C

C & A

Vielleicht hat sich der eine oder die andere schon einmal gefragt, warum eines der größten Kaufhäuser diese beiden Buchstaben hat. C & A steht für Clemens und August Brenninkmeyer, die 1841 in dem kleinen Dorf Sneek in Nord-Holland die Firma C & A Brenninkmeyer gründeten. 1861 eröffneten die Brüder auf dem Osterdijk in Sneek ihr erstes Ladenlokal.C & A besitzt heute über 540 Geschäfte in zwölf Ländern Europas.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Cäsars letzte Worte

“Auch du, mein Sohn Brutus!” Dieser Ausspruch klingt sehr gut, ist aber höchstwahrscheinlich erfunden. Laut Augenzeugen hat Cäsar bei seiner Ermordung überhaupt nichts gesagt (wäre auch schwer gewesen, mit so vielen Messern im Leib).
(Quelle: Walter Krämer. Lexikon der populären Irrtümer. München 1998)

Cappuccino

Auch die eifrigsten Kaffeeverweigerer trinken ihn gerne: den mit Milch aufgeschäumten Kaffee aus Italien. Doch halt, eigentlich stammt das köstliche Getränk aus Österreich. Dort hieß es ursprünglich “Kapuziner”. Österreichische Soldaten brachten es gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Norditalien, als sie dort stationiert waren. Die Italiener tranken es jedoch lieber mit heißer, aufgeschäumter Milch als mit Schlagsahne. Als um 1906 mit Dampfdruck arbeitende Espressomaschinen aufkamen, entstand in Italien die schaumige Variante des “Kapzuniers”, die heute in aller Welt “Cappuccino” genannt wird.
(Quelle: Matthew Richardson: Das populäre Lexikon der ersten Male. Frankfurt am Main 2000)
Campari

Wer von euch trinkt nicht gerne als Aperitif dieses rote Gesöff? Aber habt ihr gewusst, dass die rote Farbe aus gemahlenen Läusen besteht? Der rote Farbstoff des Campari heißt Karmin und wird aus Schildläusen der Art Dactylopius cacti gewonnen. Die weiblichen Tierchen werden auf Kakteen ausgesetzt, deren Saft sie schlürfen. Bei der “Ernte” werden sie eingesammelt, getötet und in der Sonne getrocknet. Aus den gemahlenen Läusen wird zum Schluss der rote Farbstoff extrahiert. Na dann: Prost!

Übrigens wird Karmin, das als Lebensmittelfarbstoff das Kürzel E 120 trägt vor allem noch für Lippenstifte verwendet!
(Quelle: Christoph Drösser: Stimmt’s? Noch mehr moderne Legenden im Test. Hamburg 2000)
Celsius

Was wissen wir über Celsius? Ein gewisser Astronom Anders Celsius (1701 bis 1744) kam auf die Idee, das Thermometer in 100 Einheiten zu skalieren. Bis dahin gab es nur 80 Grade, die Réaumur eingeführt hatte. Interessant ist auch, dass Celsius sein Thermometer so gliederte: Siedepunkt des Wassers: 0° und Gefrierungspunkt: 100°. Erst sechs Jahre nach seinem Tod wurde die Skala umgedreht und besteht so bis heute. Obwohl Celsius viele weitere wichtige Entdeckungen gemacht hat, z. B. verdanken wir ihm wichtige Erkenntnisse über die Abplattung des Erdballs an den den Polen, das Nordlicht und erdmagnetische Störungen. Aber nur das C auf unserem Thermometer hat in unvergesslich gemacht.
(Quelle: Fritz C. Müller, Wer steckt dahinter?, Düsseldorf 1964)
CH

Vielleicht hat sich der eine oder andere schon einmal gefragt, warum unsere Nachbarn aus der Schweiz diese beiden Buchstaben auf dem Auto tragen. Dieses Land hat viele verschiedene Namen: bei den Deutschen heißt es Schweiz, in der französischen Schweiz Suisse, in den italienischen Landesteilen Svizzera, im rätoromanischen Gebiet schließlich Svizzra. Da verwundert es auch nicht, dass die Schweiz verschiedene offizielle Staatsnamen hat: Schweizerische Eidgenossenschaft, Confédération Suisse oder Confederazione Svizzera. Die lateinische Übersetzung lautet: Confoederatio Helvetica, kurz CH. Das lateinische Wort confoederatio bedeutet “Bündnis”, und die alten Römer nannten das um den Genfer See herum lebende Volk helvetii.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2001)
Chamäleon

Gerne wird behauptet, das sich dieses Tier farblich seiner Umwelt anpassen kann. Das stimmt so allerdings nicht. In der Tat kann es seine Farbe wechseln, aber nur auf Grund von Hitze, Kälte, Angst und Hunger. In der Nacht wird die Farbe sogar heller.
(Quelle: Stichwort Chameleon in Encyclopaedia Britannica, Chicago 1976)
Champagner

Gerne wird behauptet: Ein Kaffeelöffel in einer geöffnetem Champagner- oder auch Sektflasche würde ein schnelles Entweichen der Kohlensäure verhindern und so das Prickeln erhalten. Offensichtlich wurde dieses Verhalten jahrhundertelang ungeprüft praktiziert. Bis 1995 ein Team von Physikern und Chemikern des französischen Weinforschungszentrums in Epernay ein längst überfälliges seriöses und umfangreiches Forschungsprojekt durchgeführt hat. Hierzu wurden zahlreiche Flaschen derselben Herkunft gleichzeitig geöffnet und teilweise entleert. Die Flaschen wurden dann mit allerlei Gegenständen bedeckelt: Löffel, versilbert und nicht, Kronkorken, Korken um nur einige zu nennen. Dann das vernichtende Urteil: Löffel, egal aus welchem Metall wirken sich in keiner Weise auf die Haltbarkeit von geöffneten Champagner aus. Nur die hermetisch abschließbaren Korken können den Gasdruck und damit das Prickeln des edlen Getränks erhalten. Mein Tipp: austrinken!
(Quelle: Jean-Francois Bouvet: Vom Eisen im Spinat und anderen populären Irrtümern, Knaur Verlag 1999)
Chef

Die Herkunft dieses Wortes ist schnell erklärt: Es ist französischen Ursprungs und leitet sich her aus dem lateinischen caput für “Oberhaupt, Haupt, Kopf”. Mehr ist es auch nicht.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Chinesische Mauer

Es wird immer noch behauptet, dass man das mächtige Bauwerk vom Mond aus mit bloßem Auge sehen kann. Genau das ist aber falsch. Ich nehme an, dass keiner von meinen Besuchern schon mal auf dem Mond war. Deshalb ein Vergleich: Die Mauer ist maximal 10 Meter breit und der Mond ist so ziemlich 300.000 km weit weg. Das entspricht also einem Bindfaden von 1 mm Breite, den man aus einer Höhe von 30 km sehen könnte…
Quelle: Christoph Drösser: ”Stimmt’s? Moderne Legenden im Test, ro ro ro 1998)
Chinesische Sprache

Es gibt keine Sprache namens Chinesisch, höchstens diverse Dialekte wie Mandarin oder Kantonesisch, aber keine “Hochsprache”, die über allen Dialekten steht. Ein Chinese, der von Shanghai Richtung Peking reist, muss sich so fühlen, wie ein Bayer auf Rügen. Allerdings kann sich der Bayer irgendwie doch mit dem Inselbewohner kommunizieren, wenn sich beide anstrengen, Hochdeutsch zu sprechen. So etwas gibt es in China nicht. Die einzige Gemeinsamkeit aller Chinesen ist ihre Schrift. Die Zeichen sind in ganz China gleich und so kann sich der Süd-Chinese mit dem Nord-Chinesen wenigstens schriftlich verständigen.
(Quelle: Eduardo Fazzioli: Gemalte Wörter, Bergisch Gladbach 1987)

Chirurg

In der Zeit vor Einführung der Narkose (1846) hatte ein Chirurg möglichst geschwind zu arbeiten. Der Eingriff musste beendet sein, bevor der Patient am Schock seiner Schmerzensqualen sterben konnte. Der Schnellste seiner Zunft war Sir Robert Liston (1798 bis 1847), der bei der ersten Narkose-Operation Europas am 21.12.1846 ein zertrümmertes Bein in 28 Sekunden amputierte, obwohl er sich dieses Mal wirklich hätte Zeit lassen können! Wir kennen die Operationszeit, weil der nicht uneitle Starchirurg – wie des Öfteren – einen Zeitnehmer an den Operationstisch beordert hatte.
Liston war von einer solch virtuosen Schnelligkeit, dass er einmal bei einer hohen Oberschenkelamputation im Berufseifer einen Hoden des Patienten und zwei Finger eines Assistenten mitentfernte.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 18. Juli 2005)

Cholesterin

Gerne will uns die Werbung weiß machen, dass Cholesterin schädlich und ungesund sei. Das Gegenteil ist der Fall. Cholesterin ist für den Menschen sogar lebenswichtig. Zellwachstum und -teilung wären ohne ausreichend Cholesterin gar nicht möglich. Das Steroid spielt auch eine wichtige Rolle bei Aufbau und Entwicklung des Gehirns und Nervensystems. Unser Organismus könnte außerdem ohne Cholesterin keine Sexualhormone produzieren, weshalb cholesterinsenkende Medikamente bei Männern manchmal Impotenz hervorrufen können.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung. Wissen. Kalender 2006

Chop Suey

Wer glaubt, dass dieses Gericht typisch chinesisch ist, der irrt. Chop Suey ist sogar völlig unbekannt in China. Es wurde im 19. Jahrhundert als „Gericht nach chinesischer Art“ in den USA erfunden; von dort hat es seinen Siegeszug durch viele China-Lokale auf der Erde angetreten, nur nicht in China selbst.
C+M+B

Was steckt hinter dieser Abkürzung? Vor allem in ländlichen Gebieten, aber durchaus auch in der Stadt lesen wir oft an der Haustüre diese 3 Buchstaben und die aktuelle Jahreszahl. Am 6. Januar pilgern sogenannte Sternsinger von Tür zu Tür und versehen diese dann mit der besagten Segnung. Viele Menschen sind der Meinung, dies stehe für die 3 Heiligen aus dem Morgenland, nämlich Caspar, Melchior und Balthasar, aber das stimmt nicht. Es heißt Christus Mansionem Benedicat und das bedeutet übersetzt: Christus segne das Haus!
(Quelle: Hartwig Lödige: Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Colt

Namensgeber dieses Revolver war der amerikanische Waffeningenieur und Erfinder Samuel Colt (1814 bis 1864), der eine Pistole mit Kipplauf erfand. Der Begriff Revolver ist für unsere Lateiner natürlich kein Rätsel: Revolver heißt “sich drehen” oder ““zurückrollen”; Revolver kommt also vom sich drehenden Patronenmagazin.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Croissants

Wer bisher geglaubt hat, dass dieses leckere Gebäck aus Frankreich kommt, wird hier eines besseren belehrt: Es kommt nämlich aus Österreich, genauer aus Wien. Dort wurden sie während der Belagerung der Türken 1683 erfunden. Der Legende nach hörten Wiener Bäcker bei ihrer nächtlichen Arbeit die Türken einen Tunnel graben, um die Stadt von unten einzunehmen; natürlich alarmierten sie sofort das Wachpersonal und konnten so diesen heimtückischen Angriff verhindern. Zur Erinnerung kreierten die Bäcker das bekannte halbmondförmige Backwerk. Nun brauchten sie nur noch einen eleganten Namen: ”Croissant”, was auf französisch Halbmond heißt.
(Quelle: Helmut Haenchen: Menü. Das große Kochlexikon, Hamburg 1978)
Curry (37. Woche 2002)

Nicht nur unser nächster Kanzler mag sie gerne: die Curry-Wurst. Bei diesem kulinarischen Schmankerl wird über eine Bratwurst ein gelbes Pulver aus der Dose gestreut. Dadurch mag der eine oder andere glauben, bei Curry handle es sich um ein eigenens Gewürz. Dabei besteht Curry aus einer Mischung von einer Reihe von Gewürzen, z. B. Anis, Zimt, Paprika, Ingwer, Kümmel, Pfeffer, Nelken, Muskat, Mohnsamen und Koriander.
(Quelle: J. Rani: Feast of India, Neu-Delhi 1991)