzige Aufgabe darin bestand, durch die Linien zu fahren und die dreckige Wäsche einzusammeln. Da für diese Tätigkeit natürlich nicht gerade die besten und schlausten Soldaten herangezogen wurde, ging diese Wendung schnell in die Soldaten- und später in die Umgangssprache ein..
(Quelle: Das Buch der Redensarten.Rastatt 1999)
Wale

Wale sind keine Fische, sondern Säugetiere. Damit dürfte ich niemanden überraschen. Gerne werden die großen Säuger auf Gemälden mit einer Wasserfontäne dargestellt. Nur irrt hier der Zeichner: Wale, da Säuger, brauchen Sauerstoff zum Atmen und die verbrauchte Luft wird durch das enge Atemloch herausgepresst. Dabei dehnt sich die Luft rasch aus und kühlt durch die Volumenvergrößerung so stark ab, dass der darin enthaltene Wasserdampf kondensiert und als weißer Nebel hochschießt. Diese Luft wird von Biologen als “Bläst” bezeichnet und kann bis zu vier Meter Höhe erreichen. Der Pottwal schafft sogar acht Meter.
(Quelle: Grzimeks Tierleben, Bd. 11, Stuttgart 1969)
Wal-Mart

Seit einiger Zeit macht sich der überdimensionale Supermarkt auch in unseren Landen breit. Der Name geht zurück auf seinen Gründer, nämlich Sam Walton. Wal-Mart ist also eine Abkürzung von Walton-Market.
(Quelle: Hartwig Ledige: Test, Tu und Teddybär, München 2001)
Walnuss

Die Walnuss ist in Wahrheit gar keine Nuss, sondern ein Steinobst. Die wissenschaftliche Botanik meint mit “Nüssen” Früchte, die aus einem einzigen, durch eine harte, stets geschlossene Schale geschützten Samen bestehen, und diese Schale öffnet sich nicht wie bei der Wahlnuss von alleine, um den Samen in die Umwelt zu entlassen.
(Quelle: Stichwort “Nut” in der MS Microsoft Enzyklopädie Encarta, 1994)

Waschbär

Waschbären haben ihren Namen zu Unrecht: Sie waschen nämlich weder sich noch ihre Nahrung. In der freien Natur kommt das Eintauchen von Gegenständen und Futter ins Wasser, dem dieses Pelztier seinen Namen verdankt, überhaupt nicht vor. Nur in Gefangenschaft “wäscht” der Waschbär, indem er seine angestaute Jagdlust auf Wasserlebewesen im “Waschen” von Gegenständen entlädt, die der potentiellen Beute aus dem Wasser ähnlich sehen.
(Quelle: Grzimeks Tierleben, Band 12, Stuttgart 1972)

Wildtiere

Ich möchte die safaribegeisterten Klugscheißer unter Euch ungern beunruhigen: Wildtiere fürchten sich nicht unbedingt vor Feuer. Wer also meint, ein Lagerfeuer schützt vor Löwen könnte böse überrascht werden. Denn Löwen lassen sich kaum beeindrucken, wenn man mit einem brennenden Ast vor ihnen herumfuchtelt. Es wurden sogar schon Löwen beobachtet, die seelenruhig an ein Buschfeuer herangingen und sich schließlich in die warme Asche legten. Auch andere Savannenbewohner wie Antilopen brechen nicht sofort in Panik aus, wenn es brennt. Eigentlich kein Wunder, schließlich sind Busch-, Wald- oder sonstige Brände für viele Tiere keine Seltenheit.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung. Wissen. Kalender 2006)

Wrigley’s Spearmint

Das wohl bekannteste Kaugummi überhaupt dürfte wohl Wrigley’s Spearmint (zu deutsch “Speerminze”) sein. Dieses Kaugummi hat natürlich etwas mit einem Herrn Wrigley zu tun. Dieser war aber nicht sein Erfinder, sondern ein genialer Marketingstratege.
Erfunden hat das moderne Kaugummi ein mexikanischer General namens Antoinio Lopez de Santa Ana, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts in Staten Island im Staate New York niederließ. Aus seiner mexikanischen Heimat hatte er Chicle mitgebracht, eingedickten Milchsaft des Sapotillbaums. Ein Bekannter von Santa Ana, Thomas Adams, hatte die Idee, das Kaugummi zu vermarkten. In einem Drugstore in Hoboken, New Jersey, wurden die ersten Kaukugeln angeboten. Auf die Idee, die geschmacklosen Kugeln mit Geschmack anzureichern, kam John Colgan. Zu einem Hit aber sollte der Kaugummi erst Ende des 19. Jahrhunderts werden. Und jetzt kommt ein Seifenartikelvertreter namens William Wrigley jr. ins Spiel Anno 1892 brachte der Wrigley’s Spearmint und 1893 Juicy Fruit auf den Markt. Wrigleys Marketingidee war ebenso einfach wie genial: Er schickte 1915 und 1916 allen Telefonteilnehmern in den USA kostenlose Kaugummistreifen zu – und das war der Grundstein für den Erfolg.
Als Klugscheißer muss ich natürlich noch etwas bzgl. der Aussprache hinzufügen: richtig ausgesprochen heißt es nämlich “spiermint” und nicht “spermint” (Man verzeihe mir die vereinfachte Darstellung der Lautschrift)
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Wasserdampf

Was sieht man, wenn ein Topf mit Wasser auf dem Herd kocht, zur Decke steigen? Fälschlicherweise sagen hier viele: Wasserdampf. Dabei ist dieser vollständig unsichtbar, also kann man ihn gar nicht sehen. Was wir sehen sind winzige Wassertröpfchen, die dadurch entstehen, dass der Dampf blitzschnell abkühlt. Doch nur Sekunden nach ihrer Entstehung sind sie auch schon wieder verschwunden, denn infolge ihrer vergleichsweise großen Oberfläche verdunsten sie sehr schnell.
(Quelle: Pat Lauer: Das Ei des Kolubus und andere Irrtümer, München 2000)
Wasserwaage

Die Wasserwaage müsste korrekterweise eigentlich Alkoholwaage heißen.
(Quelle: Pat Lauer: Das Ei des Kolumbus und andere Irrtümer. München 2000)

Weberknecht

Der Weberknecht mit seinen zwei langen und sechs etwas kürzeren gelenkigen Beinen kann seine Körpergondel bei Gefahr wie ein Affe in Windeseile von Halm zu Halm hangeln. Das ist auch nötig, denn Feinde hat er viele.
Greift einer von ihnen nach einem Bein, wird es abgeworfen. Noch eine halbe Stunde zuckt es vor sich hin, um die Aufmerksamkeit des Räubers auf sich zu lenken und Daddy Langbein zur Flucht zu verhelfen. Leider wäscht das Bein nicht nach. So sieht man im Herbst Weberknechte mit 7, 6, 5 oder 4 Beinen. Besonders wichtig ist das zweite Beinpaar, das mit Überlänge. Es enthält feinste Vibrationssinne, die das Nahen eines Raubkäfers ebenso melden wie, in die Luft gestreckt, das einer Wespe. Viel Glück, kleines Stelzentier!
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 29. Juli 2005)

Weihnachten

Warum feiern wir Weihnachten eigentlich am 24. bzw. 25. Dezember? Etwa weil dort Jesus Christus Geburtstag hat? Weit gefehlt: Der 25. Dezember ist vollkommen willkürlich als Geburtstag Christi festgelegt worden.
In der Tat hat man in den Anfängen des Christentums statt dieses Datums auch verschiedene Tage wie den 6. Januar, den 28. März, den 20. April oder den 18. November als den Tag der Geburt des Herrn gefeiert. Erst im 4. Jahrhundert begann man zu kalkulieren: Marias Empfängnis (wie auch immer das geschehen sein mag?!) geschah am Jahresanfang (damals 25. März) plus weitere neun Monate (klingt irgendwie logisch) ergibt den: 25. Dezember. Auf diese Weise schlug die Kirche gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: 1. war der 25. Dezember ein etablierter heidnischer Feiertag und 2. war somit das Hickhack um Jesus’ Geburt beendet.
Allerdings bleibt ungeklärt, warum die Empfängnis ausgerechnet zum Jahresanfang hätte stattfinen sollen. So nett die ganze Weihnachtsgeschichte auch sein mag (von wegen Hirten und im Stall übernachten etc.): Laut dem Evangelisten Lukas heißt es “lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde”. Auch im Palästina ist es im Dezember ar…kalt und das Vieh bleibt in den Ställen.
Naja, trotzdem schöne Weihnachten!
(Quelle: J. Finnegan: Handbook of biblical chronology, Princeton 1964)
Weihnachtsmann

Ich gebe es ja zu: Selbst ich habe schon das Gerücht verbreitet, dass der Weihnachtsmann von Coca-Cola erfunden wurde. Aber hier handelt es sich um einen Irrtum, selbst wenn sich die Limonadenfirma damit gerne brüstet. Der heilige Nikolaus, der ursprünglich übrigens aus Myra stammt, wurde schon im 19. Jahrhundert in Europa als Geschenkebringer verehrt , allerdings mit Gewändern aus ganz unterschiedlichen Farben und stets als ernste Bischofsfigur. Als holländischer “Sinter Klaas” gelangte er nach Amerika und der Dichter Clement C. Moore beschrieb ihn in seinem Gedicht “A Visit from St. Nicholas” erstmals als kleines, fröhliches Dickerchen in Elfengröße. Thomas Nast und andere Illustratoren zeichneten “Santa Claus” dann schon in den 1880er Jahren in der Gestalt, die wir heute noch kennen. Natürlich sind die Drucke schwarzweiß und deshalb waren die Farben nicht zu bestimmen.
In den 1920er begann schließlich das heute übliche rotweiße Kostüm des Weihnachtsmanns zu dominieren. Am 27.11.1927 schrieb die New York Times: “Ein standardisierter Santa Claus erscheint den New Yorker Kindern. Größe, Gewicht, Statur sind ebenso vereinheitlicht wie das rote Gewand, die Mütze und der weiße Bart.” Und das war vier Jahre bevor die erste Coca-Cola-Werbung 1931 mit dem bekannten Weihnachtsmann erschien. Der Grafiker Haddon Sundblom hatte übrigens einen Cola-Auslieferer als Modell. Zugegeben: Die Firma hat wohl wesentlich dazu beigetragen, dass die Figur des Weihnachtsmannes auf der ganzen Welt populär wurde.
(Quelle: Christoph Drösser: Stimmts? Noch mehr moderne Legenden im Test. Hamburg 2000)

Weihnachtsmann II

Um sein Geschenkvolumen von 378 000 Tonnen zu verteilen, müsste der Weihnachtsmann pro Sekunde 822,6 Lieferungen tätigen. Der Transportschlitten müsste, von 360 000 RS (Rentierstärken) gezogen, auf 3000fache Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Innerhalb von 4,26 Tausendstelsekunden wären alle Rentiere – nein, nicht verglüht – verdunstet.
Der Weihnachtsmann, mit der Kraft von zwei Millionen Kilogramm durch die Kissen gedrückt, kann schon seinen ersten Weihnachtseinsatz nicht überlebt haben. Zum aufrichtenden Trost: Nicht berücksichtigt wurden Zeitfenster, Zeitlöcher, Parallelwelten und übernatürliches Geschehen überhaupt.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 13. Dezember 2005)
Weißbrot

Dieses Gebäck hat seinen Namen nicht auf grund seiner Farbe, sondern von seiner entscheidenen Zutat: Weizen. Unsere Vorfahren nannten den Weizen “Weiße”, daraus entstand “Weißenbrot” und später das bis heute bekannte “Weißbrot”. Die Bierkenner unter uns wussten das natürlich schon: das Weißbier ist nämlich auch nichts anderes als ein Weizenbier. Einige Nichtbayern nennen unser beliebtes Getränk sogar “Weizen”.
(Quelle: Walter Zerlett-Olfenius, Aus dem Stegreif, Berlin 1943)
Wein

Unglaublich, aber wahr: Deutscher Wein darf nicht als “Wein” vermarktet werden.
Die Sektkellerei Deinhard musste per Gerichtsbeschluss das Wort “Wein” auf
ihren Weinflaschen entfernen. Denn auf deutschen Weinflaschen darf nur das
draufstehen, was das deutsche Weinrecht offiziell erlaubt. Und zu diesen
erlaubten Angaben, wie Lage, Jahrgang, Produzent etc., gehört das Wort “Wein”
nun einmal paradoxerweise nicht.
(Quelle: “Wein-Krampf”, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.3.1994)
Weißheitszahn

Viele haben sich vielleicht schon gefragt, warum diese überflüssigen Zähne überhaupt existieren, die meist doch nur gezogen werden müssen. Unsere Vorfahren, die Urmenschen, aßen so zähes Fleisch, dass ihnen unsere Schweinsbraten dagegen wie Kartoffelbrei vorgekommen wäre, wenn es so etwas damals gegeben hätte. Die zusätzlichen Backenzähne (Molare) hinten im Mund, heute als Weisheitszähne bekannt, waren notwendige Kauwerkzeuge dieser Leute.
Im Laufe der Evolution wurden die Gehirne der Menschen immer größer (zumindest rein quantitativ), und die Gesichtsstruktur veränderte sich. Die hervorstehenden Kieferknochen wichen immer mehr zurück. Dadurch wurde der Kiefer kürzer und ließ nicht mehr genug Platz für den Weisheitszahn. Die Kiefer der meisten Menschen haben nicht mehr die Größe, diese vier nun überflüssigen Zähne unterzubringen.
(Quelle: David Feldmann. Warum ist die Banane krumm? München, 1994)
Weißwein

Zugegeben: Rotwein wird aus roten Trauben hergestellt. Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass bei Weißwein ausschließlich weiße Trauben verwendet werden. Bei der Produktion von Rotwein kommen die im sogenannten Einmaischapparat zerquetschten Trauben mitsamt den Hülsen in den Gärbebehälter (vor allem diese Hülsen sorgen für die rote Farbe). Bei der Produktion von Weißwein dagegen werden die Hülsen vor dem Gären mittels einer Traubenmühle ausgeschieden; der so erzeugte Wein wird also auch bei roten Trauben weiß.
(Quelle: Hugh Johnson: Der große Weinatlas, 24. Auflage, Bern 1992)

Werder Bremen

Offiziell heißt der Fußballclub aus dem hohen Norden: Sport-Verein “Werder” von 1899 e. V., Anschrift: Auf dem Peterswerder 32, 28205 Bremen. Aus der Anschrift geht auch hervor: Ein Werder ist im Norddeutschen ein Begriff für “wasserumspültes Land” oder Insel. Werder Bremen wurde deshalb Werder benannt, weil der verein zunächst auf dem Bremer Stadtwerder spielte. Der Verein wurde als Fußballverein Werder v. 1899 gegründet, 1920 Sportverein Werder von 1899 umbenannt.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)
Whiskas

Dank der tollen Werbung: “Katzen würden Whiskas kaufen” ist dieses schmackhafte Katzenfutter nicht nur Katzenliebhabern bekannt. Das Wort “Whiskas” ist eine Eindeutschung des englischen Ausdrucks “whiskers” für “Bart, Schnurrbart”. Mehr is nicht!
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Wiener Walzer

Dieser berühmte Tanz trägt seinen Namen zu Unrecht: Der Wiener Walzer kommt nämlich nicht aus Wien, sondern aus Bayern. Dort wird Mitte des 18. Jahrhunderts ein sogenannter Drehtanz im Dreivierteltakt zum ersten Mal erwähnt.
(Quelle: Das Große Hör-Zu Buch der ERfindungen, Frankfurt 1987)
Wiener Würstchen

Die Österreicher nennen sie Frankfurter und die Deutschen nennen diese leckere Wurst Wiener. Vermutlich bezeichnet sich niemand gerne selbst als Würstchen. Erfunden wurde es aber weder in Wien noch in Frankfurt, sondern in einer Berliner Weinstube von einem Angestellten und jetzt kommts: mit Namen Wiener.
(Quelle: Das kleine Lexikon . Unglaubliche Lügen & Irrtümer von A-Z. München 2000)
Wigwam

Wer mit dieser Bezeichnung ein Indianerzelt meint, irrt. In der Sprache der Algonkin-Indianer ist ein Wigwam eine Wohnung, eine ortsfeste Rundhütte aus Holz und Matten. Auf der Wanderschaft schlafen Indianer nachts in Tepes.
(Quelle: W. Lindig: Die Kulturen der Eskimo und Indianer Nordamerikas, München 1972)
Windhund

Zugegeben: der Windhund läuft schnell, aber bestimmt nicht so schnell wie der Wind. Deswegen hat er seinen Namen auch nicht von dieser Redensart, sondern von seiner wendischen (=slawischen) Herkunft. Der Windhund ist nämlich ein wendischer Hund; die Vorsilbe “wint” deutet auf die wendische Herkunft.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer. München 2003)
windschief

Ein windschiefer Baum ist nicht schief vom Wind; er hat seinen Namen von “winden” im Sinn von “drehen”. Ein verdreht gewachsenes Holz ist gewunden und wurde deshalb windschief genannt, diese Bezeichnung hat sich später auf die Bäume, aus denen das Holz gemacht wurde, und auf andere Gegenstände übertragen.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer. München 2003)
Winnetou

Der wohl bekannteste Indianer dank Karl May ist Winnetou. Dieser ist natürlich keine historische Figur, sondern entstand in Mays Phantasie. Beim Namen hat sich der Autor allerdings schon was gedacht: in der Sprache der Shoshonen (schau, schau, Shoshonen P.W.) heißt win-tu nichts anderes als “der Mensch”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Winterschlaf

Viele Tiere halten den sogenannten Winterschlaf. Dazu gehören, wie gerne behauptet wird, die Bären nicht. Die großen Säugetiere dösen im Winter nur vor sich hin. Ihre Körpertemperatur sinkt um einige Grad, aber sie reagieren weiterhin auf Umweltreize und können bei Gefahr auch fliehen. Außerdem kommen ihre Jungen gewöhnlich im Winter zur Welt und diese wollen auch gesäugt werden.
(Quelle: Grzimeks Tierleben, Bd. 12, Stuttgart 1972)
Wodka

Das russische Nationalgetränk, das 40 Prozent reinen Alkohol enthält, sieht nicht nur aus wie klares Wasser, sondern heißt auch noch so: das Wort vodá heißt im Russischen “Wasser”, vódka ist die Verkleinerungsform dazu, also “Wässerchen”. Na dann, prost!
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Wölfe

Ich habe herausgefunden, dass die Vorgänger unserer Hunde nicht, wie gerne behauptet wird, (z. B. in “Mogli”, diesem Urwaldbalg), in Rudeln jagen. Da sie sich hauptsächlich von Mäusen, Eichhörnchen oder Kaninchen ernähren, brauchen sie keine Kollegen als Hilfe. Nur im Winter, wenn das Futter knapper wird und sie mangels Mäusen auch größeren Tieren nachstellen, bilden Wölfe manchmal Rudel. Aber diese sind nie sehr groß, oft nur ein Ehepaar mit seinen Kindern, und selbst das ist eher die Ausnahme, als die Regel.
(Quelle: Walter Krämer, Lexikon der populären Irrtümer, München 1998)
Woodstock (6.IX.2000, allererster K-Beitrag)

Das wohl bekannteste Rock-Konzert der Welt fand im Sommer 1969 gar nicht in Woodstock statt, sondern in Bethel. Das liegt rund 100 km von Woodstock entfernt. Zugegeben: „Bethel“ klingt nicht gerade gut auf einer LP (für die etwas jüngeren Besucher: LP das waren diese schwarzen Scheiben aus Venyl, so was ähnliches wie die CD). Deshalb wurde das Konzert auf „Woodstock“ umgetauft.
(Quelle: „For love and profit“, The Exonomist, 9.7.1994)
Wolkenkuckucksheim

Wenn wir von einem Wolkenkuckucksheim sprechen, meinen wir Traumwelten oder Phantastereien. Das Wort taucht im 19. Jahrhundert erstmals in der deutschen Sprache auf und ist die fast wörtliche Übersetzung eines griechischen Begriffs des Dichters Aristophanes, der in “Die Vögel” damit eine in der Luft gebaute Vogel-Stadt bezeichnet, mit der er die Athener “vorführt”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Jemanden ein X für ein U vormachen

In der Umgangssprache verwenden wir diesen Ausspruch, wenn es sich um Lüge oder Täuschung handelt. Die Sache ist bereits im 15. Jahrhundert bezeugt. Ursprünglich jemanden X (=zehn) statt V (=fünf) anschreiben, d. h. an ein V ein umgekehrtes V setzen bzw. die Schenkel des V nach unten verlängern, sodass ein X entsteht. Das lateinische Alphabet unterscheidet U und V grafisch nicht. Es kennt nur V für beide Laute. Unsere Altvorderen verwendeten bis ins 15.(16. Jahrhundert fast ausschließlich römische Zahlzeichen. Da das lateinische V vielfach durch das deutsche U wiedergegeben wurde, setzte sich U durch.
(Quelle: Duden Taschenbücher: Redensarten. Mannheim 1999)

 

Yahoo!

Man könnte durchaus annehmen, dass dies der Ausruf der beiden Studenten David File und Jerry Yang gewesen sei, nachdem sie herausgefunden hatten, dass sie durch ihre Suchmaschine zu mehrfachen Millionären geworden sind. Yahoo! wurde 1994 von ihnen eingerichtet und ein Jahr später von der Firma Netscape aufgekauft. Yahoo! steht für „yet another hierachical o fficious oracle“.
(Quelle: Gong Nr. 39/2000 S. 18) Den Hinweis bekam ich von Monika und Frank. Danke schön.