Z

Zankapfel

Zur Hochzeit des Peleus und der Thetis waren alle Götter geladen, nur verzichtete man verständlicherweise auf Eris, lateinisch Discordia, die Göttin der Zwietracht. Aber wie nicht anders zu erwarten, erschien die Ungeladene schließlich doch und sprengte die Party, indem sie einen goldenen Apfel mit der Aufschrift “Für die Schönste” unter die Gäste warf. Sogleich gerieten Hera, Aphrodite und Pallas Athene in erbitterten Streit.
Schließlich sollte der trojanische Königssohn Paris die Sache entscheiden und seine Wahl fiel auf Aphrodite. Die Folgen bestanden unter anderem in zwei großen Epen und einem Haufen Ausgrabungsarbeit für Heinrich Schliemann.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 27. Oktober 2005)

Zapfenstreich

Beim Militär kennt man diesen Ausdruck als musikalische Darbietung, das als abendliches Signal für die Soldaten heißt, in die Kasernen zurückzukehren. Auch in der Umgangssprache meint man damit das Ende z. B. einer Veranstaltung. Die eigentliche Bedeutung des Begriffes rührt daher, dass es früher Sitte unter den Wirten war, mit einem Streich, das heißt mit einem deutlich vernehmbaren Schlag den Zapfen ins Fass zu schlagen, um den Gästen klar zu machen, das es nichts mehr zu saufen gibt.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Zaster

Dieses Wort entstand Ende des 19. Jahrhunderts in der Soldatensprache für den Sold und setzte sich Anfang des 20. Jahrhunderts von Berlin aus überall in Deutschland durch. Es entstammt der Zigeunersprache, in der saster “Eisen” bedeutet.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Zebra

Wie ist es möglich, dass dieses auffällige Kleid dieser unpaarhufigen Tigerpferde zur Tarnung dient? Zebras leben in Herden, und wenn sie dicht beisammenstehen oder laufen, ist es infolge der optisch verwirrenden Schraffierung schwer, die Umrisse eines einzelnen Tieres auszumachen. So können Raubtiere in der Herde kein bestimmtes Einzelopfer anvisieren. Vor ihren Augen irisiert eine Unzahl
schwarzweißer Streifen. Fast schon psychedelisch!
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Zebra II

Hast du dich schon einmal gefragt, ob es sich beim Zebra um ein weißes Tier mit schwarzen Streifen oder um ein schwarzes Tier mit weißen Streifen handelt? Die meisten afrikanischen Völker betrachten das Zebra als ein schwarzes Tier mit weißen Streifen, aber für die Zoologen hat der weiße Unterbauch des Zebras zugunsten schwarzer Streifen entschieden.
Es gibt da allerdings auch einen schottischen Embryologen, J.B.L. Bard, der Zebrastreifen im Zusammenhang mit Farbmustern bei allen Säugetieren betrachtet. Er entdeckte ein abnormales Zebra, dessen “Streifen” sich nicht richtig gebildet hatten und aus Punkten und Klecksen bestanden – und die waren weiß. Deshalb schlägt er vor, die Frage zugunsten des afrikanischen Standpunkts zu entscheiden: Das Zebra ist ein schwarzes Tier mit weißen Streifen!
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 27. Juni 2005)

Zecken

Wer einen solchen Parasiten am Körper hat sollte ihn so schnell als möglcih loswerden. Dabei sollten folgende Dinge beachtet werden, die häufig falsch gemacht werden:
1. den Blutsauger nicht herausdrehen, er hat schließlich kein Gewinde, sondern Widerhaken.
2. Auf keinen Fall Öl oder ähnliches auf den kleinen Parasiten tropfen, da ihn das in Stress versetzt und er so seinen Darminhalt in die Wunde ausschüttet. So gelangen die Krankheitserreger erst recht in unser Blut.
Am besten die Zecke mit einer Pinzette herausziehen.
(Quelle: Impfung schützt vor den Folgen eines Zeckenstichs, Welt am Sonntag, 25.5.1997)

Zecken II

Gerne wird behauptet, dass diese Insekten in Bäumen lauern und sich auf ihre Opfer fallen lassen. Doch das stimmt nicht. Die als Verbreiter von Bakterien und Viren viel gefürchteten Zecken übertragen sowohl Virusleiden, wie die sogenannte Frühsommer-Meningo-enzephalitis (lebensgefährlich), als auch Bakterieninfektionen wie die sogenannte Wanderröte, deren Erreger sich zuweilen über das Lymph- und Blutsystem im ganzen Körper ausbreiten( Borreliose). Diese Insekten leben in der Nähe des Bodens, im Unterholz, auf Gräsern oder Sträuchern. Gefährlich ist also nicht das Spazieren unter Bäumen, sondern das Wandern durch die Wiese.
(Quelle: IMMUNO Gmbh (Hrsg): Zecken- Schützen Sie sich und ihre Familie, Broschüre, Heidelberg 1996)

Zeitumstellung

Am Sonntag war es wieder soweit: Die Uhren wurden um 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr vorgestellt. Was ist eigentlich der Hintergedanke? Der Wechsel von Sommer- und Winterzeit wurde 1980 behördlich verordnet, um – noch unter dem Eindruck der Ölkrise von 1973 – Energie zu sparen und das Tageslicht besser auszunutzen. Deutschland wollte sich zudem Nachbarländern anpassen, die die Sommerzeit bereits eingeführt hatten. Ob die Einführung der Sommerzeit sinnvoll war, ist nach wie vor umstritten. Nach Angaben des Umweltbundesamtes steigt im Zusammenhang mit der Sommerzeit – entgegen früheren Hoffnungen – der Energieverbrauch. An den Abenden wird zwar am elektrischen Licht gespart, dafür jedoch am Morgen – vor allem im noch kühlen April – mehr geheizt. Das Europäische Parlament hat eine Richtlinie erlassen, die die Sommerzeit nun «bis auf weiteres» festschreibt. Bis Ende des Jahres muss diese Richtlinie in nationales Recht umgesetzt sein. Bisher war die Sommerzeit immer nur für wenige Jahre im Voraus verordnet worden. Jetzt ist sie EU-weit endgültig eingeführt.
(Quelle: http://de.news.yahoo.com/010323/3/1gj2q.html)

Zeitungsente

Dieser Ausdruck für „Falschmeldung“ kommt von der englischen Abkürzung n. t., die eigentlich bedeutet: „nicht bestätigt“ (engl. not testified). Dieser Abkürzung verdanken wir es also, dass jeder Schmarrn in der Zeitung mit diesem Vogel EN-TE beschrieben wird
Zement

Dieses schöne Wort verdanken wir den alten Römern, die ihre Maurer “caementarius” nannten, weil sie mit caementum arbeiteten. “Caementum” bedeutet “Bruchstein, Mauerstein, Mörtel”. Der Zement der Römer war zusammengesetzt aus zerschlagenem und gemahlenem Bruchstein, dem Kalk zugesetzt wurde.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Zervelatwurst

Dieser Begriff ist bei uns ein Synonym für eine besonders haltbare Wurst, die Dauerwurst. Mit der Haltbarkeit aber hat die Herkunft des Namens nix zu tun. Das Wort ist italienischer Herkunft: Cervellata für “Dauerwurst” kommt von cervello, und das heißt “Gehirn”. Zervelatwurst heißt also eigentlich “Hirnwurst”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Zigarren

Hier ein Hinweis für alle Freunde des Tabaks von einer Person, die es wissen sollte: ”Dieser Brauch, die Zigarre übermäßig zu erwärmen, den man leider in vielen besseren Restaurants beobachten kann, ist ein Anachronismus. Früher war das Deckblatt mit Tragantgummi angeklebt, der mit Zichorie gefärbt war, und damals war es ratsam, den Geschmack des Tragants zu vertreiben, indem man die Zigarre leicht über eine Flamme erhitzte.” Heute werden die Deckblätter geruchlos angeklebt, deshalb ist auch kein Geruch mehr zu vertreiben.
(Quelle: Zino Davidoff: Zigarren-Brevier oder was raucht der Connaisseur, Wien 1991)

Zigarette

Es befindet sich immer noch in den Köpfen der Raucher: Der Irrglaube, es sei extrem ungesund, eine Zigarette an einer Kerze anzuzünden. Feuer ist Feuer und bisherige Studien haben gezeigt, dass auch Dutzende Kerzen inklusive ihrer Verbrennungsprodukte nicht annähernd die Schadstoffkonzentration einer einzigen Zigarette aufweisen. Extrem ungesund sind die Zigaretten selbst: Teer, Nikotin, Kondensat und andere hochgiftige Stoffe tummeln sich im Rauch einer Kippe, egal ob die an einer Kerze oder einem Feuerzeug angezündet worden ist. Gefährlich wird die Kerzenanzünderei nur für Seemänner, aber das ist eine andere Geschichte…
(Quelle: Süddeutsche Zeitung. Wissen. Kalender 2006)

Zigarettenfilter

Vielleicht hat sich der eine oder andere schon einmal gefragt, warum die meisten Zigarettenfilter gepunktet sind. Wenn nicht, ich erkläre es trotzdem: Die hellen Punkte werden mit unschädlicher Farbe aufgedruckt, um dem Filter das Aussehen von Kork zu geben. Winston, Camel und Marlboro sind drei der Marken, die mit diesen “Korkfiltern” ausgestattet sind – nur um den ästhetischen Ansprüchen der Käufer zu genügen.
(Quelle: David Feldmann. Warum ist die Banane krumm? München, 1994)

Zitronen

Manche Menschen behaupten, diese gelben Früchte wären sauer. Dabei enthält ein Pfund Zitronen mehr Zucker als ein Pfund Erdbeeren.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populärenen Irrtümer, München 2000)

Zugvögel

Jeden Herbst können wir am Himmel unsere gefiederten Freunde sehen, wie sie gen Süden fliegen. Vielleicht hat sich der eine oder andere gefragt, warum sie eigentlich in dieser V-Formation fliegen. Nun, die Radlfahrer unter Euch können es sich vielleicht schon denken: Sie nutzen den Windschatten aus! Jeder Vogel spart durch die erzeugte Luftströmung seines Vordermanns Kraft. Die Ausdauer einer solchen Gruppe erhöht sich um über 70%! Natürlich muss der erste an der Spitze immer wieder abgewechselt werden, da er die meiste Arbeit leisten muss. Wie beim Radlfahren!
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)