F

nach Schema F 

Umgangssprachlich spricht man vom Schema F, wenn etwas bürokratisch-routinemäßig, mechanisch oder gedankenlos abläuft. Der Ausdruck geht zurück auf die Vordrucke, für die im preußischen Heer seit 1861 vorgeschriebenen so gennaten Frontapporte (=Berichte über den Bestandsnachweis der vollen Kriegsstärke), die nach einem bestimmten Schema ausgefüllt werden mussten.
(Quelle: Duden Taschenbücher: Redensarten. Mannheim 1999)

Fahrradbremsen 

Mich nervt tierisch, dass meine Fahrradbremsen bei Nässe immer quietschen. 
Bei Regen bildet sich durch Wasser und Schmutz ein Schmierfilm auf den Felgen. Das Quietschen entsteht durch die Reibung, wenn die Bremsbacken auf die verschmierten Felgen stoßen. Es quietscht nicht mehr, wenn man den Schmierfilm durch leichtes Abbremsen von den Felgenflanken entfernt.
(Quelle: Volker Schmuck, Pressestelle der Fahrradabteilung der Heinz Kettler Gmbh, Ense-Parsit)

Faultier

Dieses Tier hat seinen Namen, naja nicht ganz zu Unrecht. Es schläft immerhin 18 Stunden täglich. Aber es ist damit nicht das faulste Tier: Noch fauler ist nämlich der Koalabär. Der bringt es auf bis zu 22! Stunden. (Wenn man bedenkt, dass der Tag nur 24 Stunden hat…) 
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer)

Faultier II

Wir wissen schon, dass dieses wunderbare Geschöpf nicht das faulste Tier auf Erden ist. Es hat aber eine hervorragende Methode der Tarnung entwickelt. In seinem Fell leben Algen, die ihm eine blaugrünliche Farbe verleihen. Mit dem Rücken nach unten hängen die Faultiere an den langen Klauen der Arme und Beine und verbringen fast ihr ganzes Leben in dieser Haltung. Damit das Regenwasser gut abfließen kann, befindet sich der Scheitel ihres Fells an der Bauchseite. Obwohl sie von vielen potentiellen Feinden umgeben sind, gedeihen sie dank ihrer Unauffälligkeit prächtig, solange der Mensch ihren Lebensraum nicht zerstört.
(Quelle: Brockhaus – Wie es nicht im Lexikon steht, Mannheim 1996)

Februar

“Welcher Monat hat 28 Tage?” “Jeder.” Na gut, ich bin schließlich nicht hier, um irgendwelche uralten Witze zu erzählen, sondern um zu klugscheißen.

Nach dem alten römischen Kalender von Julius Cäsar endete das Jahr im Februar. Der Name kommt von februare für “reinigen”. Der Februar war der Monat, in dem man sich Reinigungs- und Sühneritualen unterzog, um sich aufs neue Jahr vorzubereiten.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo. München 2000)

Feuilleton 

Viele blättern einfach drüber, doch einige lesen es gerne: das Feuilleton. Aber warum wird der Kulturteil einer Zeitung so genannt? Vermutlich hat es sich der eine oder die andere bereits gedacht: es kommt aus Frankreich! Früher wurden die Kulturbeiträge, ähnlich wie heute Werbeprospekte, in Form einer Beilage zugefügt und daher ist der Name schnell erklärt: Feuilleton kommt von feuille für “Blatt”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Fiat 

Im angelsächsischen Sprachraum wurde Fiat gern übersetzt mit Fix it again, Tony, und in deutschen Landen sagte man Fehler in allen Teilen. Es stimmt zwar, dass Fiat aus dem Lateinischen kommt und Es geschehe bedeutet, hat aber mit der italienischen Autoschmiede nichts zu tun. Diese wurde 1899 von Giovanna Angel gegründet und hieß Fabrice Italiana Automobil di Toren.
(Quelle: Hartwig Ledige, ESA, TU und Teddybär, München 2001)

Fischfrischhaltemöglichkeit 

In Sorge um die Volksgesundheit bestanden in Venedig die Zünfte darauf, dass alle Fische zu der “Hohen Stange” auf dem Markusplatz und an der Rialtobrücke gebracht wurden, wo sie begutachtet und mit einer Abgabe belegt wurden. Außerdem wurden die Verkaufsstände täglich inspiziert, nicht mehr frischer Fisch konfisziert und vernichtet.

Das Auffrischen der Fische durch Übergießen mit Wasser war verboten. Doch die Fischhändler bedienten sich einer Methode, die schon ihre Kollegen in der Antike kannten. Zwei Händler fingierten einen Streit, bei dem der eine den anderen niederschlug. Um den “Bewusstlosen” wiederzuerwecken, griffen daraufhin Zuschauer ein und überschütteten ihn eimerweise mit Wasser, wobei versehentlich auch die Fische genässt wurden.
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Welt. Kalenderblatt vom 9. April 2004)

Fischgabel 

Vielleicht hat sich der eine oder andere schon einmal gefragt, warum Fischgabeln drei Zacken haben. Nun, hier kommt die Antwort:

1. um sie noch der Fleischgabel, die vier Zacken hat, zu unterscheiden

2. aus besteckhistorischen Gründen: Neptun, der Gott des Meeres, trug einen Dreizack, die Fischgabel ist dem Dreizack also nachempfunden.

Außerdem sind Fischgabeln breiter und flacher. Fisch ist ja bekanntlich weich, man kann ihn nicht mit den Zacken aufspießen wie Fleisch. Durch die flachere Form der Gabel kann der Fisch besser aufliegen.
(Quelle: Frank-Ulrich John, Pressesprecher des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, München)


Fledermaus 

Dass eine Fledermaus nicht sehen kann ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Doch die Nachttiere sind sehr wohl in der Lage zu sehen, wie zahlreiche Versuche bewiesen haben. Als Orientierung dienen den fliegenden Tieren sowohl ihre Augen, als auch ihr Ultraschall-Ortungssystem. Da sie jedoch meist nachts oder in der Dämmerung unterwegs sind, spielt Letzteres bei den Ausflügen der Tiere natürlich eine wichtigere Rolle als der Sehsinn.
(Quelle: Das kleine Lexikon . Unglaubliche Lügen & Irrtümer von A-Z. München 2000)


Flirt 

Die Herkunft dieses Wortes führt uns direkt über das englische to flirt, die französischen Verben fleureter und fleur zum lateinischen flos, floris für “Blüte” oder “Blume”. Fast banal, oder? 
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Floskel 

Nichtsaussagende Redewendungen bezeichnen wir als Floskeln. Ursprung ist das lateinische Wort flosculus für “kleine Blume” oder “kleine Blüte”. In der heutigen Bedeutung taucht der Begriff erstmals im 17. Jahrhundert auf.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Frankenstein 

Eigentlich sollte ich dies gar nicht erklären müssen, aber es gibt immer noch Menschen, die glauben, bei Frankenstein handelt es sich um ein Monster. Dabei ist die Figur des Frankenstein aus Mary Shelleys gleichnamigem Roman ein junger, durchaus attraktiver Student der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität von Ingolstadt. Das Monster ist der Kunstmensch, den sich Frankenstein erschafft. Aber der Unterschied zwischen “Frankensteins Monster” und “Frankenstein, das Monster “ ist mit den Jahren in Vergessenheit geraten.
(Quelle: Mary Shelly: Frankenstein, München 1995)


Frankfurt am Main 

Was heute Bankfurt oder Mainhattan genannt wird, war im Mittelalter eine bescheidene Siedlung der Franken am Main (“Sumpfwasser”). Gegründet wurde Frankfurt 794 von Karl dem Großen und hieß zunächst Franconofurd für “Furt der Franken”, seit 888 dann Frankenfurt.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Freiheitsstatue 

Gerne wird die Freiheitsstatue mit der Stadt New York in Verbindung gebracht. Dabei steht sie gar nicht dort. Weder der Staat noch die Stadt New York gehören nämlich zu Liberty Island, dem Standort der Statue. Diese kleine Insel gehört zum Bundesstaat New Jersey. Aber es kommt noch dicker: Die Freiheitsstatue heißt nicht einmal “Statue of Liberty”. Die Franzosen, die dieses Gebilde 1885 den Amerikaner schenkten, nannten es “Liberty enlightening the world”.
(Quelle: Matthew Richardson: Das populäre Lexikon der ersten Male. Frankfurt am Main 2000)


Freitag 

… und am Freitag hab ich frei. Ja, da irrt sich der Sams gewaltig. Wie übrigens auch bei fast allen anderen Tagen. Freitag ist die germanische Übersetzung des lateinischen Namens “Tag der Göttin Venus”. Das klingt zwar nicht schlecht, aber wie wird aus Venus Frei…? Da haben doch die alten Germanen einfach ihre germanische Göttin Freya, die gleichzeitig die Gemahlin vom Wotan (Odin) war, mit der Venus gleichgesetzt. Also Sams, erzähl nicht so einen Schmarrn!

Siehe auchMontag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag, Sonntag
(Quelle: Hartwig Ledige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)


Friedhof 

Gerne wird behauptet, die letzte Ruhestätte hätte etwas mit “Frieden” zu tun. Dem ist aber nicht so. Friedhof kommt vom althochdeutschen “frithof” = Vorhof, Vorplatz, Vorraum einer Kirche. Es bedeutet “eingefriedeter, beschützter Platz”. Da dieser eingefriedete, beschützte Platz vor den Kirchen oft auch als Begräbnisstätte diente, hat diese eingeschränkte Bedeutung peu à peu das Wort für sich alleine in Beschlag genommen.
(Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Auflage. Berlin 1993)

Fußballplatz 
Muss ein Fußballplatz zwingend eben sein? Nein! In den Regeln des Deutschen Fußball-Bundes steht: “Spiele können in Übereinstimmung mit den Wettbewerbsbestimmungen auf einer natürlichen oder künstlichen Unterlage ausgetragen werden.
(Quelle: André Lorenz: Stimmt doch gar nicht! Weltbild)

Fuzzi 

Das Wort Fuzzi definiert der Duden als umgangssprachliche Bezeichnung für “nicht ganz ernst zu nehmender Mensch”. An anderer Stelle wird Fuzzy als “Kleinwüchsiger” beschrieben – wohl deshalb, weil das Wort, das nach 1965 bei uns aufkam, zunächst der Name einer Wild-West-Witzfigur im amerikanischen Fernsehen war. Im Englischen bedeutet fuzz “Fussel, Flöckchen” und fuzzy “fusselig, flockig, kraus”.