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Oberlippenvertiefung 

Welchem Zweck dient die Vertiefung in unserer Oberlippe? Die Antwort ist ebenso erstaunlich wie einfach: gar keinem! Aber was wäre ich für ein Klugscheißer, wenn ich nicht wenigstens den Namen dieser Einbuchtung kennen würde: Philtrum. Dieser wunderschöne Begriff wird aus dem griechischen Wort philter abgeleitet, was soviel wie “Liebestrank” bedeutet. Diese Furche bildet sich im embryonalem Stadium und zwar bei dem Teilungsprozess, dessen Ergebnis unser Oberkiefer ist. So wie auch die Vertiefung in der Mitte unserer Zunge, oder die kleine Kerbe am Ende des Kinnknochens hat dieses Philtrum absolut keine Funktion. 
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm?Berlin 1994)


Obst 

Ich kann mich noch gut an den weisen Rat meiner Eltern erinnern: “Wenn du Obst gegessen hast, darfst du kein Wasser trinken, sonst bekommst du Bauchweh!” Diese Warnung sollte in heutigen Tagen überholt sein, da unser Trinkwasser heute weitgehend keimfrei ist. Früher, als das Wasser noch mit allerlei Keimen versetzt war, wurden die Früchte im Magen zum Gären gebracht und verursachten so Bauchschmerzen. Also: Esst Obst und wenn ihr dabei Durst bekommt…
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, München 1998)


Obst oder Gemüse 

Gehört Rhabarber eigentlich zum Gemüse oder zum Obst? Meist taucht die Frage im Frühjahr auf, wenn die Rhabarberzeit gerade beginnt, weil sich gerade beim der Zuordnung des Rhabarbers die Geister schnell scheiden.

Unter dem Begriff Obst versteht man die „essbaren Früchte von mehrjährigen, meist in Kultur genommenen Gewächsen“. Der Begriff „Obst“ entstammt dem althochdeutschen „ob-az“ und beschreibt eine über das Essen hinausgehende Speise, also eine „Zukost“.

Gemüse ist laut Lebensmittellexikon ursprünglich eine „gekochte, aus Pflanzen oder Pflanzenteilen bereitete Speise, meistens als Gericht, ein Teil der Hauptmahlzeit, zuweilen auch selbstständiges Gericht.“ Das Wort stammt aus dem Mittelalter und ist von „Mus“ abgeleitet, was soviel bedeutet wie „breiige Speise“. Heute versteht man darunter „frische essbare Pflanzenteile krautiger wild wachsender oder in Kultur genommener Gewächse.“ Kartoffeln und Pilze zählen allerdings nicht dazu.

Zugegeben: Aus den Definitionen ist nicht unbedingt ersichtlich, worin der Unterschied zwischen Obst und Gemüse nun besteht. Obst muss zwar mehrjährig sein, Gemüse kann dies aber auch sein, man denke nur an den Rhabarber, der mehrjährig ist und übrigens zum Gemüse zählt.

Weiter hilft die Betrachtung der Frage aus botanischer Sicht: 
Obst ist hier nämlich definitionsgemäß die Keimzelle von Pflanzen und entsteht aus der Blüte, während das Gemüse aus „anderen“ Pflanzenteilen hervorgeht. Tomaten und Zucchinis sind also botanisch gesehen eigentlich Obst. Somit gibt es zwar eine Antwort, aber so richtig zufrieden stellt sie wohl nur die Botaniker… (Quelle: http://www.inform24.de/obst_gem.html)


Ohren 

Wie oft habe allein ich diesen Satz gehört: “Schreib`dir das hinter die Ohren!” Die Leute wollten damit ausdrücken, ich solle mir etwas gut merken. Diese Redensart verdanken wir einem alten Rechtsbrauch: Bei Abschluss eines Vertrages, besonders auch bei Grenzbegehungen und Setzungen von Grenzsteinen gab es im Mittelalter “testes per aures tracti” (lateinisch für “an den Ohren gezogene Zeugen”).
Das Kneifen in die Ohren, das Ziehen an den Ohren oder sogar das Ohrfeigengeben, eventuell verbunden mit Geschenken, sollte dazu beitragen, dass sich die Zeugen, vor allem Kinder und jüngere Leute, im Alter noch an die vereinbarten Rechtsbestimmungen erinnerten. Diese schriftlich niederzulegen und die Dokumente dann zu archivieren, war eine aufwendige Angelegenheit, die nicht überall und zu jeder Zeit zu realisieren war. Bei Rechtsstreitigkeiten oder rechtlichen Zweifelsfällen wurden daher öfter ältere Leute befragt, wie in ihrer Jugend die Rechtslage gewesen sei.
(Quelle:DUDEN Taschenbücher: Redensarten. Mannheim u. .a. 1999)


Ohrwurm 

Natürlich gibt es zu diesem Tier noch viel mehr zu erzählen, aber Ihr habt so gewählt: Ohrwürmer tragen ihren Namen zu Unrecht, denn sie sind Insekten, keine Würmer.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der Populären Irrtümer, Piper 1998)


Ohrwurm Teil II 

Wir wissen bereits, dass Ohrwürmer keine Würmer, sonder Insekten sind. Jetzt gilt es noch das Gerücht aus der Welt zu schaffen, dass sie sich gerne in unseren Ohren verkriechen und dort womöglich Eier legen oder sonst irgendwas Schlimmes anstellen. Aber unser bitteres Ohrenschmalz würden sie überhaupt nicht vertragen, denn sie fressen lieber Blätter oder andere Insekten. Ihren Namen haben sie von ihren Hinterflügeln, die einem Menschenohr sehr ähnlich sehen. Auch in anderen Sprachen finden wir das wieder: englisch: earwig, französisch: perce-oreille und spanisch: gusano del oido.
(Quelle: Stichwort earwig in Microsoft CD-ROM Enzyklopädie Encarta, 1994)


O. K. 

Dieser englisch-amerikanische Ausdruck für ‘alles in Ordnung’ drang nach dem 1. Weltkrieg in die deutsche Sprache ein und wurde nach dem zweiten noch populärer. Aber wer hätte gedacht, dass dieser Begriff seine Wurzeln in Magdeburg hat, denn dort wurde 1730 Friedrich Wilhelm von Steuben geboren. Der Offizier Friedrich des Großen war seit 1777 entscheidend am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen England beteiligt. 1778 von Washington zum Generalinspekteur des amerikanischen Heeres ernannt, wurde er dessen eigentlicher Organisator. Da General von Steuben die englische Sprache nur mangelhaft beherrschte, zeichnete er die von ihm gebilligten militärischen Aktenstücke mit o.k. anstatt mit a.c. (=all correct) ab. Für ihn war nämlich klar, dass man all correct eben so schreibt: oll korrect.
(Quelle: Krüger-Lorenzen: Das geht auf keine Kuhhaut, Düsseldorf 1960)


Olympiade 

Olympiade ist nicht, wie es es so oft von primitiven Blödköpfen behauptet wird, die alle 4 Jahre stattfindende Sportveranstaltung. NEIN, sondern die Zeit zwischen den Olympischen Spielen . . .
Danke an Tobi


Olympische Spiele 

All denjenigen, die bis jetzt der Meinung waren, die Olympischen Spiele der Antike seien besonders fair gewesen, werden nun enttäuscht werden. Die antiken Olympioniken waren nämlich weder unbezahlte noch besonders faire Sportler: Beim sogenannten ”Pankration”, einer Mischung aus oxen und Ringen, war außer Beißen alles erlaubt, auch Fußtritte in den Unterleib. So lesen wir bei J. Zahn: ”Man durfte Glieder verrenken oder brechen, Augen ausdrücken, würgen, Knie in die Kehle stoßen, auf dem – gleich wie – zu Boden gezwungenen Gegner sitzen, mußte damit rechnen, schwer verletzt oder zu den Göttern geschickt zu werden…”
(Quelle: W. Durant: Kulturgeschichte der Menschheit, Band 2, Köln 1963; J.Zahn: Nichts Neues mehr seit Babylon, Hamburg 1979)


Olympische Spiele der Antike 

Warum sind auf antiken griechischen Vasen die olympischen Läufer immer nackt dargestellt? Bei den 15. Olympischen Spielen im Jahre 720 vor Christus verlor der Läufer Orsippos von Megaron während eines Wettlaufs seinen Lendenschurz – und er gewann! Da sein Sieg auf den Verlust seiner Kleidung zurückgeführt wurde, traten in der Folge alle nur noch im Adamskostüm zu den Laufwettbewerben an.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Olympia in der Antike 

Vielleicht hat sich der eine oder die andere schon einmal gefragt, warum auf antiken griechischen Vasen die Sportler immer nackt abgebildet sind.
Es geschah bei den 15. Olympischen Spielen im Jahre 720 v. Chr. : Der Läufer Orsippos von Megaron verliert während eines Wettlaufs seinen Lendenschurz – und gewinnt!!
Da sein Sieg auf den Verlust seiner Kleidung zurückgeführt wurde, traten in der Folge alle nur noch nackt zu den Laufwettbewerben an. 
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 8. September 2005)

Orchidee 

Orchideen sind tropische Pflanzen, die als Königinnen unter den Zierpflanzen gelten. Der so schön klingende Name ist griechischer Herkunft: Er kommt von orchis für “Hoden” und spielt damit auf die Form der Wurzelknollen an. Wer hätte das gedacht?
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Osterhase (17. Woche 2003)

Der Hase ist das Tier der Liebesgöttin Aphrodite, sowie der germanischen Erdgöttin Holda. Er ist aber nicht nur Götterbote, er ist auch – wie das Ei – ein Zeichen für Leben und Fruchtbarkeit.
Hasen bekommen im Frühjahr sehr viele Jungen, das heißt, sie schenken Leben. Sahen die Menschen früher die Hasenmütter mit ihren Jungen, wussten sie, dass der Winter vorüber war.
In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus.
Jeder kennt Ihn als den Überbringer der Ostereier, nach denen Kinder zum Frohsinn der Erwachsenen so eifrig suchen. Doch nicht immer versteckte der Osterhase die Eier. Noch im vorigen Jahrhundert war der eierlegende Osterhase in einigen Teilen Deutschlands völlig unbekannt. 
Bis zum 16. Jahrhundert wurden die Ostereier von verschiedenen Tieren gebracht. In einigen Regionen kam der Fuchs oder der Hahn, in anderen der Storch, der Kuckuck, der Kranich oder der Auerhahn, um die Ostereier zu verstecken.
Erste Belege für den Osterhasen stammen aus dem Jahre 1678 von Georg Franck aus Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg. 

Warum bringt der Osterhase die Ostereier ?

Der Hase kommt im Frühjahr auch vermehrt zur Futtersuche in die Dörfer und Gärten. Und aufgrund seines Verhaltens, sich in der Nähe von Menschen aufzuhalten, wurde ihm vermutlich das Ablegen der Ostereier angedichtet.
Aus alten Aufzeichnungen aus Zürich geht der Osterhase als Überbringer der Ostereier folgendermaßen hervor:
Es ist von den Paten der Brauch gewesen, Kinder einzuladen, um mit ihnen den Osterhasen zu Jagen, d.h. es wurden die im Garten versteckten Eier gesucht. Die bunten Eier wurden dabei dem Osterhasen zugeschrieben, weil er viel schneller als die Hennen war, und diese keine bunten Eier legen konnten. Dieser Brauch ist also eher dem Erklärungsnotstand der Erwachsenen gegenüber den Kindern zuzuweisen, denn der Osterhase war glaubhafter als Überbringer der Ostereier als die Hennen.
So kamen wahrscheinlich im laufe der Zeit der Osterhase und die Ostereier zusammen. Heute bringt er in seiner Kiepe die bunt bemalten Eier und Schleckereien.
Es gibt auch Vermutungen, der Osterhase sei eher aus Versehen der Osterbote geworden. Der Versuch der Bäcker, ein Osterlamm aus Teig zu backen, habe letztlich eher wie ein Osterhase ausgesehen…
Auch der Termin des Osterfestes lässt einen Bezug zum Osterhasen zu. Das Fest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier
Es ist ebenfalls überliefert, das der Gründonnerstag als Zahlungs- und Zinstermin für Schulden galt. Die Gläubiger Zahlten oft mit Eiern und Hasen. Eine weitere Überlieferung besagt, das der Schuldner bei Bezahlung seiner Schulden ein freier Mann ist, der mit einem Hasen verglichen wurde, der nicht von einem Hund gejagt wird.
(Quelle: 
http://www.ostern-mit-dem-osterhasen.de/osterhase.html)


Ovomaltine 

Ovomaltine ist ein Kakaopulver, das Ei und Malz enthält. Und das ist auch schon das Geheimnis: ovum steht im lateinischen für “Ei” und malt heißt “Malz” auf englisch.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)