D

Lesen bei Dämmerlicht 

Gerne wird behauptet, dass Lesen bei Dämmerlicht schädlich für die Augen wäre. Dabei schadet das Lesen bei Dämmerlicht den Augen genauso, wie das Fotografieren bei Dämmerlicht einer Kamera schadet – nämlich überhaupt nicht. Natürlich müssen wir unsere Augen beim Lesen im Dunkeln mehr anstrengen, wovon manche vielleicht Kopfschmerzen bekommen, aber den Augen selbst – so die Mehrheitsmeinung aller Augenärzte – schadet dieses angestrengte Sehen nicht.
(Quelle: Walter Krämer u.a. : Lexikon der populären Irrtümer. München 1998)

Daihatsu 

Daihatsu ist ein japanischer Autohersteller mit Sitz in Osaka. Die Firma hieß ursprünglich Hatsudoki-Seizo-Kabushikigaisha (oder auf deutsch: Motor-Produktions-Aktiengesellschaft). Den ersten fünf Buchstaben des wurde das erste Zeichen des Ortsnamens von Osaka vorangestellt, das man auch wie dai sprechen kann. .
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Dalai-Lama 

Der Dalai-Lama ist das Oberhaupt der “gelben Kirche” des Lamaismus. Sein Name entstammt dem mongolischen Wort dalai für “Ozean (des gelehrten Wissens)” und dem tibetanischen Wort bla.ma, das “der Obere” bedeutet. Dalai-Lama bedeutet frei übersetzt: der Obere des Ozeans des gelehrten Wissens.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Deutschland 

Warum heißen die Deutschen Deutsche? Wenn Neonazis die Parole ausgeben “Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!”, wissen sie zwar, was sie sagen und meinen, zeigen aber auch, wie dumm sie sind!! Die Deutschen sind nämlich weder ein Volk noch eine Rasse, der Begriff “deutsch” meinte ursprünglich “volkssprachlich”. Die vielen Stämme, aus denen sich die Deutschen seit jeher zusammensetzten, hatten einige sprachliche Gemeinsamkeiten..
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Dienstag 

Die Herkunft dieses Wochentages ist im Französischen noch erkennbar: mardi. Das heißt im Lateinischen martis dies, also der Tag des Gottes Mars. Eine Inschrift aus dem 3. Jahrhundert bezeugt, dass die Germanen einen Gott namens Mars thingsus kannten; Dienstag heißt demzufolge Dingstag für “Tag des Thing”; ein Thing ist eine germanische Volksversammlung.

Siehe auch Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag
(Quelle: Hartwig Ledige: Test, Tu und Teddybär, München 2001)


Ding 

Das dänische Parlament heißt noch heute Folketing “Volksversammlung”, ein Ort, an dem die Dinge des Volkes besprochen werden sollten. Thing war bei den alten Germanen die wichtigste Institution: Das Thing war gleichzeitig Volks-, Heeres- und Gerichtsversammlung.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Diogenes 

Der griechische Philosoph Diogenes von Sinope war ein Verfechter des einfachen und anspruchslosen Lebens. Aber so weit, dass er tatsächlich in einer Tonne gelebt hätte, wäre er nie gegangen. Wie jeder andere Zeitgenosse, hat er in einem Haus gewohnt. Die Legende mit der Tonne geht vermutlich auf den römischen Philosophen Seneca zurück, der in seiner Biographie des Diogenes schreibt, ein Mensch von derart anspruchsloser Lebensweise hätte wie ein Hund genausogut in einer Tonne leben können.
(Quelle: G. Maurach: Senecas Leben und Werk, Darmstadt 1991)


Dollar 

Nun gut, jeder kennt, jeder verehrt ihn, aber viele wissen nicht, dass der Dollar seinen Namen aus dem schönen St. Joachimsthal im Erzgebierge hat. Denn seit 1518 wurde dort eine Silbermünze, namens “Joachimsthaler”, kurz Taler. Im norddeutschen Raum wurde daraus Daler und die Amis machten daraus Dollar.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Dolmetscher

Das Fremdwort „Dolmetscher“ für den Beruf des Übersetzers ist türkischer Herkunft (tilmac) und beutet eigentlich soviel wie “Vermittler, Erklärer (zwischen zwei Sprachen)”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Döner Kebap 

Für viele ist dieses Fast-Food das türkische Nationalgericht. Aber in der Türkei ist Döner Kebap weder ein traditionelles noch ein besonders verbreitetes Gericht. Die typische Art der Zubereitung, Fleisch an senkrecht rotierenden Spießen langsam zu grillen und in dünnen Scheiben zu servieren, wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts in Anatolien erfunden. Erst seit 1960 kann man den Döner in Istanbul kaufen. Wegen seines vergleichsweise hohen Preises ist der Döner in der Türkei auch nie zu einem Nationalgericht geworden. Übrigens: Die Welt-Hauptstadt des Döner Kebap mit über eintausend Grillstationen ist Berlin.
(Quelle: E.Seidel-Pielen: Aufgespießt – Wie der Döner nach Deutschland kam, Hamburg 1996)


Donnerstag 

An diesen Tagen muss es zwar nicht zwingend donnern. Dennoch geht sein Name auf den germanischen Gott des Donners zurück: Donar.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2001)

Schaue auch: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag

Doping anno 1904 

Beim Marathonlauf der Olympischen Spiele von St. Louis war der Amerikaner Thomas Hicks nach etwa 35 km der Strecke völlig am Ende und sein Trainer sah sich gezwungen, ihn mit einem Tausendstel Gramm Strychnin wieder aufzupeppen. Drei Kilometer weiter wollte sich Hicks einfach nur hinlegen, erhielt daraufhin noch einmal dieselbe Dosis Strychnin, zwei Eier und einen Schluck Brandy. Die gleiche Mischung dann noch einmal kurz vor dem Stadion, das er unter Halluzinationen schlurfend als erster erreichte. Hicks’ Trainer erklärte, es habe sich gezeigt, “dass Drogen für die Athleten beim Straßenlauf von großem Nutzen sind” 
Nicht nur beim Straßenlauf, guter Mann!

(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 1. April 2005)


Doppler-Effekt 

Wenn ein Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene an uns vorbeifährt, können wir beobachten (oder besser hören), dass sich die Tonhöhe der Sirene oder auch des Motors beim Vorbeifahren ändert: Kommt der Wagen auf uns zu, hört sich die Sirene höher an, als wenn sich der Wagen von uns entfernt. Der Grund ist einfach: Nähert sich der Wagen uns, werden die Schallwellen der Sirene „zusammengedrückt“, was zu einem höheren Ton führt. Entfernt sich dagegen der Wagen von uns, werden die Schallwellen gestreckt, was wiederum einen tieferen Ton verursacht. Die Änderung der Tonhöhe ist also nur ein Beobachtungseffekt. Für den Fahrer hört sich seine Sirene die ganze Zeit gleich an.

Dieser Effekt, von Christian Doppler 1842 entdeckt, lässt sich auch auf Lichtwellen übertragen und spielt in der Astronomie eine wichtige Rolle: Die Wellenlänge des Lichts von sich uns nähernden Objekten wird verkleinert – das Objekt erscheint blauverschoben. Entfernt sich das Objekt beobachtet man eine Rotverschiebung.
(Quelle: http://www.astronews.com/glossar/eintraege/doppler.html)


Dreißigjähriger Krieg

Jeder Schüler weiß, oder sollte wissen, dass dieser Krieg von 1618 bis 1648 in Europa wütete. Aber LLPe hat sich da etwas schlauer gemacht: Er hat nämlich festgestellt, dass dieser Krieg eigentlich gar nicht ein einziger war, sondern sich untergliedert in:

1.) Böhmisch-Pfälzischer Krieg (1618-1623)

2.) Dänisch-Niedersächsischer Krieg (1625-1629)

3.) Schwedischer Krieg (1630-1635)

4.) Schwedisch-Französischer Krieg (1635-1648)

Es kommt noch dazu, dass die Summe aller Kriege rein rechnerisch 29 Jahre ergibt, da 1624 kriegsfrei war. Vielen Dank an LLPestinenes.


”13” 

Um zu begründen, warum in vielen Kulturkreisen die ”13” als Unglückszahl gehandelt wird, könnte ich hier ein ganzes Buch veröffentlichen. Nur so viel: die Zwölf galt seit jeher als heilige Zahl, die das Universum in seinen zeitlichen und räumlichen Aspekten repräsentiert und damit als Symbol der absoluten

Vollkommenheit galt. Da hat natürlich die 13 als nächste Zahl keine guten Karten. Aber die 13 ist nicht international die einzige Unglückszahl. In Japan heißt die vier ”shi” und bedeutet ”Tod”. In ganz Japan gibt es kein Hotelzimmer und keinen Sitz im Flugzeug mit der Nummer 4. In Italien ist nicht Freitag, der 13., sondern Freitag der 17. der Unglückstag: Die römischen Ziffern XVII lassen sich zu ”vixi” = lateinisch für ”ich bin tot” umstellen. Deshalb kann man in Italien auch keinen Renault 17 kaufen – das Auto heißt dort Renault 117.
(Quelle: Bandini, Kleines Lexikon des Aberglaubens, dtv, 1998; BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)


Dummy 

Wer geglaubt hat, ich erkläre hier was ein Doofi ist, der wird enttäuscht werden. Der englische Ausdruck Dummy (sprich Dammi) lässt sich wie folgt übersetzen: “Kleiderpuppe, Schnuller, Statist, Strohmann oder allgemein Attrappe. Diese mit kompliziertester Elektronik vollgestopften Attrappen müssen also täglich für uns ihre künstliche Birne hinhalten, damit wir sicherer leben können. Danke, liebe Dummies!
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Durstig

ist das einzige deutsche Adjektiv für das es kein Gegenteil gibt.
Thilo hat das Gegenteil von durstig gefunden: total hacke. Danke für diesen Beitrag.

Stefan M. hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es für diesen Fall sogar einen Wettbewerb gegeben hat. Dabei kam heraus: „sit“ bzw. „sitt“ in Anlehnung an „satt“. Aber ehrlich: Habt Ihr schon einmal dieses Wort benutzt? Ich auch nicht!