L

Lätta 

Lätta ist eine Margarine, die locker den Beinamen light tragen könnte, doch das wäre doppelt-gemoppelt: Das schwedische Wort Lätta heißt nämlich “die Leichte”. 
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Lauffeuer 

Sich wie ein Lauffeuer verbreiten heißt sehr rasch bekannt werden. Mit “Lauffeuer” (laufendes Feuer) bezeichnete man ursprünglich einen Streifen ausgeschüttetes Pulver, der Gegenstände in größerer Entfernung in Brand stecken sollte. Das Pulver wurde auch in Röhren verbrannt, die die Flammen nach allen Seiten verbreiteten, besonders auf so genannten Brandern (Brandschiffen). Darauf beruht unser Wort, das seit dem 18. Jahrhundert übertragen gebaucht wird.
(Quelle: Duden Taschenbücher: Redensarten. Mannheim 1999)

Leberflecken 

Leberflecken haben ihren Namen von der Farbe, die in der Tat der Farbe der Leber ähnelt. Aber die Entstehung dieser Pigmenthäufungen hat mit unserer Leber nichts zu tun.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer. München 1998)

Leberkäse 

Diese typisch bayerische Brotzeit, meist anzufinden zwischen zwei Semmelhälften mit süßem oder scharfem Senf (es soll auch Menschen geben, die Ketschup[das schreibt man jetzt wirklich so!] nehmen). Dabei enthält der “echte” nämlich der bayerische Leberkäse kein Gramm Leber. Der Name könnte von “Laib” kommen, da der Leberkäse meist in einer Art Brotform gebacken wird. Die wahren Zutaten sind übrigens bei jedem Metzger verschieden und streng geheim.
(Quelle: Deutsches Lebensmittelbuch, Bundesanzeiger 1992, S.80)

Lego 
Viele glauben, dass der Name Lego aus dem Lateinischen kommt. Damit würde lego “ich sammle” heißen. Allerdings konnte der Erfinder der Bauklötzchens gar kein Latein. Er starb im Jahre 1995 als reichster Mann Dänemarks. Godtfred Kirk Christiansen verließ mit 14 die Schule und machte eine Tischlerlehre. Mit 30 übernahm er von seinem Vater Ole, der eine kleine Werkstatt besaß, in der Holzklötzchen und Spielzeugtiere angefertigt wurden, die Firma, die zu einem Weltkonzern werden sollte: Lego. Der Name kommt von den dänischen Wörtern 
leg godt, zu deutsch: “Spiel gut”.
Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002

Lemminge 

Es wird Zeit, diesem Mythos ein Ende zu machen: Diese Wühlmäuse sind genauso wenig lebensmüde wie jedes andere Geschöpf. Es stimmt zwar, dass die Population dieser Nager großen Schwankungen ausgesetzt sind und es deshalb zu Völkerwanderungen kommt, bei der natürlich die eine oder andere Wühlmaus auf der Strecke bleibt. Übrigens ist der riesige Massenselbstmord aus dem Film “White Wilderness” (Abenteuer in der weißen Wildnis) reine Hollywoodfantasie. Laut dem Journalisten Brian Vallee wurde der Film im kanadischen Bundesstaat Alberta gedreht, in dem es bezeichnenderweise gar keine Lemminge gibt. Die Filmemacher hatten die Tiere von Eskimokindern in Manitoba gekauft und um den Eindruck einer Massenwanderung zu erzeugen, wurden die Lemminge auf eine große, schneebedeckte Drehscheibe plaziert. Der Strom der Lemminge war also nichts weiter als eine “Schleife”, bei der immer die gleichen Tiere zu sehen sind. Zum bitteren Ende werden die Viecher über die Klippe getrieben und von den Hollywoodleuten geschubst und gestoßen. In der Schlußeinstellung sieht man die armen Wesen jämmerlich im Meer ertrinken. Wo war da der Tierschutz?
(Quelle: Christoph Drösser: Stimmt’s?, ro ro ro, 2000)

Lesbe 

Im Duden steht: “Lesbe, die (ugs. für Lesbierin); Lesbierin (Bewohnerin von Lesbos; homosexuell veranlagte Frau). Ich schätze, wir müssen dieses “Lesbos” genauer unter die Lupe nehmen: Bei Lesbos handelt es sich um eine griechische Insel. Auf dieser lebte um 600 v. Chr. eine Dichterin namens Sappho, die in Liedern die Gemeinschaft von Mädchen und jungen Frauen anpries. 
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Levi’s 501 

Wie ist die vielleicht berühmteste “hüfthohe Arbeitshose” – so nannte Levi Strauss selbst seine Hosen – zu ihrer Nummer gekommen? Die erste Levi’s Jeans war die 501, die nach ihrer Lagernummer benannt wurde. So einfach ist das!
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm?Berlin 1994)


Lichtgeschwindigkeit 

Licht verbreitet sich mit Lichtgeschwindigkeit. Das klingt nicht schlecht, stimmt aber so nicht. Je nach Medium hat das Licht zwar sozusagen immer Lichtgeschwindigkeit (schließlich ist es ja Licht!!), aber diese ist unterschiedlich hoch. Im Vakuum bewegt es sich mit 299 792 km pro Sekunde, in der Luft mit 299 705 km pro Sekunde und in Glas je nach Sorte mit nur rund 200 000 km pro Sekunde. Mit anderen Worten, die Lichtgeschwindigkeit gibt es gar nicht, meistens ist mit diesem Wort die Geschwindigkeit im Vakuum gemeint, weil sich hier das Licht am schnellsten verbreitet.
(Quelle: A. Recknagel: Physik – Optik, 13. Auflage, Berlin 1990)

Light-Zigaretten 

Du rauchst Light-Zigaretten, und denkst, sie seien weniger schädlich als normale? Du irrst und zwar aus drei Gründen:
1. Die niedrigen Nikotin- und Kondensatwerte kommen dadurch zustande, dass die Filter der Light-Zigaretten kleine Löcher enthalten. Dadurch wird von den Rauchautomaten, mit denen die Werte ermittelt werden, mehr Luft angesaugt. Der menschliche Raucher hält aber oft die Löcher zu und zieht stärker an der Zigarette, sodass er mehr Nikotin und Teer aus der Zigarette holt als die Maschine. Für einen Fernsehfilm des SWR wurde das einmal simuliert, indem die Hälfte der Löcher im Filter zugeklebt wurden. Der maschinell ermittelte Nikotinwert war fast doppelt so hoch wie die Zahl auf der Packung.
2. Die Light-Zigarette enthält keinen “leichteren” Tabak als die normale, sondern nur weniger. Tatsächlich ist der Nikotingehalt pro Gramm Tabak meist höher, wie dasselbe Fernsehteam ermittelt hat. Die Hersteller verwenden die “vollaromatischen Tabake”, wie sie sie nennen, um trotz der erwähnten Löcher noch für genügend Geschmack zu sorgen.
3. Der süchtige Raucher raucht, um seinen Nikotinspiegel aufrechtzuerhalten – wenn er aus einer Zigarette tatsächlich weniger von dem Nervengift holt, dann wird er im Zweifelsfall mehr Zigaretten konsumieren.
Fazit: Light-Zigaretten kann man rauchen, wenn sie einem besser schmecken. “Gesünder” sind sie nicht. Professor Jack Henningfield vom Nationalen Institut für Drogenmissbrauch der USA drückt es so aus: “Das ist so, als würde man fettarme Milch kaufen, aber Sahne bekommen.”
(Quelle: Christoph Drösser. Stimmt’s? Neue moderne Legenden im Test. Hamburg 2004)

lila Kühe 

Wenn es darum geht, die Notwendigkeit von Umweltbildung für Kinder zu betonen, wird gerne behauptet, dass Großstadtkinder angeblich glauben, Kühe wären lila (wie die Milka-Kuh). Nun kann es durchaus sein, dass manche Kinder es hübscher finden, Kühe lila-weiß gefleckt zu malen. Dass Kühe jedoch wirklich lila sind, das – so hat 1997 eine Studie der Universität Marburg festgestellt – glaubt keines. 
(Quelle: Christa Pöppelmann. Die neuen Irrtümer der Allgemeinbildung. München 2006)

Linksverkehr 

Die spinnen die Engländer, würde Obelix sagen. Warum muss auf der Insel alles
verkehrt sein? Warum fahren sie auf der linken Straßenseite? Tatsache ist, dass es im Mittelalter üblich war, sich als Reiter auf der linken Seite aufzuhalten, um bei eventuellen Duellen sofort die rechte Hand für das Schwert frei zu haben. Das klingt eigentlich irgendwie logisch. Die Frage sollte demnach lauten: Warum
zur Hölle fährt der Rest der Welt auf der rechten Seite (ausgenommen: Japan, Australien und noch ein paar andere Hinterwäldler)? Dazu weiß wieder Dong You Han eine Antwort: Nachdem in der Stadt mit Kutschen zuerst auch auf der linken Seite gefahren wurde, kam es oft vor,dass zwei sich begegnende Kutschen nicht aneinander vorbeikamen. So verdroschen sich die Fahrer gerne gegenseitig mit der Peitsche. Nachdem diese meistens in der rechten Hand lag, wurde der Rechtsverkehr eingeführt. So haben sie sich mit ihrem Instrument einfach nicht mehr erwischt. Auf die Frage, warum also die Engländer immer noch links fahren, konnte mir Frank Wynne, (seines Zeichens Brite) mitteilen, dass die Briten so viel Anstand haben, dass sie sich nicht gegenseitig verkloppen. So, damit dürfte die Sache erklärt sein, oder?
(Quelle:BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996 und DongYou Han und Frank Wynne)


Linzer Torte 

Die köstlich schmeckende Linzer Torte stammt aus Linz in Österreich. Diese Aussage klingt auf den ersten Blick gar nicht so verblüffend. Sie ist nur leider falsch. Diese Kalorienbombe stammt nämlich aus Wien und ist eine Erfindung des Konditormeisters namens Linzer.
(Quelle: Das kleine Lexikon . Unglaubliche Lügen & Irrtümer von A-Z. München 2000)


Los Angeles 

Los Angeles, kurz L.A., ist die bekannteste amerikanische Großstadt am Pazifik: Los Angeles steht an der Stelle, wo einst eine indianische Siedlung Wenot (“am großen Fluss”) befindlich war. 1769 kampierte hier am 2. August die spanische Portola-Expedition und nannte den Platz “Nuestra Senora de los Angeles de Porciuncula” (Unsere liebe Frau von den Engeln zu Portiuncula), da man am 1. August den Tag dieser Muttergöttin gefeiert hatte; dort sollte eine Stadt gebaut werden des Namens “Reina de los Angeles sobre de la Pociuncula (Königin der Engel über dem Fluss Portiuncula) woraus später die Kurzform Los Angeles wurde. 1781 wurde die Stadt “Pueblo de los Angeles” gegründet und 1847 von den USA als “Ciudad de Los Angeles (Stadt der Engel) erobert.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Lucifer 

Dieser Name für den Teufel kommt in der Bibel nirgends vor. In der Antike war Lucifer ein Name für den Morgenstern, für den Planeten Venus; also überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem Satan. Vermutlich beruht die Gleichung Lucifer = Teufel auf Jesaja 14,12; dort heißt es mit Bezug auf den König von Babylon: “Ach, du bist vom Himmel gefallen, du strahlender Sohn der Morgenröte. Zu Boden bist du geschmettert, du Bezwinger der Völker.” Darin haben dann die Kirchenväter (wer sonst, Anm. d. WM) eine Anspielung auf den “echten” Satan gesehen; sie haben Satan = König von Babylon = Sohn der Morgenröte = Morgenstern = Lucifer gesetzt.
(Quelle: Die Bibel, Stuttgart 1980; Stichwort “Lucifer” in Microsoft CD-ROM Encyclopädie Encarta, 1994)

K

Käse

Gerne wird behauptet, dass Mäuse besonders gerne Käse fressen. Doch Mäuse fressen viele Dinge – Butter, Haferflocken, Schokolade, Schinken, alles, was sie in der Küche finden. Eine besondere Vorliebe für Käse haben sie nach Meinung der meisten Zoologen nicht. Die Vermutung entstand vermutlich dadurch, dass früher wohl vor allem Käse ohne Schutz und Aufsicht in Küchen und Vorratsräumen liegenblieb und deshalb besonders oft zur Mäusebeute wurde.
(Quelle: Walter Krämer. Lexikon der populären Irrtümer. München 1996)

Kaffee

Auch wenn es in einem guten Wiener Kaffeehaus 15 Sorten Kaffee gibt, sind die Österreicher rein mengenmäßig nicht an der Spitze. Der Verbrauch von Bohnenkaffee ist in Schweden und Finnland mit jeweils mehr als 11 Kilogram pro Kopf und Jahr am höchsten. Es folgen Holland, Norwegen und Dänemark mit jeweils rund 10 Kilogramm, danach erst Deutschland und Österreich mit jeweils 8.
(Quelle: Statistisches Jahrbuch der Vereinten Nationen, New York 1990)

Kaffee ist giftig?

Gustav III. (1746 bis 1792), König von Schweden, war derart von der Giftigkeit des Kaffees überzeugt, dass er dies zum Wohle seiner Untertanen auch beweisen wollte. Er setzte als Todesstrafe für einen Mörder fest, dass dieser jeden Tag eine Tasse Kaffee zu trinken habe, bis er davon zu Tode gekommen sei.
Ganz Wissenschaftler, schuf er auch noch eine Art Kontrollgruppe und begnadigte einen weiteren Mörder unter der Bedingung, dass dieser als Gegenbeweis jeden Tag eine Tasse Tee zu trinken habe. Vor Ende der Untersuchung wurde der König allerdings ermordet.
Jahrzehnte später starb 83-jährig endlich einer der beiden Mörder: Es war der Teetrinker!
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 24/25. September 2005)

Kainsmal

Als Kain seinerzeit seinen Bruder Abel tötete, wollte ihn Gott mit dem nach ihm benannten Mal nicht bestrafen, sondern beschützen. Kain zeigte nach der Ermordung Abels Reue und rief verzweifelt: “Rastlos und ruhelos werde ich auf Erden sein, und wer mich findet, wird mich erschlagen”. Deshalb versicherte ihm Gott, niemand werde ihm zu nahe treten, und “machte … dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.”
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Kaiserschnitt

Es gibt tatsächlich Leute, die glauben, dass diese Art ein Baby auf die Welt zu bringen etwas mit einem Kaiser oder Caesar zu tun hat. Aber der Name kommt wahrscheinlich von der “Lex regia” oder “lex caesarea” (caedere = ausschneiden, aha hier ham wir’s schon), ein römisches Gesetz, wonach schwangeren, vor der Geburt verstorbenen Frauen das Kind aus dem Bauch geschnitten wurde. Hierbei ging es nicht darum, das selbige zu retten, sondern es getrennt von der Mutter zu begraben. Danach kann es auch nicht sein, dass wie der römische Schriftsteller behauptet, Caesar der “aus dem Mutterleib Geschnittene” war, denn seine Mutter hat seine Geburt weit überlebt.
Die ersten Kaiserschnitte an lebenden Frauen gab es im späten 15. Jahrhundert. So soll ein Schweinschneider Nufer aus dem Schweizer Kanton Thrugau um das Jahr 1500 in letzter Verzweiflung sein eigenes Kind per Kaiserschnitt von seiner lebenden Frau entbunden haben. Der erste in Deutschland an einer lebenden Mutter ausgeführte Kaiserschnitt geschah um 1610 in Wittenberg.
(Quelle: Karl Sudhoff: Kurzes Handbuch der Geschichte der Medizin, Leipzig 1922)

kalte Füße

“Mit kalten Füßen erkältet man sich schneller”
Falsch! Kälte führt nicht automatisch zu Erkältungen oder sonstigen Infekten. Dazu sind ein paar Keime nötig und nicht nur kalte Luft. Die Kälte mögen viele Erreger zudem gar nicht. Bevor ein Infekt ausbricht, frösteln aber viele Menschen und führen dies auf die Kälte zurück. Wenn erkältete Menschen frieren, ist das jedoch Folge, nicht Ursache der Erkrankung.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung. Wissen. Kalender 2006)

Kamel durchs Nadelöhr

Fast jeder kennt das Zitat aus der Bibel von Matthäus (19,24) und Markus (10,25), bei dem beschrieben wird, dass ein Kamel eher durch ein Nadelöhr passt als der Sultan von Brunei in den Himmel komme.
Das Ergebnis dieses Sinnspruchs beruht allerdings auf einem Übersetzungsfehler. Das aramäische Wort “gamta” (Tau, Seil) wurde mit “gamla” (Kamel) verwechselt. So müsste es also richtig heißen: Eher gehe ein Schiffstau durch ein Nadelöhr als der Sultan von Brunei in den Himmel. Das ist zwar auch nicht leichter zu bewerkstelligen als das Durchfädeln eines Kamels, bleibt aber sozusagen im Bild. Die Zulassungsbeschrändkung für die ewige Seligkeit hätte ohne Kamel allerdings kaum diese Verbreitung gefunden.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 11. August 2005)
Kamikaze

Uns ist dieser Begriff aus dem Zweiten Weltkrieg bekannt. Die Piloten, die “freiwillig” ihr Flugzeug als Waffe benutzten, wurden Kamikazeflieger genannt. Der Begriff stammt aus dem 13. Jahrhundert (das war die Zeit der japanischen Abwehr gegen Mongolenangriffe) und bedeutet “göttlicher Wind”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Kanada

Es war kein geringerer als der französische Seefahrer Jacques Cartier (*1491 +1557), der den Sankt-Lorenz-Strom 1534/35 auf der Suche nach der Westpassage um die Erde erforschte und dabei das Gebiet beiderseits des Flusses für Frankreich in Besitz nahm. Dabei versuchte er von den Indianern den Namen des Landes zu erfahren. Sie aber dachten, er frage sie nach ihrer Ansiedlung, und antworteten “kanata”, was das irokesische Wort für “Dorf” ist. So wird also heute das mit immerhin rund 10 Millionen km2 Land immer noch “Dorf” genannt.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)
Kapitän

Der Kapitän verlässt als letzter oder sogar gar nicht das sinkende Schiff. Das stimmt so nicht. Es gilt eher der Spruch: Rette sich wer kann, also auch der Kapitän. Es gilt zwar als ungeschriebenes Gesetz, dass die Mannschaft und der Kapitän Frauen und Kindern bei einem Schiffsunglück zuerst in die Rettungsboote helfen, aber laut internationalen Seerecht mach sich ein Kapitän in keiner Weise strafbar, wenn er seine Haut als erstes rettet.
(Quelle: Walter Krämer u.a.: Das neu LExikon der populären Irrtümer. München 2000)
Karate

Karate ist eine japanische Kampfsportart, gleichzeitig aber auch eine Art Selbstverteidigung. Der Begriff bedeutet “leere Hände”, das heißt, dass die Kämpfer mit leeren Händen, also unbewaffnet, kämpfen.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)
Kasse

Wie fast alle Begriffe im Geldwesen verdanken wir dieses Wort den Italienern bzw. den Lateinern. Kasse geht auf capsa für “Behälter” zurück und kommt von capere für “fangen, fassen”. Das seit dem 16. Jahrhundert zuerst in der Form von cassa bezeugte Substantiv steht in einer Reihe von anderen Fachwörtern der Kaufmannssprache und des Geldwesens wie Bank, Prokura usw., die alle italienischer Herkunft sind. Auf capsa geht auch das französische châsse (Brille, Brillenfassung) zurück, ebenso chassis (Rahmen, Einfassung) für das Fahrgestell bei Kraftfahrzeugen sowie russisch kassa.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Katamaran

Diese wunderschöne Bezeichnung für ein Sportboot aus zwei durch ein Tragdeck verbundenen Rümpfen verdanken wir der tamilischen Sprache (das wird da in der Gegend von Sri Lanka (Ceylon) gesprochen). Das tamilische kattumaram für “Boot mit Ausleger” setzt sich zusammen aus kattu für “binden” undmaram für “Baumstamm”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Katerfrühstück

Vermutlich war es den meisten Klugscheißern schon vorher klar, dass bei diesem besonderem Frühstück weder Katzen noch Kater anwesend sind.
“Kater” war Mitte des 19. Jahrhunderts unter den Studenten der Universität Leipzig ein flapsiger Ausdruck für “Katarrh”; ein Katerfrühstück war ein Frühstück nach einem ganz besonderen Katarrh.
(Quelle: Vitus B. Dröscher: Sie turteln wie die Tauben. Hamburg 1988)
Katzen

Wenn die Katze schnurrt, freut sich der Mensch, oder so ähnlich. Dabei wird das Schnurren oft falsch interpretiert. Viele Besitzer denken dann, ihrem Liebling gehe es jetzt besonders gut. Dabei schnurren Katzen auch dann, wenn sie sich fürchten oder wenn sie Schmerzen haben. Das Schnurren heißt lediglich: Hier ist eine Katze! Auf diese Weise lassen z. B. neugeborene und noch blinde Katzenbabys, wenn sie sich verlaufen haben, ihre Mutter wissen, wo sie nach dem Kind zu suchen hat.
(Quelle: Walter Krämer: Das neue Lexikon der populären Irrtümer. München 2000)
Kaugummi

Zugegeben: Wenn wir an Kaugummi denken assoziieren wir gerne die Bürger aus den Vereinigten Staaten (seien wir ehrlich: der Amislang klingt doch so, als wenn man einen Kaugummi zwischen den Kiefern hat). Aber dabei haben ihn die Amerikaner gar nicht erfunden. Schon die alten Griechen kauten Harz des Mastixbaumes (Pistazienbaumes) zum Zähneputzen und für einen frischen Atem. Die amerikanischen Indianer kauten Fichtenharz, und der Chiclegummi (eingedickter Milchsaft des mittelamerikanischen Sapotillbaumes), die Basis vieler neuzeitlicher Kaugummis, wurde ebenfalls schon lange vor den ersten weißen Amerikanern von den Mayas sehr als Kaugummi geschätzt.
(Quelle: Stichwort “Chewing Gum” in Encyclopaedia Britannica, Chicago 1976)
Khaki

61 % wollten was zu diesem Thema wissen. Die Farbe der gelbbraunen Kleidung, die vor allem jetzt im Frühjahr und im Sommer getragen wird, nennen wir Khaki. Dieses Wort stammt aus Persien und bedeutet “Staub” oder “staubfarben” Ich möchte hier gar nicht auch noch erzählen, das dieses Wort über eine Sprache namens Urdu, die in Teilen des Iran, in Afghanistan, Indien und Pakistan gesprochen wird. Nur soviel: Über die englischen Kolonialherren, die sich bekanntlich in Indien breit gemacht haben, gelang dieses schöne Wort nach Europa.
(Quelle: Hartwig Ledige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)
Kinkerlitzchen

Unwichtigen Kleinkram oder auch Flausen im Kopf bezeichnen wir als Kinkerlitzchen. Die Herkunft des Ausdrucks gilt als nicht gesichert, schön ist aber folgende Deutung: Entlehnt dem französischen “quincaille” für “Kurzwaren, Tand” oder “Flitterkram” und unter Anhängung der beiden Verkleinerungssilben “litz” und “chen” nach dem Wortklang ins Deutsche übernommen.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Kino

Kino ist das umgangssprachliche Wort für Kintopp, was ebenfalls nur die Kurzform für Kinematograph ist. Der Kinematograph selbst ist der Apparat zur Aufnahme und Wiedergabe bewegter Bilder. Mittlerweile hat sich aber Kino (von Kinematograph) in unserem Wortschatz so eingebürgert, dass wir darunter das Gebäude für die Vorführung von Filmen verstehen. Eigentlich wäre somit auch der Satz „Komm Schatz, lass uns heute mal ins Kino gehen“ nicht korrekt, weil wer will schon abends, wenn es dunkel ist, in einen Apparat gehen. Es müßte korrekterweise vielmehr heißen „Komm lass uns in das Lichtspielhaus oder in das Filmtheater heut abend gehen“. Aber das nur soweit dazu.
(Quelle: Meyers Großes Lexikon) Auch dieser Erguss stammt aus Marc’s K-Repertoire. Danke
Kirche

Der Begriff Kirche stammt vom griechischen kyriakos ab, das nicht anderes bedeutet als “zum Herrn gehörig”; kyriakos wiederum ist eine Ableitung von kyrios, dem griechischen Wort für “Herr” oder “Herrscher”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Kitekat

Bei diesem Wort handelt es sich um Katzenfutter. Gut, diese Erkenntnis hat jetzt wahrscheinlich niemanden vom Hocker gehauen, aber wenn ich euch sage, dass es sich bei diesem Wort um einen Pleonasmus handelt, dann schon eher, oder? Ach, du weißt nicht, was ein Pleonasmus ist? Das ist eine rhetorische Stilfigur, die eine überflüssige Häufung sinngleicher oder sinnähnlicher Ausdrücke darstellt. Beispiele gefällig: runder Kreis, weißer Schimmel, leider zu meinem Bedauern…
Genau das gleiche Phänomen haben wir bei Kitekat. Der erste Teil wird vom Englischen kit, kitten, kittyfür “Kätzchen” gebildet und der zweite Teil von cat für “Katze”; daraus folgt: Kätzchenkatze.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Kiwi

Was könnte es zu diesem Thema interessantes geben? Vermutlich ziemlich viele assozieren mit dem Wort “Kiwi” eine Frucht aus Neuseeland. Grundsätzlich liegen sie da nicht falsch, aber richtig ist, dass diese Vitamin C haltige Frucht ursprünglich asiatische oder chinesische Stachelbeere hieß. Daraus lässt sich ganz nebenbei das Ursprungsland, nämlich China, ableiten. Erst 1906 kam diese Stachebeere nach Neuseeland. Unter ihrem ursprünglichen Namen war sie allerdings ein Export-Flop und so wurde 1956 kurzerhand der Name Kiwi verwendet. Kiwi ist übrigens ein australischer Schnepfenstrauß, der angeblich eine Ähnlichkeit zu unserer Frucht aufweist.
Am Rande notiert: Der Kiwi, also der Vogel, hat seinen Namen von den neuseeländischen Ureinwohnern bekommen, den Maori, und zwar nach ki-wi – dem Balzruf der Männchen.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Klar wie Kloßbrühe

Die Kloßbrühe in diesem Spruch hat nichts mit der Brühe tun, in der Knödel gekocht werden, sondern geht zurück auf die Klosterbrühe. Diese war besonders klar und dünn, um der Völlerei vorzubeugen.
(Quelle: André Lorenz: Stimmt doch gar nicht! Weltbild )
Kneipp

Zugegeben: Der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) hat in Wörishofen Kuren mit kalten Wassergüssen eingeführt. Daher auch der Name Kneipp-Kuren. Aber erfunden hat er diese nicht: Schon im Altertum war bekannt, dass diese Wassergüsse gut tun. Auch Hippokrates (460-377 v.Chr.) und Galen (130-199) empfahlen schon kalte Wassergüsse.
(Quelle: Fritz C. Müller, Was steckt dahinter, Eltville 1964)
Knigge

Fast jeder zweite von Euch wollte etwas zum Freiherr Adolf Knigge wissen. “Knigge” steht heute für gute Tischmanieren und korrektes Benehmen zu allen Anlässen. Dabei hatte dieser Freiherr nicht im Sinn, seine Zeitgenossen (Knigge lebte 1751-1796) zu Spießern zu machen. In Wahrheit war er nämlich alles andere als konservativ und auch an Tischmanieren wenig interessiert. Sein Werk “Über den Umgang mit Menschen” war eher als ein Appell an die Damen und Herren von Stand zu verstehen, auch andere Menschen als Menschen ernst zu nehmen; mit Garderobentipps und Benimmregeln hat es nichts zu tun.
(Quelle: Gerhard Prause: Traschkes Lexikon für Besserwisser, München 1986)

Kodak

Die Firma Kodak wurde 1888 von G. Eastman gegründet. Zum Firmennamen schrieb er: “Es handelt sich um eine völlig willkürliche Buchstabenkombination, die von keinem wirklich existierenden Wort irgendwie abgeleitet wäre. Sie wurde gefunden nach langer Suche nach einem Wort, dass alle Anforderungen an ein Warenzeichen erfüllen würde; vor allem sollte es kurz, unverwechselbar in der Schreibung und von klarer und kraftvoller Schreibung sein.”
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)
Kohldampf

Es sollte bekannt sein, dass jemand, der Kohldampf schiebt besonders Hunger hat. Aber was hat das mit Kohl(e) oder Dampf zu tun? Dieser Ausdruck kommt aus der Gaunersprache und ist mit ziemlicher Sicherheit dem rotwelschen “Kohler” (= Hunger) hervorgegangen. Auch das “Dampf” heißt auf Rotwelsch “Hunger”, so dass wir eigentlich mit dem Ausdruck “Kohldampf” “Hunger-Hunger” meinen.
(Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Berlin 1993)
Konfuzius

Konfuzius hieß in Wirklichkeit Kong Qiu und war ursprünglich Beamter, bevor er aus China verbannt wurde und später als Philosoph zurückkehrte. Der Name Konfuzius leitet sich vom latinisierten „K´ung-fu-tzu – Kongfuzi“ ab, was soviel wie „Meister Kung“ bedeutet. Die Verehrung als Meister erhielt Kong Qiu nicht, wie doch heute leichtsinnigerweise angenommen wird (Anm.d.Verf.), für die Abgabe seiner hin und wieder weisen Ergüsse, sondern für seine philosophisch-entwickelte Lehre, dem Konfuzianismus. Der Konfuzianismus war neben dem Daoismus und Buddhismus die einflußreichste philosophische Lehre in Ostasien, und wurde in China bis zum Ende des Kaisertums (1912) verbindliche Staatsdoktrin.
(Quelle: Meyers Großes Lexikon) Dieser Klugscheißer-Beitrag kommt vom Marc.
Konservendosen

Lange Zeit haben uns Tupperware-Verkäuferinnen weismachen wollen, dass wir Lebensmittel nicht in geöffneten Konservendosen stehen lassen dürften. In Wahrheit verderben Lebensmittel in Blech genauso schnell oder langsam wie in Plastik; ist die Verpackung erst einmal geöffnet, kommt es nur noch auf die Kühlung an. (Es sei denn, man zerkratzt die Lackschicht innerhalb der Dose; dann kann bei saurem Inhalt ein metallischer Beigeschmack entstehen.)
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, Piper Verlag 1998)
Korallen

Diese farbenprächtigen Gewächse der Meere werden von vielen für Pflanzen gehalten. Sogar ich nenne sie “Gewächse”. Dabei sind Korallen Tiere. Sie gehören zur Klasse der Hohltiere (Anthozoa) und leben als Einzelpolypen oder in Kolonien (Korallenriffe) gern in tropischen Gewässern; ihre Kalkskelette bilden die bekannten Riffe.
(Quelle: Grzimeks Tierleben, Bd. 1, Zürich 1971)

Kotflügel

Der Kotflügel am Auto ist keineswegs eine Erfindung der Automobilindustrie, sondern stammt noch aus der Zeit der Pferdedroschken. In New York gab es Ende des 19. Jahrhunderts sehr viele von diesen Droschken, und da Pferde die Angewohnheit haben, Pferdeäpfel zu produzieren, hat es in den Straßen der New Yorker Innenstadt deshalb nicht nur fürchterlich gestunken, sondern die Räder der Droschken schleuderten den Dreck noch dazu durch die Luft. Zum Schutz der Fahrgäste gegen den Pferdemist wurden deshalb Kotflügel erfunden, die man also durchaus wörtlich nehmen darf.
Am Rande bemerkt: “Droschke” ist das russische Wort für “Kutsche”.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)
Kreditkarte

Kann sich irgend jemand von meinen Besuchern eine Zeit ohne dieses Plastikgeld vorstellen? Es gab sie und zwar vor 1950. In diesem Jahr wurde sie nämlich von Frank McNamara an 200 seiner Freunde verteilt. Er war übrigens der Gründer des Diners-Club. Schon ein Jahr später hatte dieser Club über 40 000 Mitglieder, die für eine Jahresgebühr von fünf Dollar in 350 Geschäften und Restaurants insgesamt über eine Million Dollar per Karte ausgaben.
(Quelle: Brockhaus, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Kreuzworträtsel

Das erste veröffentlichte Kreuzworträtsel der Welt erschien am 21.12.1913 unter dem Namen „World-Cross“ in der „New York World“. Sein Autor hieß Arthur Wynne. Und wenn man jetzt mal überlegt, dass Kreuzworträtsel erfinden auch so eine Art Klugscheißerei ist…
Krokodilstränen

Wenn Krokodile große Brocken Fleisch verschlingen, scheinen sie zu weinen. Aber nicht aus Trauer oder Reue, sondern weil sie in ihrer Fressgier oft viel größere Stücke schlucken, als in ihren Rachen passen. Dann schnappen sie hektisch nach Luft, das drückt auf die Tränendrüsen; so scheinen Krokodile dann zu weinen, wenn sie ihre Opfer fressen. Vermutlich war der römische Historiker Plinius der erste, der die Tränen auf diese Weise in seiner “Historia naturalis” missgedeutet hat. Seitdem gelten sie als ein Symbol für vorgetäuschte, falsche Reue, aber in Wahrheit sind sie nur ein einfacher Reflex.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, PIPER Verlag 1998)
Kröten

Wenn jemand davon spricht, dass er nur ein paar Kröten in der Tasche hat, meint er damit natürlich nicht glitschige Froschlurche gleichen Namens. Der Ausdruck ”Kröten” kommt von ”Groschen” oder ”Groten”. Er hat also ein paar Groschen in der Tasche.
Siehe auch Moneten.
(Kurt Krüger-Lorenzen: Deutsche Redensarten – und was dahinter steckt, Wiesbaden 1960)
Kuckuck

Warum zum … schmückt der Gerichtsvollzieher die gepfändeten Gegenstände mit diesem Vogel, bzw. warum heißt dieser Aufkleber so? Dieser Ausdruck stammt aus den Zeiten, als auf dem Pickerl ein Reichsadler abgebildet war. Und dieser Reichsvogel wurde dann im Volksmund respektlos zum Brutparasiten, dem Kuckuck, gemacht. Das kann auch damit zusammenhängen, dass der Kuckuck in früheren Jahrhunderten als Unglücksbringer und Teufelskumpan angesehen wurde. Die Anzahl seiner Rufe ließ unterschiedlichste üble Ereignisse befürchten. Heutzutage ist der Adler von den kleinen Klebezetteln verschwunden und es steht neben “Pfandsiegel” nur noch das zuständige Amtsgericht darauf.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)
Küssen

Viele behaupten, dass man sich beim Küssen erkälten kann. Doch das stimmt nicht, wenn man der modernen Medizinermeinung glauben darf. Denn die Viren, die Erkältungen übertragen, fühlen sich in unserem Mund nicht wohl – sie leben lieber in der Nase, da ist es wärmer, und deshalb können sie sich auch durch Küssen nicht verbreiten.
(Quelle: Carol Ann Rinzler: Feed a cold, starve a fever – A dictionary of medical folklore, New York 1991)

I und J

Inflation

Wer durch den heutigen Dollarkurs von 2,3487 DM (Stand: 27.X.2000) Schmerzen bekommt, wäre wahrscheinlich zur Zeit unserer Großeltern vor Schmerzen gestorben. Im Januar 1923 kostete ein Dollar in Deutschland 17.000 Mark, im Juni bereits 4 Millionen und zum Höhepunkt der Inflation im November 1923 sage und schreibe 4000 Milliarden Mark (in Zahlen: 4.000.000.000.000). Zur Veranschaulichung: Ein Pfund Brot kostete schlappe 250, ein Pfund Fleisch 3000 Milliarden Mark. Briefmarken wurden gar nicht mehr bedruckt, sondern vom Postbeamten per Hand aufgetragen. Aber das Unglaubliche: diese Inflation ist nicht der Weltrekord. In Ungarn kostete ein Dollar im Jahr 1947 4*1030 (In Zahlen: Wahnsinn!!) Pengös (damalige ungarische Währung). Zur Veranschaulichung: Das ist 10 Trillionen (In Zahlen: ganz schön hohe Zahl) mal soviel wie das Alter der Erde, in Sekunden seit dem Urknall ausgedrückt! Brutal!
(Quelle: B. Nagaro: A short treatise on money and monetary systems,London 1949)
Irish Coffee

Dieses Getränk aus Kaffee, Whisky, Sahne und Zucker hat mit der grünen Insel fast nichts zu tun und war dort sogar bis weit über die Mitte des 20. Jahrhunderts völlig unbekannt. ”Irish coffee” wurde quasi in der Luft geboren: Zur Zeit der ersten mit Passagieren beladenen Transantlantikflüge, als es noch keine geheizten Kabinen und wenig Wärmendes auf dem Weg von den USA nach Europa gab, wurde dieses Gemisch den durchgefrorenen Passagieren bei der damals noch nötigen Zwischenlandung angeboten. Und diese Zwischenlandung fand rein zufällig in Irland statt.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer)

Januar
Unsere Freunde aus der Alpenrepublik nennen den ersten Monat des Jahres zwar Jänner, aber auch diese Bezeichnung geht zurück auf das lateinische mensis januarius und bedeutet soviel wie “Monat des Gottes Janus”. Der Gott Janus steht nämlich für Eingang und Ausgang und damit auch für Anfang und Ende. Seit Julius Cäsar beginnt das römische Kalenderjahr nicht mehr mit dem März, sondern mit dem Januar. Dieser Monat steht also für das Ende des vorhergehenden Jahres und vor allem für den Anfang des neuen.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo. München 2000)

Jiu-Jitsu

Jiu-Jitsu ist eine japanische Form der Selbstverteidigung ohne Waffen. Im Japanischen bedeutet ju“sanft, weich” und jutsu “Kunstfertigkeit.”
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)
Jodeln

Musikantenstadl-Anhänger aufgepasst: Wenn ihr geglaubt habt, dass der Moik und seine Freunde das Jodeln erfunden haben, seit ihr ganz schön hinters Licht geführt worden. Wir wundern uns immer über den japanischen Jodler, aber ursprünglich kommt das Wechseln zwischen Brust- und Kopfstimme aus dem alten China. Aber auch in den musikalischen Traditionen Balis, Indonesiens, Thailands, Rumäniens und bei diversen Kaukasusvölkern.
Erst Ende des 18. Jahrhunderts kam das Jodeln nach Österreich…
(Quelle: BROCKHAUS, Da staunt der Fachmann…, Was so nicht im Lexikon steht. Leipzig 2000)

Jogging

Was früher unter der Bezeichnung Dauerlauf durchging heißt seit den 1980er Jahren Jogging. Wohl weil dieser amerikanische Ausdruck vornehmer klingt.Jogging kommt vom englischen Verb to jog und bedeutet “rütteln, stoßen, schaukeln”; jog-trot heißt “Dauerlauf” oder “Zotteltrab”. Wer möchte schon Zotteltraber statt Jogger genannt werden?.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Joghurt

Das Wort Joghurt ist türkischer Herkunft. Yogurt steht für “gegorene Milch” und kommt von yogurmak für “kneten”.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)
Jürgens, Udo

Wer im Telefonbuch unter Jürgens den Schlagergott zu finden versucht, sucht vergebens. Udo Jürgens heißt mit bürgerlichen Namen eigentlich Udo Jürgen Bockelmann. Aber mal ehrlich, würdet Ihr Euch in diesem Fall nicht auch ein Pseudonym anlegen? (Anmerkung vom Klugscheißer.)
Dieser Beitrag stammt vom Marc. Vielen Dank.
jwd

Diese drei Buchstaben bedeuten dasselbe wie “Pampa” (dieses Wort ist abgeleitet von den riesigen Weiten der argentinischen Steppenlandschaft, die tatsächlich Pampa heißt) oder “am Arsch der Welt”. Aber woher kommt diese merkwürdige Abkürzung? Erfunden haben sie wohl die Berliner; sie steht für “janz weit draußen”.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo. München 2000)

H

Haare, graue

Es gibt keine Menschen mit grauen Haaren. Mögliche Farben sind: braun, blond, rot oder schwarz. Es ist noch möglich, dass Haare weiß werden. Nur grau können sie niemals sein. Die scheinbar grauen Haare vieler Menschen sind eine durch die Mischung weißer und anderer Haare hervorgerufene optische Täuschung; von weitem wirkt das Ganze grau. Sieht man aber näher hin, wird man kein graues Haar finden.
(Quelle: Graue Haare gibt’s nicht, Ruhr-Nachrichten, 21.6.1996)
Hängematte

Woher hat das bequeme Bett, dass oft zwischen zwei Bäume gespannt wird, seinen Namen? Das naheliegendste ist natürlich “hängende Matte”. Aber das stimmt nicht! Es leitet sich nämlich von dem indianischen “hamaca” ab. Über “Amakken” und “Hangmak” wurde dann die deutsche “Hängematte”. Auf englisch heißt es übrigens “hammock”.
(Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Berlin 1993)
Haie

Filme wie “Der weiße Hai” haben nicht gerade zum guten Image dieses Meerestieres beigetragen. Haie greifen nämlich nur im Notfall Menschen an, nicht etwa aus purer Lust zum Töten oder weil sie den Menschen gar als Beute brauchen. Nur von 12 der 350 Arten ist bekannt, dass sie auch ohne Provokation Menschen attackieren.
Zwischen 1916 und 1969 wurden weltweit insgesamt 32 Angriffe des weißen Hais, des größten und gefährlichsten Exemplars dieser Gattung, auf Menschen registriert, 13 davon mit Todesfolge.
Nimmt man auch andere Haie mit dazu, etwa den Tigerhai, den Blauhai oder den Bullenenhai, die auch Menschen angreifen, wird die Zahl der Todesopfer größer, kommt aber bei weitem nicht an die Zahl der Menschen heran, die jährlich von Hunden totgebissen werden.
(Quelle: Lee Server: Haie, Erlangen 1990)

Halloween

Wer hat sie noch nicht gesehen, die ausgehöhlten Kürbisse, meist durch eine Kerze zum Leuchten gebracht? Der Abend vor Allerheiligen (der Begriff kommt natürlich aus dem Englischen: „All Hallows‘ Even“) ist so ziemlich das populärste Fest in Großbritannien und in den USA. Aber auch hierzulande gewinnt das Fest an Popularität. Aber wo hat das wilde Treiben seinen Ursprung? Der 31. Oktober war bei den Kelten der Abschluss des Sommerjahres und der Beginn der Winterzeit. Mit Opfergaben, mächtigen Feuern und Maskeraden sollten Hexen und Dämonen vertrieben bzw. besänftigt werden. Trotz des späteren christlichen Einflusses galt und gilt dieser Zeitpunkt als besonders geisterumtriebig: der Tag und die Nacht der lebenden Toten.
(Quelle: Gerlach, Walter: Das neue Lexikon des Aberglaubens)

Halma

Dieses Spiel darf in keiner Spielesammlung fehlen. Bekannt ist dieses Brettspiel schon seit der Antike. Der Name ist griechischen Ursprungs und bedeutet “Sprung”. Das macht Sinn, oder?
(Quelle: Hartwig Ledige: Test, Tu und Teddybär, München 2001)

Hals- und Beinbruch

Warum wünschen wir eigentlich guten Freunden solch brutale Sachen, wenn wir ihnen doch eigentlich alles Gute meinen? “Hals- und Beinbruch” kommt aus dem jiddischen “hazloche und broche” = Glück und Segen.
(Quelle: Eckhard Henscheid u.a. Kulturgeschichteder Mißverständnisse, Stuttgart 1997; Danke an Marco)
Handtuch

Wenn jemand aufgibt, spricht man davon, dass er das Handtuch wirft. Ursprung dieses Ausdrucks ist der Boxsport. Der Sekundant des noch auf den Beinen stehenden, aber chancenlosen Boxers wirft als Zeichen für die Aufgabe des Kampfes ein Handtuch in den Ring..
(Quelle:DUDEN Taschenbücher: Redensarten. Mannheim u. .a. 1999)
Hase

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts. Wer immer noch glaubt, der Spruch ist von Bugs Bunny wird jetzt staunen. Victor von Hase war Heidelberger Jurastudent, der seinem Spezl, der bei einem Duell einen Kerl erschossen hatte, zur Flucht verhalf. Er wurde aber beim Flüchtigen in Frankreich gefunden und musste 1843 vor das Heidelberger Gericht.
Seine Eingangsworte lauteten: “Mein Name ist Hase, ich verneine die Gegenfragen, ich weiß von nichts.”
(Quelle: BROCKHAUS, Da staunt der Fachmann…, Was so nicht im Lexikon steht. Leipzig 2000)
Hasenschlaf

Gerne wird behauptet, Hasen würden mit offenen Augen schlafen. Das ist aber völliger Blödsinn. Es gibt keinen einzigen Hasen, der dies tut. Vermutlich ist dieses Gerücht entstanden, weil es bisher noch keinem Menschen gelungen ist, einen Hasen im Schlaf zu überraschen. Denn der Hase ist ein äußerst wachsames Tier und wacht sofort auf, wenn sich seiner Schlafstelle ungewohnte, auch noch so leise Geräusche nähern.
(Quelle: Das kleine Lexikon . Unglaublich Lügen & Irrtümer von A-Z. München 2000)
Hechtsuppe

Hechtsuppe – Nicht nur in Hamburg „zieht es wie Hechtsuppe“, wenn es hier wegen der windigen norddeutschen Witterung auch häufiger ziehen mag als anderswo. Und mit einem Fischgericht hat das Ganze auch nichts zu tun, zumal der Hecht als Edelfisch für eine banale Suppe eigentlich zu schade wäre. Die Hechtsuppe ist vielmehr die Verballhornung von hech supha durch das Rotwelsch (Gaunersprache), also der jiddischen Wörter hech („wie“) und supha („Sturm“). „Es zieht wie Hechtsuppe“ heißt und bedeutet also nichts anderes als „Es zieht wie beim Sturm“.
(Quelle: Hamburger Abendblatt, 25. Juni 2002)

Henkersmahlzeit

Folgende Mahlzeit bekam die Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt (1748 bis 1772), Vorbild fürs Gretchen in Goethes “Faust”, vor ihrer Enthauptung kredenzt:

  • · Gerstensuppe
    Blaukraut
    3 Pfund Bratwürste
    10 Pfund Rindfleisch
    6 Pfund gebackene Krapfen
    12 Pfund gespickter Kalbsbraten
    Konfekt
    2 Schwarzbrote
    8,5 Maß 1748er Wein
    1 Glas Wasser
  • Die arme Sünderin nahm das Glas Wasser. Den Rest verputzten die anwesenden Priester.

(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 11. August 2005)
Herz

“Das Herz schlägt links”, so lautet der Titel des Buches unseres ehemaligen Finanzministers Oskar Lafontaine. Aber das ist falsch: es schlägt nämlich weder rechts noch links, sondern in der Mitte. Es sitzt ziemlich zentral in unserem Brustkorb, unmittelbar hinter dem Brustbein zwischen linkem und rechtem Lungenflügel.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, 1998)
Hieroglyphen

Ein Lehrer meinerseits behauptete mal, dass ich sehr unleserlich schreibe. Daraufhin sagte ein Klassenkamerad: “Ja, ja, der schreibt in Hieroglyphen!” Daraufhin der Lehrer: “Hieroglyphen kann man lesen!”
Dieses Wort, das die Bilderrätsel der Archäologen bezeichnet, kommt aus dem Griechischen und bedeutet “heilige Inschriften”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, MünchenHimalaya (8. Woche 2003)
Wer mit Himalaya nur den größten Berg der Erde und den Yeti bzw. Reinhold Messner verbindet, könnte durchaus auf die Idee kommen, im Himalaya befindet sich nur Eis und Schnee. Dabei ist der größte Teil des Himalayas staubtrocken und durch ein Wüstenklima mit Temperaturen von im Sommer bis zu 30° C bestimmt.
(Quelle: Stichwort Himalaya in der MS Microsoft Enzyklopädie Encarta. 1994)
Höhlenmenschen

Weil wir so viele Zeugnisse der frühen Menschen ausgerechnet in Höhlen finden, kann man in der Tat leicht glauben, unsere Vorfahren hätten dort auch größtenteils gelebt. In Wahrheit dienten Höhlen aber immer nur als kurzfristige Ausweichquartiere und Verstecke – die ersten Menschen lebten, jagten, arbeiteten und schliefen, wenn immer möglich, im Freien an der frischen Luft. Dass wir dort viel weniger Zeugnisse ihres Lebens finden, liegt einfach daran, dass Wind und Wetter diese Zeugnisse anders als in Höhlen bald zerstörten.
(Quelle: Stichwort “Cave dwellers” in Microsoft CD-ROM Enzyclopädie Encarta 1994)
Hollywood

Gerne könnte man annehmen, Hollywood sei die Hochburg der weltweiten Spielfilmindustrie. Doch dem ist nicht so: In Hollywood, bzw. in den gesamten USA werden zwar immerhin 400 Filme pro Jahr gedreht. Das ist mehr als einer täglich. In Indien werden aber rund 900 Filme, also täglich mehr als zwei, gedreht. Das ist nunmal einfach mehr!
(Quelle:P. Robertson: Das neue Guinness Buch Film, Berlin 1993)
Holzwurm

Der Holzwurm (Anobium pertinax) ist kein Wurm, sondern ein Käfer; an Würmer erinnern allenfalls seine Larven, die in alten Holzschnittwerken die bekannten Gänge hinterlassen.
(Quelle: W. Eigener: Großes Farbiges Tierlexikon, Herrsching 1982)

Hooligan

Leider haben sie auch bei dieser WM für Schlagzeilen gesorgt. Die genaue Herkunft des Begriffes Hooligan ist nicht bekannt. Eine Theorie lautet, die Bezeichnung gehe zurück auf den Iren Patrick Hooligan, der 1898 in London in einem Polizeibericht als Randalierer und Anführer einer Jugendbande auftaucht. Das Wort entstammt sonach dem Londoner Polizeijargon und ist zurückzuführen auf den Bandenführer mit dem Spitznamen Hooley, der die Bevölkerung des Londoner Stadtteiles Islington geraume Zeit terrorisierte. Das Wort „hooley“ stammt aus dem Irischen und bedeutet „wild“.
Das Wort wurde in der Sowjetunion (dann im Ostblock generell) früh für Schläger, aber auch für abweichende Jugendliche überhaupt benutzt. Nicht ausgeschlossen, dass es über die DDR in den deutschen Sprachschatz geraten ist.
Eine bekannte, häufig gebrauchte, Kurzform des Begriffs lautet „Hool“ bzw. in der Mehrzahl entsprechend „Hools“.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hooligan)

Hornissen

Als ich noch in der Grundschule war, kursierten wilde Gerüchte: Drei Stiche einer Hornisse können einen Menschen töten! Dabei ist der Stich einer Hornisse (Vespa crabro) nicht gefährlicher als der Stich einer Biene oder Wespe. Entscheidend ist allein, wohin die Hornisse sticht. Ein Stich in die Zunge oder in die Lippe, in den Mund oder in ein Blutgefäß ist immer gefährlich, aber dies gilt auch für eine Biene oder Wespe. In jedem Fall ist der Stich einer Vespa crabro wegen des hohen Anteils von Serotonin, Acetylcholin und Histamin im Hornissengift besonders schmerzhaft, und manche Menschen reagieren auf das Gift allergisch.
(Quelle: Grzimeks Tierleben. Band 2. Stuttgart 1969)

Hugo, Victor

Im Jahre 1862 befand sich der französische Schriftsteller Victor Hugo (*1802, + 1885) im Exil auf der Kanalinsel Guernsey und wollt von seinem Verleger wissen, wie sich sein neues Werk verkaufte. Er schrieb ihm:”?”. Die Antwort des Verlegers lautete:”!”
Der Roman “Les Misérables” war ein voller Erfolg.
(Quelle: Brockhaus – Wie es nicht im Lexikon steht, Mannheim 1996)

Hühner

Warum fallen eigentlich schlafende Hühner nicht von der Stange?
Sie sind mit einer Art Klammersicherung ausgestattet. Wenn sich das Huhn auf die Stange setzt, wird seine Ferse abgewinkelt. Dabei spannt sich eine Sehne am hinteren Hühnerbein, welche die Zehen zusammenzieht. Das Körpergewicht sichert die Halterung. Dank der gleichen Vorrichtung fallen auch Vögel des Nachts nicht vom Baum.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 21. März 2005)

Hundejahre

Stimmt es wirklich, dass ein Hundejahr sieben Menschenjahre entsprechen?
Nicht ganz. Es gibt mehrere annehmbare Berechnungsformeln. Hier eine der einfacheren: Das erste Lebensjahr des Hundes entspricht 21 Menschenjahren.
Jedes weitere Hundejahr entspricht 4 Menschenjahren.
Ein 7 Jahre alter Hund ist als 21 +(6*4) = 45 Menschenjahre alt. Entsprechend ist ein 10 Jahre alter Hund 57 und ein 15 Jahre alter 77. Das ist sicher realistischer, als wenn man ihn nach der 7-Jahres-Regel für 105 halten würde.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 7. April 2005)

Hurrikan

Audrey 1957, Tracy 1974, Vivian und Wiebke 1990 – verheerende Stürme und ihre Namen. Nun, sind alle Stürme weiblich? Nein, natürlich nicht. Es gab auch Gilbert 1988, Hugo 1989, Andrew 1992 und Gordon 1994. Aber sie waren es einmal. Und Frauen waren es auch, die es schafften, dass die Stürme nicht nur weiblich blieben. Ab dem Jahr 1979 traten den Damen die Herren zur Seite. In jedem Jahr wechseln heute weibliche und männliche Namen alphabetisch ab. Im Jahr 1951 wurden Stürme erstmals von amerikanischen Meteorologen mit kurzen Kodewörtern aus dem Buchstabieralphabet benannt: Able, Baker oder Charly hießen sie. Doch nach Einführung des internationalen Buchstabieralphabets kam es zu Verwirrungen. Daher kamen die Meteorologen auf die glorreiche Idee, ein im pazifischen Raum verwendetes System von Mädchennamen für Stürme auf die Karibik zu übertragen. Dieses System verwendet die Namen alphabetisch nach dem Erscheinen der Stürme innerhalb eines Jahres. So heißt der erste Sturm beispielweise Betsy und der nächste Camille. Es kam wie es kommen musste: Massive Proteste von seiten der Frauenverbände führten letztendlich dazu, dass die Gleichberechtigung siegte. Nun folgte Helene auf den Sturm Gordon.
(Quelle: http://members.chello.at/robert.forstner-billau/informationen/natur/sturm.htm)

Hurrikan II

Das Wort „Hurrikan“ für einen Sturm, leitet sich ab von dem Namen eines indianischen Sturmgottes: „Huracan“.

(Quelle: http://www.w-akten.de/begrifflichkeiten.phtml)
Huhn

Ich gebe es zu: Es ist nicht wirklich wichtig zu wissen, warum die Hühner beim schlafen nicht von der Stange fallen (solange sie sich überhaupt zu den glücklichen Vögeln zählen dürfen, die auf einer solchen nächtigen dürfen), aber dies ist ja schließlich eine Seite für Klugscheißer. Hühner besitzen eine Art Klammersicherung. Wenn sich das Huhn auf die Stange setzt, wird seine Ferse abgewinkelt. Dabei spannt sich eine Sehne am hinteren Hühnerbein, welche die Zehen zusammenzieht. Das Körpergewicht sichert die Haltung. Dank der gleichen Vorrichtung fallen auch Vögel nachts nicht vom Baum!
(Quelle: Brockhaus: Was so nicht im Lexikon steht. Leipzig 1996)
Humbug

Dieses Wort klingt zwar urdeutsch, stammt aber aus dem Englischen. Selbstverständlich mit abweichender Aussprache, aber mit der selben Bedeutung wie im Deutschen: nämlich Unsinn oder Schwindel.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)
Hund

Jeder Hundebesitzer und alle anderen auch kennen das Bild: Das beliebte Haustier lässt nach einem anstrengenden Lauf die Zunge bis zum Boden hängen. Warum machen wir Menschen nicht ähnliches mit diesem Organ? Die menschlichen Schweißdrüsen sind über die ganze Haut verteilt und ermöglichen es, dem Körper große Wärmemengen zu entziehen. Ein Hund dagegen hat nur sehr wenige Schweißdrüsen und muss die Flüssigkeit auf anderem Wege verdampfen. Er tut dies über die Zunge. Beim Hecheln schwitzt er also einfach über die Zunge aus.
(Quelle: BROCKHAUS: Was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)
Hund II

Hundebesitzern ist vielleicht schon aufgefallen, dass sich ihre Lieblinge vor dem Schlafenimmer ihren Platz einmal umkreisen. Natürlich beschäftigt mich die Frage nach dem Grund: In freier Wildbahn muss das hohe Gras erstmal niedergetreten werden. Außerdem markieren sie damit ihre Stelle und geben Artgenossen ein Zeichen, dass sie hier nichts verloren haben. Wichtig ist der Geruch übrigens auch für die Babyhunde, die taubblind geboren werden. So wissen sie, wo sie zuhause sind.
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm? Berlin 1994)
Hunde

Woher kommt der Ausdruck “Jemand geht vor die Hunde”? Wer sich ein bisserl mit meiner Seite befasst hat, dürfte schon wissen, dass es natürlich nichts mit dem besten Freund des Menschen (zumindest mancher Menschen) zu tun hat. Der Ausdruck stammt aus der Bergmannsprache aus vergangener Zeit. Damals musste ein Bergmann, der schlecht gearbeitet hatte, zur Strafe den Transportkarren, die Hunte, ziehen; so kam jeder, den das Erdenglück einmal verlassen hatte, vor die Hunte.
(Quelle: Walter Krämer, Die besten Geschichten für Besserwisser, Piper 2001)
Hunde, die bellen…

… beißen nicht. Wer sich auch immer diesen doofen Spruch ausgedacht hat, ist im Unrecht. Hunde bellen nämlich aus den verschiedensten Gründen: um zum Spielen aufzufordern, um Freude oder Langeweile auszudrücken, aber auch zur Abwehr und als Drohung. Und wenn man diese Drohung ignoriert, dann wird nach dem Bellen auch gebissen.
(Quelle: F. Ohl: “Ontogenese der Lautäußerung bei Haushunden”, Diplomarbeit, Biologie, Kiel 1994
Hundertjähriger Krieg

Dieser Krieg, den sich die Franzosen und die Engländer im Mittelalter lieferten, dauerte von 1339 bis 1453. Das macht summa summarum 114 Jahre.
(Quelle: Brockhaus „Hundertjähriger Krieg“, Mannheim 1990)
Hundstage

Die Hundstage heißen so, nicht weil sie selbst Hunden zu heiß sind, sondern weil um diese Zeit des Jahres der Sirius, der Hundestern, mit der Sonne zusammen aufgeht. In der Antike glaubte man, dass dieser Stern noch zusätzliche Hitze brächte.
(Quelle: Walter Krämer, Lexikon der populären Irrtümer, Piper 1998)
Hungertuch

Woher kommt eigentlich der Begriff: “Jemand nagt am Hungertuch”? Ursprünglich hieß der Ausdruck übrigens am Hungertuch nähen oder stricken, aber das nur nebenbei. Mit so genannten Hungertüchern, auch Schmachtlappen genannt, wurden im Mittelalter zur Fastenzeit die Altäre verhüllt. In dieser Jahreszeit gab es nunmal wenig zum Beißen, wenn wieder am Tuch genäht wurde. Dadurch, dass das Hungertuch aus dem Gebrauch kam, wurde seine Bedeutung vergessen, und es wurde quasi zum Nagen freigegeben.
(Quelle: BROCKHAUS, Ganz schön merkwürdig, Leipzig 1998)

G

Gabel 

Wer von Euch kann sich vorstellen, zumindest in der westlichen Kultur, ohne Messer und Gabel zu speisen? Doch die katholische Kirche hielt letzteres jahrhundertelang für gottlos. Dieses Essinstrument wurde wahrscheinlich im 11. Jahrhundert in Italien erfunden und vornehmlich in Adelskreisen verwendet. Die Kirche verbot aber zu jener Zeit ihren Gebrauch mit der Begründung, gottgegebene Nahrung dürfe nur mit den von Gott geschaffenen Fingern berührt werden: Die Gabel galt als Attribut des Teufels und der Hexen. So dauerte es immerhin bis zum 16. Jahrhundert, bis ihr Gebrauch sich im europäischen Bürgertum durchsetzen konnte.
(Quelle: BROCKHAUS: Was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)


Gänsehaut 

Was bewirkt diese und wieso bekommen wir im Gesicht keine Gänsehaut?
Wenn die Haare nicht mehr ausreichen, um uns vor Kälte zu schützen, ziehen sich die kleinen Muskeln ganz unten am Haar zusammen, so dass es sich aufrichtet. Bei Tieren, deren Körper mit Fellen bedeckt sind, bilden die aufgerichteten Haarsträhnen ein isolierendes Geflecht. Die kalte Luft wird vom Haar größtenteils absorbiert, bevor sie bis zur empfindlichen Haut vordringen kann. Obwohl die Menschen den größten Teil ihrer Behaarung verloren haben (Gott sei Dank), setzen bei Kälte trotzdem die gleichen Muskelkontraktionen als Reaktion auf Kälte ein. Doch alles was wir gegen die Kälte auffahren können, sind ein paar erbärmliche Haarbüschel und etliche Hautwülste, die das aufgerichtete Haar unterstützen.
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm? Berlin 1994)


Gardinen, schwedische 

Wer die Welt durch diese betrachtet, hat vermutlich etwas ungesetzliches getan und sitzt eine Haftstrafe ab. Diese Redensart ist verhältnismäßig jung und stammt aus der Gaunersprache. “Gardinen” sind die Gitter vor den Fenstern des Gefängnis, “schwedisch” werden sie vermutlich deshalb genannt, weil sie häufig aus schwedischen Stahl gefertigt waren, der als besonders stabil galt.
(Quelle: Duden Taschenbücher: Redensarten.Mannheim 1999)

Gehirn 

Es gibt Menschengruppen, die wollen uns weismachen, dass wir nur 10 Prozent unseres Gehirn nutzen. Sämtliche Zellen unseres Gehirns sind auf die eine oder andere Weise an unserem Denken und Erinnern beteiligt (das sieht man allein schon daran, dass bei Ausfall eines Teils der Zellen immer irgendwelche Gehirnfunktionen leiden). Vermutlich hatte Einstein, dem obige These zuweilen zugesprochen wird, nur sagen wollen, zu einem gegebenen Zeitpunkt wäre nur jede zehnte Zelle unseres Gehirns aktiv.
Das mag stimmen oder nicht – in jedem Fall wird jede Zelle des Gehirns und nicht nur jede zehnte Zelle wirklich auch gebraucht.
Wer mehr über den Mythos herausfinden möchte, klicke auf die Quelle. 
(Quelle: http://faculty.washington.edu/chudler/tenper.html)


geil 

Diesen Ausdruck verwenden Jugendliche und Kinder häufig zum Leidwesen ihrer Eltern als Synonym für das was ihre Eltern und Großeltern noch toll, knorke oder super nannten. “Geil” ist also noch mal eine Steigerung und ist quasi universell und immer einsetzbar. Der Grund, warum Eltern dieses Wort so ungern hören liegt wohl darin, dass in ihrer Generation “geil” für lüstern, also im sexuellen Sinn gebraucht wurde. Im Mittelalter stand der Ausdruck für übermütig, ausgelassen, gelegentlich auch für Begierde oder Fleischeslust. Seit dem 15. Jahrhundert existiert das Wort auch bezogen auf Tiere und Pflanzen, die üppig wachsen oder wuchern. Noch heute ist in der Botanik das Verb vergeilen ein geläufiger Ausdruck für Pflanzen, die aufgrund von Lichtmangel wuchern.”. 
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Gemüse (Was ist der Unterschied zum Obst? siehe Obst)

Geronimo 

Der Apachen-Häuptling Goyathlay lehrte den Weißen das Fürchten. Sein indianischer Name Goyathlay bedeutet “Der, der gähnt”. Er war Häuptling der Chiricahua-Apachen und lebte von 1829 bis 1909. 1882-86 führte er die letzten erbitterten Kämpfe gegen die amerikanischen Truppen im Süden Arizonas.
Nach der Niederlage wurden die Chiricahua zunächst nach Florida, dann nach Oklahoma deportiert. Dort lebte Geronimo als Rancher. Im Alter trat er der Holländischen Reformierten Kirche bei, wurde aber wegen Glückspiels wieder ausgeschlossen.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 27. Mai 2005)


Gleichheitszeichen 

Wer hat dieses = erfunden? Nun, es waren nicht die Schweizer, sondern der Engländer Robert Record, Mitglied des altehrwürdigen Colleges All Souls in Oxford erklärt 1557 das verblüffend einfache Zeichen: “Keine zwei Dinge können sich mehr gleichen als zwei parallele Linien.” Das klingt gar nicht so uneinleuchtend, oder würde einem von euch spontan ein besseres Symbol einfallen?
(Quelle: BROCKHAUS, Da staunt der Fachmann…, Was so nicht im Lexikon steht. Leipzig 2000)


Glühbirne 

Wer hat’s erfunden? Nein, weder die Schweizer noch, und ich wette, dass denken die meisten, Thomas Alva Edison. Der Erfinder der Glühbirne ist der deutsche Uhrmacher Heinrich Goebel aus Springe bei Hannover; schon 1854 hatte er seine Werkstatt in New York damit elektrisch ausgeleuchtet. Erst rund 25 Jahre später kam Edison auf die gleiche Idee; statt einer verkohlten Bambusfaser, wie noch Goebel, nahm er einen Kohlfaden und anders als Goebel wusste er seine Erfindung dann auch zu vermarkten.
(Quelle: W. Schneider: Die Sieger, Hamburg 1992)

Glühlampen 

Es stimmt nicht, dass elektrische Lampen beim Einschalten besonders viel Strom verbrauchen. Zumindest wenn man den Raum für länger als zwölf Minuten verlässt, sollte man grundsätzlich das Licht ausschalten. Das spart Strom, und man muss auch nicht häufiger neue Birnen kaufen.
Zunächst einmal zu der Mär vom höheren Stromverbrauch: Leuchtstoffröhren haben einen Starter, der während des Aufflackern die fünffache Energiemenge aufnehmen kann. Weil das aber sehr schnell geht, wird dieser Zusatzverbrauch schon durch eine Sekunde “Dunkelzeit” eingespart. Auch gewöhnliche Glühlampen (also Birnen) verbrauchen im kalten Zustand mehr Strom als im heißen – ihre Glühfäden sind ein temperaturabhängiger elektrischer Widerstand. Da das Aufheizen aber sehr schnell geht, ist auch dieser Zusatzverbrauch vernachlässigbar.
Die Lebensdauer einer Birne oder Röhre sinkt tatsächlich durch häufiges Ein- und Ausschalten. Professor Volker Staben von der Fachhochschule Flensburg erklärt das mit der sogenannten Elektromigration: “Atome im Faden werden durch die sich bei Stromfluss bewegenden Elektronen quasi mitgerissen, so dass der Faden an einigen Stellen dünner wird.” Diese Stellen werden dann immer mehr beansprucht und dadurch noch dünner, bis sie schließlich reißen – gern beim Einschalten, weil in dem Moment der Stromfluss am größten ist.
Wie wägt man nun den Verschleiß durchs Ein- und Ausschalten gegen den Stromverbrauch ab? Professor Staben macht folgende Überschlagsrechnung auf: Nehmen wir an, eine durchschnittliche Birne brennt etwa 1000 Stunden lang und hält bis zu 5000 Schaltzyklen aus. Dann verkürzt jeder Einschaltvorgang die Brenndauer um etwa 12 Minuten. Dieser Verschleißeffekt wird aber schon durch 12 Minuten Dunkelzeit aufgehoben.
(Quelle: Christoph Drösser. Stimmt’s? Moderne Legenden im Test. Hamburg 2000)

Goldfische 

Gerne wird das Märchen erzählt, Goldfische in chinesischen Lokalen habe etwas mit der Chinesen-Mafiia und Schutzgelderpressung zu tun. Zugegeben: Mir wurde dieser Bär auch aufgebunden, dabei sind Goldfische lebendiger Ausdruck der altchinesischen Feng-Shui-Philosophie.
Die Feng-Shui-Lehre beschäftigt sich mit günstigen und ungünstigen Einflüssen im Lebensbereich. Dazu gehört auch das bewusste Einsetzen der fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.
Wasser ist z. B. der Kommunikation und Literatur, Kunst und Musik förderlich. So haben die Goldfische keinen Wok zu fürchten, sind sie doch Botschafter des Wassers und Garanten für Glück und Wohlstand.
(Quelle: BROCKHAUS, Ganz schön merkwürdig, Leipzig 1998)


Golf 

Warum hat ein Golfplatz 18 Löcher? 
In Schottland, der Heimat dieses “Bring einen verflucht kleinen Ball mit einem Schläger in ein verflucht kleines Loch”-Spiel, war die Anzahl der Löcher abhängig von der Größe des zur Verfügung stehenden Landes. Einige hatten nicht mehr als fünf Löcher. Die Anlage des renommiertesten Golfclubs, des “Royal and Ancient Golf Club of Saint Andrews”, bestand ursprünglich aus 22 Löchern. Sie wurde am 4. Oktober 1764 um vier Löcher auf 18 reduziert, um die Entfernungen zu vergrößern und das Spiel schwieriger zu gestalten. In dem Bemühen, dem stetig wachsenden Beliebtheitsgrad des Spiels mit einheitlichen Formen gerecht zu werden, nahm man in der Folgezeit bei der Gastaltung von Golfplätzen internationalen Zuschnitts die Anlage von Saint Andrews zum Vorbild.
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm?Berlin 1994)


Good Bye

Dieser Abschiedsgruß, der vor allem im englischsprachigen Raum üblich ist, hat nichts mit dem deutschen ”gut” zu tun. Vielmehr kommt er von ”God Bye”, was soviel bedeutet wie ”God be with you”. Ein anderer Begriff ”So long” hat nichts mit dem eventuell langem Zeitraum des nächsten Wiedersehens zu tun, sondern kommt aus dem arabischen ”salaam” bzw. aus dem hebräischen ”shalom”.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer)

Gottesanbeterinnen 

Gerne wird behauptet, dass Gottesanbeterinnen grundsätzlich ihre Männchen während bzw. nach der Paarung fressen. Das kommt vor, aber längst nicht so häufig, wie lange angenommen. Das liegt daran, dass die Männchen, die von Forschern beobachtet werden, in Terrarien leben und tatsächlich meistens von ihrem Weibchen gefressen werden. In freier Wildbahn gelingt es dem deutlich kleineren Kameraden durchaus öfters die Flucht. Trotzdem ist ein Liebesakt immer ein Spiel mit dem Feuer…
(Quelle: SZ Wissen Kalender 2006)

grüne Neune! 

Viele haben schon einmal den Ausspruch getan: ”Ach du grüne Neune!”, wahrscheinlich ohne zu wissen, was dies überhaupt bedeutet. Nun, dem kann Abhilfe geschaffen werden. Dieser Ausdruck bezieht sich auf ein früher berüchtigtes Tanzlokal im Berlin des 19. Jahrhunderts, das sich ”Am grünen Wege Nr. 9” befand und im Volksmund rasch ”Die grüne Neune” genannt wurde. Besonders die Eltern des jungen Publikums reagierten dann bei der bloßen Erwähnung des Lokals mit dem bekannten Ausruf des Entsetzens.
(Quelle:Das Buch der Redensarten, Rastatt 1999)


Grußformeln 

Jeder tut es, oder sollte es zumindest tun, und denkt sich dabei wahrscheinlich nichts dabei. Ich spreche von Grußformeln, die man zur Begrüßung und zum Abschied ausspricht. Da hätten wir einmal die schöne bayerische Begrüßung Grüß Gott. Gerne hört man dann, meist als Spaß gemeint, den Satz: “Grüß ihn halt selbst, wenn du ihn siehst.” Ursprünglich hieß die Begrüßung: “Got grueße dich”. Das bedeutet, “Gott möge dich freundlich anreden, beschützen.” Das Pendant (Ja, der Klugscheißer kann auch mit Fremdworten umgehen) der Prei… äh, Norddeutschen Guten Tag ist übrigens gar nicht so weit von unserem Gruß entfernt. Diese Kurzform entstammt nämlich aus Wendungen wie “goden dach got geve dir!” 
(Quelle: Peter Köhler: Basar der Bildungslücken, München 2000)


Grußformeln Teil II 

Dieses mal beschäftigen wir uns mit den Begrüßungsformeln, die zwischen guten Bekannten angesagt sind. Die Rede ist von servus, ciao oder tschüs. Die ersten beiden Ausdrücke sind sowohl für Begrüßung als auch zum Abschied geeignet. Beim italienischen ciao hat sich das allerdings noch nicht so durchgesetzt. Das wird meistens zur Verabschiedung verwendet. Aber ich schweife ab, ich wollte ja eigentlich erzählen, wie diese Riten zustande gekommen sind. Manch einer, der sich in der Schule mit Latein plagen durfte, hat es dort erfahren: Servus heißt Sklave oder Diener und so drückt man mit dem Gruß aus: “ich bin dein Diener”. Ähnlich verhält es sich mit ciao, das von “schiavo” herrührt und ebenfalls Sklave bedeutet. Das Pendant der norddeutschen Mitbewohner “tschüs”, das von richtigen Bayern gar nicht gern gehört wird, sich aber auch hierzulande wohl nicht verdrängen lässt, findet seinen Ursprung in dem französischen adieu. Das bedeutet “(ich empfehle dich) Gott”. Weit hergeholt, findet ihr? Adieu wanderte über das wallonische adjuus ins rheinische Platt, wo man adjüs, tjüs, tschüs sagte.
Da war doch noch was: Richtig! Die Bayern sagen ja viel lieber: Pfüati (Gott). Das heißt eigentlich hochdeutsch ausgedrückt: “Behüt’ dich (Gott).”
(Quelle: Peter Köhler: Basar der Bildungslücken, München 2000)


Guillotine 

Gegenstände werden gerne nach ihrem Erfinder benannt: Das gilt aber für diese Tötungsmaschine nicht. Zunächst gab es ähnliche Fallbeile für den selben Zweck schon im alten Persien oder im deutschen Mittelalter, wo sie Namen hatten wie “Diele”, “Hobel” oder “welsche Falle”. 
Nach Frankreich kam das Fallbeil gegen Ende des 18. Jahrhunderts aufgrund eines Gutachtens des Arztes Dr. Anton Lous aus Metz. Deshalb war der erste Name für das Köpfungsgerät “Louisette” oder “Petite Louison”. Den ersten Prototyp hat übrigens ein deutscher Landsmann namens Schmitt konstruiert und das erste Opfer war der Straßenräuber Pelisier. Aber ich schweife ab:
Den Name “Guillotine” ergab sich erst ein paar Jahre noch ihrer Premiere; in den Protokollen der Nationalversammlung von 1789 fand sich ein Antrag des Wundarztes Joseph Ignace Guillotin (1738-1814), dass bei der Todesstrafe, ungeachtet des Standes, immer die gleiche Art der Tötung anzuwenden sei. Das Fallbeil sei dabei besonders geeignet, da es am humansten ist. Dr. Guillotin war also nicht der Erfinder dieses Beiles und seine Kinder waren so entsetzt darüber, dass ihr Name mit dem Terror der Französischen Revolution in Verbindung gebracht wurde, dass sie ihn nach dem Tod ihres Vaters änderten.
(Quelle: Fritz C. Müller: Was steckt dahinter? Namen, die Begriffe wurden, Eltville 1964)

Gurkenscheiben als Gesichtsstraffer? 

Glaubt man Frauenzeitschriften, helfen Gurkenmasken gegen Pickel, Mitesser, trockene Haut, Augenringe und viele weitere Symptome des körperlichen Verfalls. Aber sollte man Frauenzeitschriften glauben?
Wenn man sich Gurkenscheiben ins Gesicht legt, trocknet die Haut kurzfristig sogar aus. Das jedoch verstärkt die Bildung von Falten eher noch, anstatt die Haut zu straffen.
(Quelle: SZ Wissen Kalender 2006)

Guter Rutsch

Wenn wir uns gegenseitig einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen, hat dies nichts mit rutschen oder gleiten zu tun. Dieser ”Rutsch” kommt nämlich aus dem hebräischen ”rosch” (= Kopf). In zusammengesetzten Wörtern hat dieser ‘Kopf’ dann als übertragene Bedeutung ‘neu’ im Sinn von ‘Anfang’ bekommen, wie in ‘rosch haschana’ = ‘Neujahr’. So ist dann unser guter Rutsch entstanden.
(Quelle: Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer, München 1996)

F

nach Schema F 

Umgangssprachlich spricht man vom Schema F, wenn etwas bürokratisch-routinemäßig, mechanisch oder gedankenlos abläuft. Der Ausdruck geht zurück auf die Vordrucke, für die im preußischen Heer seit 1861 vorgeschriebenen so gennaten Frontapporte (=Berichte über den Bestandsnachweis der vollen Kriegsstärke), die nach einem bestimmten Schema ausgefüllt werden mussten.
(Quelle: Duden Taschenbücher: Redensarten. Mannheim 1999)

Fahrradbremsen 

Mich nervt tierisch, dass meine Fahrradbremsen bei Nässe immer quietschen. 
Bei Regen bildet sich durch Wasser und Schmutz ein Schmierfilm auf den Felgen. Das Quietschen entsteht durch die Reibung, wenn die Bremsbacken auf die verschmierten Felgen stoßen. Es quietscht nicht mehr, wenn man den Schmierfilm durch leichtes Abbremsen von den Felgenflanken entfernt.
(Quelle: Volker Schmuck, Pressestelle der Fahrradabteilung der Heinz Kettler Gmbh, Ense-Parsit)

Faultier

Dieses Tier hat seinen Namen, naja nicht ganz zu Unrecht. Es schläft immerhin 18 Stunden täglich. Aber es ist damit nicht das faulste Tier: Noch fauler ist nämlich der Koalabär. Der bringt es auf bis zu 22! Stunden. (Wenn man bedenkt, dass der Tag nur 24 Stunden hat…) 
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer)

Faultier II

Wir wissen schon, dass dieses wunderbare Geschöpf nicht das faulste Tier auf Erden ist. Es hat aber eine hervorragende Methode der Tarnung entwickelt. In seinem Fell leben Algen, die ihm eine blaugrünliche Farbe verleihen. Mit dem Rücken nach unten hängen die Faultiere an den langen Klauen der Arme und Beine und verbringen fast ihr ganzes Leben in dieser Haltung. Damit das Regenwasser gut abfließen kann, befindet sich der Scheitel ihres Fells an der Bauchseite. Obwohl sie von vielen potentiellen Feinden umgeben sind, gedeihen sie dank ihrer Unauffälligkeit prächtig, solange der Mensch ihren Lebensraum nicht zerstört.
(Quelle: Brockhaus – Wie es nicht im Lexikon steht, Mannheim 1996)

Februar

“Welcher Monat hat 28 Tage?” “Jeder.” Na gut, ich bin schließlich nicht hier, um irgendwelche uralten Witze zu erzählen, sondern um zu klugscheißen.

Nach dem alten römischen Kalender von Julius Cäsar endete das Jahr im Februar. Der Name kommt von februare für “reinigen”. Der Februar war der Monat, in dem man sich Reinigungs- und Sühneritualen unterzog, um sich aufs neue Jahr vorzubereiten.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo. München 2000)

Feuilleton 

Viele blättern einfach drüber, doch einige lesen es gerne: das Feuilleton. Aber warum wird der Kulturteil einer Zeitung so genannt? Vermutlich hat es sich der eine oder die andere bereits gedacht: es kommt aus Frankreich! Früher wurden die Kulturbeiträge, ähnlich wie heute Werbeprospekte, in Form einer Beilage zugefügt und daher ist der Name schnell erklärt: Feuilleton kommt von feuille für “Blatt”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Fiat 

Im angelsächsischen Sprachraum wurde Fiat gern übersetzt mit Fix it again, Tony, und in deutschen Landen sagte man Fehler in allen Teilen. Es stimmt zwar, dass Fiat aus dem Lateinischen kommt und Es geschehe bedeutet, hat aber mit der italienischen Autoschmiede nichts zu tun. Diese wurde 1899 von Giovanna Angel gegründet und hieß Fabrice Italiana Automobil di Toren.
(Quelle: Hartwig Ledige, ESA, TU und Teddybär, München 2001)

Fischfrischhaltemöglichkeit 

In Sorge um die Volksgesundheit bestanden in Venedig die Zünfte darauf, dass alle Fische zu der “Hohen Stange” auf dem Markusplatz und an der Rialtobrücke gebracht wurden, wo sie begutachtet und mit einer Abgabe belegt wurden. Außerdem wurden die Verkaufsstände täglich inspiziert, nicht mehr frischer Fisch konfisziert und vernichtet.

Das Auffrischen der Fische durch Übergießen mit Wasser war verboten. Doch die Fischhändler bedienten sich einer Methode, die schon ihre Kollegen in der Antike kannten. Zwei Händler fingierten einen Streit, bei dem der eine den anderen niederschlug. Um den “Bewusstlosen” wiederzuerwecken, griffen daraufhin Zuschauer ein und überschütteten ihn eimerweise mit Wasser, wobei versehentlich auch die Fische genässt wurden.
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Welt. Kalenderblatt vom 9. April 2004)

Fischgabel 

Vielleicht hat sich der eine oder andere schon einmal gefragt, warum Fischgabeln drei Zacken haben. Nun, hier kommt die Antwort:

1. um sie noch der Fleischgabel, die vier Zacken hat, zu unterscheiden

2. aus besteckhistorischen Gründen: Neptun, der Gott des Meeres, trug einen Dreizack, die Fischgabel ist dem Dreizack also nachempfunden.

Außerdem sind Fischgabeln breiter und flacher. Fisch ist ja bekanntlich weich, man kann ihn nicht mit den Zacken aufspießen wie Fleisch. Durch die flachere Form der Gabel kann der Fisch besser aufliegen.
(Quelle: Frank-Ulrich John, Pressesprecher des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, München)


Fledermaus 

Dass eine Fledermaus nicht sehen kann ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Doch die Nachttiere sind sehr wohl in der Lage zu sehen, wie zahlreiche Versuche bewiesen haben. Als Orientierung dienen den fliegenden Tieren sowohl ihre Augen, als auch ihr Ultraschall-Ortungssystem. Da sie jedoch meist nachts oder in der Dämmerung unterwegs sind, spielt Letzteres bei den Ausflügen der Tiere natürlich eine wichtigere Rolle als der Sehsinn.
(Quelle: Das kleine Lexikon . Unglaubliche Lügen & Irrtümer von A-Z. München 2000)


Flirt 

Die Herkunft dieses Wortes führt uns direkt über das englische to flirt, die französischen Verben fleureter und fleur zum lateinischen flos, floris für “Blüte” oder “Blume”. Fast banal, oder? 
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Floskel 

Nichtsaussagende Redewendungen bezeichnen wir als Floskeln. Ursprung ist das lateinische Wort flosculus für “kleine Blume” oder “kleine Blüte”. In der heutigen Bedeutung taucht der Begriff erstmals im 17. Jahrhundert auf.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Frankenstein 

Eigentlich sollte ich dies gar nicht erklären müssen, aber es gibt immer noch Menschen, die glauben, bei Frankenstein handelt es sich um ein Monster. Dabei ist die Figur des Frankenstein aus Mary Shelleys gleichnamigem Roman ein junger, durchaus attraktiver Student der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität von Ingolstadt. Das Monster ist der Kunstmensch, den sich Frankenstein erschafft. Aber der Unterschied zwischen “Frankensteins Monster” und “Frankenstein, das Monster “ ist mit den Jahren in Vergessenheit geraten.
(Quelle: Mary Shelly: Frankenstein, München 1995)


Frankfurt am Main 

Was heute Bankfurt oder Mainhattan genannt wird, war im Mittelalter eine bescheidene Siedlung der Franken am Main (“Sumpfwasser”). Gegründet wurde Frankfurt 794 von Karl dem Großen und hieß zunächst Franconofurd für “Furt der Franken”, seit 888 dann Frankenfurt.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Freiheitsstatue 

Gerne wird die Freiheitsstatue mit der Stadt New York in Verbindung gebracht. Dabei steht sie gar nicht dort. Weder der Staat noch die Stadt New York gehören nämlich zu Liberty Island, dem Standort der Statue. Diese kleine Insel gehört zum Bundesstaat New Jersey. Aber es kommt noch dicker: Die Freiheitsstatue heißt nicht einmal “Statue of Liberty”. Die Franzosen, die dieses Gebilde 1885 den Amerikaner schenkten, nannten es “Liberty enlightening the world”.
(Quelle: Matthew Richardson: Das populäre Lexikon der ersten Male. Frankfurt am Main 2000)


Freitag 

… und am Freitag hab ich frei. Ja, da irrt sich der Sams gewaltig. Wie übrigens auch bei fast allen anderen Tagen. Freitag ist die germanische Übersetzung des lateinischen Namens “Tag der Göttin Venus”. Das klingt zwar nicht schlecht, aber wie wird aus Venus Frei…? Da haben doch die alten Germanen einfach ihre germanische Göttin Freya, die gleichzeitig die Gemahlin vom Wotan (Odin) war, mit der Venus gleichgesetzt. Also Sams, erzähl nicht so einen Schmarrn!

Siehe auchMontag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag, Sonntag
(Quelle: Hartwig Ledige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)


Friedhof 

Gerne wird behauptet, die letzte Ruhestätte hätte etwas mit “Frieden” zu tun. Dem ist aber nicht so. Friedhof kommt vom althochdeutschen “frithof” = Vorhof, Vorplatz, Vorraum einer Kirche. Es bedeutet “eingefriedeter, beschützter Platz”. Da dieser eingefriedete, beschützte Platz vor den Kirchen oft auch als Begräbnisstätte diente, hat diese eingeschränkte Bedeutung peu à peu das Wort für sich alleine in Beschlag genommen.
(Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Auflage. Berlin 1993)

Fußballplatz 
Muss ein Fußballplatz zwingend eben sein? Nein! In den Regeln des Deutschen Fußball-Bundes steht: “Spiele können in Übereinstimmung mit den Wettbewerbsbestimmungen auf einer natürlichen oder künstlichen Unterlage ausgetragen werden.
(Quelle: André Lorenz: Stimmt doch gar nicht! Weltbild)

Fuzzi 

Das Wort Fuzzi definiert der Duden als umgangssprachliche Bezeichnung für “nicht ganz ernst zu nehmender Mensch”. An anderer Stelle wird Fuzzy als “Kleinwüchsiger” beschrieben – wohl deshalb, weil das Wort, das nach 1965 bei uns aufkam, zunächst der Name einer Wild-West-Witzfigur im amerikanischen Fernsehen war. Im Englischen bedeutet fuzz “Fussel, Flöckchen” und fuzzy “fusselig, flockig, kraus”.

E

Ei 

Warum ist das Hühnerei ausgerechnet eiförmig?

Die Eiform ist Resultat des Legevorgangs. Zu Beginn seines Weges durch den Eileiter ist die Schale noch weich und kugelförmig. Während beim Transport immer mehr Kalk eingelagert wird, formt dann das Zusammenziehen der Ringmuskeln das hintere Ende des Eis zu einer konischen Form, die schließlich auch das Legen selbst erleichtert. Einmal ins Nest gesetzt, hat sie auch den Vorteil, dass die Eier enger nebeneinander liegen und besser gewärmt werden können. Geraten sie einmal in Bewegung, rollt das Ei nicht so leicht davon, sondern dreht sich um sein verjüngtes Ende.

Bei Hühnereiern tritt noch ein wesentlicher Grund hinzu: Sie haben sich im Laufe der Evolution perfekt der Form von Eierbechern und Eierhalter in Kühlschränken angepasst…
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Welt. Kalenderblatt vom 3./4. April 2004)


Eintagsfliege 

Die Frage nach der Lebensdauer scheint sich wohl zu erübrigen. Viel interessanter ist daher die Frage: Was isst dieses Insekt in ihrer kurzen Verweildauer auf der Erde? Die Antwort lautet: Gar nichts. Ihre Fressorgane sind nämlich zurückgebildet und ihr Darmtrakt ist nicht funktionsfähig. Sie zehrt von dem, was sie sich in ihrem mehrjährigen Larvenstadium angefressen hat.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)


Eheringe 

Seit wann tragen verheiratete Eheleute eigentlich diese Ringe? Der Brauch geht auf eine römische Sitte zurück. Im antiken Rom trugen nur die Frauen einen Ehe-oder Verlobungsring. Sie steckten ihn auf den Mittelfinger, da man allgemein glaubte, dass von diesem Finger ein Nerv direkt zum Herzen führte. Der meist eiserne Verlobungsring galt als Zeichen der Bindung, aber auch als Empfangsbestätigung für die Mitgift. Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. gab es auch goldene Ringe in Form zweier ineinander verschränkter Hände. Erst unter frühchristlichen Einfluss wurde der Ring zum Symbol von Treue und Unauflöslichkeit der Ehe.
(Quelle: BROCKHAUS: Was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)


Eiffelturm 

Gerne werden Möchtegern-Klugscheißer berichtigt (von anderen Möchtegern-Klugscheißern), wenn sie behaupten, dass der Eiffelturm, bekanntermaßen das Wahrzeichen von Paris, etwas mit der Eifel zu tun hat. Zweitere werden jetzt natürlich pflichtbewusst (sie wissen es halt nicht besser!) erzählen, dass der berühmte Turm natürlich nach seinem Erbauer, dem Ingenieur Gustave Eiffel benannt wurde. Jetzt kommt aber erst der wahre Klugscheißer zum Einsatz, um nun den ersten Möchtegern-Klugscheißer zu bestätigen, denn die Vorfahren von Gustave Eiffel kamen nämlich tatsächlich aus der Eifel; daher der Familienname Eiffel und genauso auch der Name für den Turm. So schaut’s aus!
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer. München 2003)


Einfaltspinsel 

Bei Menschen, die mit nicht allzuviel Verstand gesegnet wurden, werden gerne als Einfaltspinsel bezeichnet. Hat dieses Wort vielleicht seinen Ursprung in der Malerei? Weit gefehlt: Der “Pinsel” (früher: pinsule) war ursprünglich eine herabwürdigende Bezeichnung für Schuster, entstanden aus “Pinne” = Nagel und “Säule” = Ahle, das Wort stand auch ganz allgemein für einen Knauser.

Am Rande notiert: Der Pinsel als Malerwerkzeug dagegen stammt aus dem lateinischen “penicellus” = Bürste.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer. München 2003)


Eisbein 

Mancher Bayer oder manche Bayerin wird sich über diesen Begriff nicht viel Gedanken machen: Sie sagen halt Schweinshax’n dazu. Dieses deftige Essen hat aber nichts mit Eis oder Frost zu tun. Seinen Namen hat es von “Isbeinen”, den früher so genannten Hüftbeinen der Schweine. Später hat sich diese Bezeichnung dann auf jedwede gepökelten oder gekochten Schweinsfüße oder – beine übertragen.
(Quelle: Walter Zerlett Olfenius: Aus dem Stegreif, Berlin 1943)


Eiweiß

Wer glaubt, dass im weißen vom Ei am meisten Eiweiß ist, der irrt. Erstens heißt das Weiße vom Ei Eiklar und zweitens enthält es weit weniger Eiweiß als der Dotter.
(Quelle: Walter Krämer, Das neue Lexikon der populären Irrtümer)


Elefanten 

In unzähligen Witzen machen sich die Menschen über die Dickhäuter lustig: Beim Anblick einer Maus würden sie Angst bekommen. Um diesem blöden Vorurteil ein Ende zu bereiten hat kein geringerer als Professor Bernhard Grzimek (1909 bis 1987) ein Experiment gestartet. Und siehe da: Statt wild trompetend sich zu verkrümeln, brachten die mit Mäusen konfrontierten Elefanten ihren Rüssel weit geöffnet an die kleinen Nager heran und zerstampften sie dann kurz entschlossen.

Bei der Begegnung mit Dackeln und Kaninchen waren die größten Landsäugetiere doch ein wenig eingeschüchtert und warfen mit Sand und Steinen nach ihnen.
(Quelle: BROCKHAUS, Ganz schön merkwürdig, Leipzig 1998)


Elfenbein 

Elfenbein entsteht nicht nur aus den Stoßzähnen von Elefanten, sondern es wird auch aus den Hauern von Narwalen, Walrossen, Flusspferden und Keilern hergestellt. Das Wort hat übrigens auch nichts mit Elfen zu tun; es leitet sich vom althochdeutschen “helfantbein” ab, das heißt “Elefantenknochen”.
(Quelle: Stichwort “Elfenbein” in der Brockhaus Enzykopädie, Wiesbaden 1990)


Elektrorasierer 

Zum Thema Elektrorasierer gibt es viele interessante Dinge.

1. Erfunden wurde er von Jacob Schick (1878 bis 1937).

2. 1923 ließ er ihn patentieren.

3. 1931 kam der erste brauchbare Elektrorasierer auf den Markt.

Zugegeben, diese Fakten sind ganz nett, aber viel spannender ist die Geschichte hinter den Kulissen. Jacob Schick versuchte nämlich nach Beendigung des 1. Weltkrieges sein Glück in Alaska. Dort wollte er Gold finden. Aufgrund einer Knöchelverletzung war er ans Lager gefesselt. Da er trotz 40°C unter Null immer schick aussehen wollte und ihm das Eisschmelzen fürs Rasierschaumschlagen zu blöd wurde, begann er Rasierklingen zu zerschneiden, befestigte diese auf einer Platte, die von einem Elektromotor in Schwung gebracht wurde. Man kann sich vorstellen, dass die ersten Modelle einem Miniaturrasenmäher glichen und nur mit 2 Händen zu bändigen waren. 1931 kam dann nun der erste brauchbare Elektrorasierer auf den Markt und Schick hatte endlich Gold gefunden.
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Wet. Kalenderblatt vom 10./11. Januar 2004)

Elstern 

Gerne wird behauptet, dass diese Vögel klauen. Dabei trägt die diebische Elster ihren Namen nicht ganz zu Recht, wenn man dem Vogelkundler Wolfgang Makatsch glauben darf: “Obwohl die Elster eine gewisse Vorliebe für blinkende Gegenstände hat, habe ich noch nie in den zahlreichen von mir untersuchten Elsternnestern irgendwelche derartigen Sachen gefunden.”
(Quelle: W. Makatsch: Die Vögel in Feld und Flur. Radebeul 1955)


Emmy 

Wer war der Namensgeber für die gleichnamige Auszeichnung außergewöhnlicher TV-Produktionen? Die Frage müsste eigentlich lauten: Was?, denn als Charles Brown,der Präsident der US-Akademie für Kunst und Wissenschaft 1948 dieses Komiteegründete, stand der Name noch nicht fest. Es sollte ein Begriff aus der Fernsehtechnik sein.“Ionoscope” und “Tilly” fanden keine Zustimmung und Harry Lubcke, der später Präsidentder Akademie werden sollte, setzte sich mit “Emmy”, einem Spitznamen für die Orthikon-Bildröhre, durch. Die dazugehörige Statue gestaltete übrigens Louis McManus.
(Quelle: D. Feldmann: Warum ist die Banane krumm? Berlin 1994)

Emnid 

Das bekannte Bielefelder Meinungsforschungsinstitut heißt offiziell “Emndid GmbH & Co., Institut für Meinungs- und Sozialforschung.” Emndi steht für Erforschung, Meinung, Nachrichten, Informatonsdienst.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Energydrink 

Viele Menschen glauben, dass sie mit einem Energydrink ihre Leistung fördern. können. Die Lifestyle-Limonaden gleichen allerdings nicht die Energiebilanz eines Sportlers aus, sondern sorgen eher bei den Herstellern für hervorragende Bilanzen. Der menschliche Körper ist von Haus aus auf schweißtreibende Arbeit vorbereitet und abgesehen davon, ist kein einziger Nährstoff bekannt, für den ein zum Energieverbrauch überproportionaler Bedarf besteht. Wenn ein Hersteller also behauptet, ein bestimmter Inhaltsstoff seines Gebräus sei einer bestimmten Stoffwechselfunktion zuzuordnen, ist das schlicht einfach Quatsch.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung. Wissen. Kalender 2006)

Erdbeere 

Die Erdbeere ist biologisch gesehen keine Beere, sondern eine sogenannte Sammelnussfrucht. Was wir als ”Erdbeere” verzehren, ist in Wahrheit eine Blütenachse, die ungewöhnlich fleischig ist. Die eigentlichen Früchte der Erdbeerpflanze sind die winzigen, auf dieser roten Blütenachse angebrachten Nüsse (ähnlich bei Him- und Brombeeren). Mit ”Beeren” nennt man in der Botanik Früchte, die nur aus fleischigen Schichten bestehende Fruchtschalen haben, wie etwa Stachelbeeren, Hagebutten oder Heidelbeeren, aber auch Kürbisse und Gurken.
(Quelle: F. Jacob, E.J. Jäger, E. Ohmann: Botanik, Stuttgart 1991)


Erde 

Die Erde ist keine Kugel. (Natürlich auch keine Scheibe!!) Unser Planet ist ein “abgeplattetes Rotationsellipsoid”. An den Polen ist die Erde etwas abgeplattet und am Äquator etwas ausgebuchtet. Am Äquator ist der Meeresspiegel 21 Kilometer weiter vom Mittelpunkt der Erde entfernt als am Nordpol.
(Quelle: Isaac Asimov: Das Wissen unserer Zeit, München 1991)


Erdnüsse

Wer etwas auf seine Gesundheit hält, sollte die Finger von Erdnüssen lassen. Diese sind zu einem Großteil von Bakterien befallen, die Aflatoxin produzieren, ein Stoff, der als eines der gefährlichsten Mutagene gilt und unter anderem Krebs verursachen kann. Er übersteht sogar den Röstvorgang.

Vielen Dank an Mitti für diesen Beitrag. Vielleicht denkt Ihr beim nächsten Knabberzeugeinkauf daran!

Erdumfang 

Die Ansicht, dass im Altertum alle Menschen glaubten, wir lebten auf einer Scheibe, ist totaler Schwachsinn. Schon im 3. Jahrhundert vor Christus berechnete der hellenistische Gelehrte Eratosthenes von Kyrene den Umfang der Erde. Dazu benutzte er die bekannte Entfernung zwischen Assuan und Alexandria und maß den Einfallswinkel der Sonne an dem einen Ort, während sie in dem anderen im Zenit, das heißt senkrecht stand. Er errechnete einen Erdumfang von 39 690 km.
Gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass die Länge des Äquators 40 075 km beträgt. Die Abweichung in der Berechnung des cleveren Griechen betrug also weniger als ein Prozent. Und das ganz ohne Taschenrechner!
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 11. Juli 2005)


Esel 

Leider gibt es immer noch Menschen, die diese Tiere für dumm halten. Dabei schneiden sie unter den Huftieren mit Abstand am besten bei IQ-Tests ab. Auf der Weide testen sie mit ihren Barthaaren, ob der Zaun elektrisch geladen ist. Die ach so schlauen Pferde oder Kühe werden erst durch einen recht schmerzhaften Stromschlag belehrt. Den unverdienten Ruf könnten die Esel daher haben, dass sie störrisch zu sein scheinen. Dabei zeichnet das oft ihre Intelligenz aus: Denn wenn der Weg unsicher ist, betritt er ihn erst, wenn er weiß, wie er ihn bewältigen kann. Über schmale Brücken und trübe Pfützen geht er nur, wenn es ihm sein Treiber vormacht. Übrigens lautet ein spanisches Sprichwort: ”Folge einer Ziege, und du wirst in einen Abgrund stürzen. Folge einem Esel, und er führt dich in dein Dorf.”
(Quelle: Vitus B. Dröscher: Sie turteln wie die Tauben, Hamburg 1988)

Eskimokuss 

Schon kleine Kinder lernen, dass sich Eskimos küssen, indem sie sich ihre Nasen reiben. Stimmt. Trotz der großen Bekanntheit dieses Rituals, ist in der ethnologischen Fachliteratur erstaunlich wenig darüber zu finden, so der Inuit-Experte Jean-Loup Rousselto. Aber er bestätigt, dass die Nasenreib-Rituale schon auf seinen Reisen in die Arktis beobachtet hat.
Eine besondere rituelle Funktion scheint der Nasenkuss bei den Eskimos jedoch nicht zu haben, anders als etwa bei den neuseeländischen Maori. Es ist eher eine flüchtige Geste, am ehesten vergleichbar mit unseren tatsächlichen oder angedeuteten Wangenküssen. Ein möglicher Ursprung: Wenn in der Kälte der Arktis fast das gesamte Gesicht vermummt ist, dann bleibt für den Körperkontakt eben fast nur noch die vorstehende Nase.
Das Nasenreiben “ersetzt” also nur den Begrüßungskuss und hat keine besondere erotische Komponente. Welche Liebesweise Eskimomann und -frau in der Abgeschiedenheit ihres Iglus austauschen, darüber sagen uns die Völkerkundler nichts.
(Quelle: Christoph Drösser. Stimmt’s? Neue moderne Legenden im Test. Hamburg 2002)

Essstäbchen 

Der Gebrauch der Essstäbchen hängt mit den jahrtausendealten Essens- und Benimmregeln zusammen. Als absolut degoutant und natürlich barbarisch betrachten es die Bewohner des reichs der Mitte seit jeher, große Stücke Fleisch oder Fisch auf den Tisch zu bringen. Denn das Tranchieren oder Filetieren kann man ja vorher in der Küche bewerkstelligen: “Wir sitzen bei Tisch, um zu essen, und nicht, um gebratene Tiere zu zerlegen” (altes chinesisches Sprichwort.)
Für die mundgerechten Häppchen sind die “Kuaitse”, die Essstäbchen, absolut ausreichend. Als die Venezianer im 14. Jahrhundert Europa mit der Sitte des vorbereiteten Bissens bekannt machten, fand man das im Essensreich des Hauens und Stechens schlicht affektiert.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 26. Juli 2005)


Eunuch 

Es sprach der Emir zum Eunuchen: “Du kannst es ja trotzdem mal versuchen!” Der Begriff Eunuch ist im Deutschen ein Synonym für einen kastrierten Haremswächter. Das Wort stammt aber nicht aus dem arabischen Raum, sondern aus dem Griechischen und bedeutet eigentlich “Bettschützer” oder “Kammerdiener”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

D

Lesen bei Dämmerlicht 

Gerne wird behauptet, dass Lesen bei Dämmerlicht schädlich für die Augen wäre. Dabei schadet das Lesen bei Dämmerlicht den Augen genauso, wie das Fotografieren bei Dämmerlicht einer Kamera schadet – nämlich überhaupt nicht. Natürlich müssen wir unsere Augen beim Lesen im Dunkeln mehr anstrengen, wovon manche vielleicht Kopfschmerzen bekommen, aber den Augen selbst – so die Mehrheitsmeinung aller Augenärzte – schadet dieses angestrengte Sehen nicht.
(Quelle: Walter Krämer u.a. : Lexikon der populären Irrtümer. München 1998)

Daihatsu 

Daihatsu ist ein japanischer Autohersteller mit Sitz in Osaka. Die Firma hieß ursprünglich Hatsudoki-Seizo-Kabushikigaisha (oder auf deutsch: Motor-Produktions-Aktiengesellschaft). Den ersten fünf Buchstaben des wurde das erste Zeichen des Ortsnamens von Osaka vorangestellt, das man auch wie dai sprechen kann. .
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Dalai-Lama 

Der Dalai-Lama ist das Oberhaupt der “gelben Kirche” des Lamaismus. Sein Name entstammt dem mongolischen Wort dalai für “Ozean (des gelehrten Wissens)” und dem tibetanischen Wort bla.ma, das “der Obere” bedeutet. Dalai-Lama bedeutet frei übersetzt: der Obere des Ozeans des gelehrten Wissens.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Deutschland 

Warum heißen die Deutschen Deutsche? Wenn Neonazis die Parole ausgeben “Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!”, wissen sie zwar, was sie sagen und meinen, zeigen aber auch, wie dumm sie sind!! Die Deutschen sind nämlich weder ein Volk noch eine Rasse, der Begriff “deutsch” meinte ursprünglich “volkssprachlich”. Die vielen Stämme, aus denen sich die Deutschen seit jeher zusammensetzten, hatten einige sprachliche Gemeinsamkeiten..
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Dienstag 

Die Herkunft dieses Wochentages ist im Französischen noch erkennbar: mardi. Das heißt im Lateinischen martis dies, also der Tag des Gottes Mars. Eine Inschrift aus dem 3. Jahrhundert bezeugt, dass die Germanen einen Gott namens Mars thingsus kannten; Dienstag heißt demzufolge Dingstag für “Tag des Thing”; ein Thing ist eine germanische Volksversammlung.

Siehe auch Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag
(Quelle: Hartwig Ledige: Test, Tu und Teddybär, München 2001)


Ding 

Das dänische Parlament heißt noch heute Folketing “Volksversammlung”, ein Ort, an dem die Dinge des Volkes besprochen werden sollten. Thing war bei den alten Germanen die wichtigste Institution: Das Thing war gleichzeitig Volks-, Heeres- und Gerichtsversammlung.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Diogenes 

Der griechische Philosoph Diogenes von Sinope war ein Verfechter des einfachen und anspruchslosen Lebens. Aber so weit, dass er tatsächlich in einer Tonne gelebt hätte, wäre er nie gegangen. Wie jeder andere Zeitgenosse, hat er in einem Haus gewohnt. Die Legende mit der Tonne geht vermutlich auf den römischen Philosophen Seneca zurück, der in seiner Biographie des Diogenes schreibt, ein Mensch von derart anspruchsloser Lebensweise hätte wie ein Hund genausogut in einer Tonne leben können.
(Quelle: G. Maurach: Senecas Leben und Werk, Darmstadt 1991)


Dollar 

Nun gut, jeder kennt, jeder verehrt ihn, aber viele wissen nicht, dass der Dollar seinen Namen aus dem schönen St. Joachimsthal im Erzgebierge hat. Denn seit 1518 wurde dort eine Silbermünze, namens “Joachimsthaler”, kurz Taler. Im norddeutschen Raum wurde daraus Daler und die Amis machten daraus Dollar.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Dolmetscher

Das Fremdwort „Dolmetscher“ für den Beruf des Übersetzers ist türkischer Herkunft (tilmac) und beutet eigentlich soviel wie “Vermittler, Erklärer (zwischen zwei Sprachen)”.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Döner Kebap 

Für viele ist dieses Fast-Food das türkische Nationalgericht. Aber in der Türkei ist Döner Kebap weder ein traditionelles noch ein besonders verbreitetes Gericht. Die typische Art der Zubereitung, Fleisch an senkrecht rotierenden Spießen langsam zu grillen und in dünnen Scheiben zu servieren, wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts in Anatolien erfunden. Erst seit 1960 kann man den Döner in Istanbul kaufen. Wegen seines vergleichsweise hohen Preises ist der Döner in der Türkei auch nie zu einem Nationalgericht geworden. Übrigens: Die Welt-Hauptstadt des Döner Kebap mit über eintausend Grillstationen ist Berlin.
(Quelle: E.Seidel-Pielen: Aufgespießt – Wie der Döner nach Deutschland kam, Hamburg 1996)


Donnerstag 

An diesen Tagen muss es zwar nicht zwingend donnern. Dennoch geht sein Name auf den germanischen Gott des Donners zurück: Donar.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2001)

Schaue auch: Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag

Doping anno 1904 

Beim Marathonlauf der Olympischen Spiele von St. Louis war der Amerikaner Thomas Hicks nach etwa 35 km der Strecke völlig am Ende und sein Trainer sah sich gezwungen, ihn mit einem Tausendstel Gramm Strychnin wieder aufzupeppen. Drei Kilometer weiter wollte sich Hicks einfach nur hinlegen, erhielt daraufhin noch einmal dieselbe Dosis Strychnin, zwei Eier und einen Schluck Brandy. Die gleiche Mischung dann noch einmal kurz vor dem Stadion, das er unter Halluzinationen schlurfend als erster erreichte. Hicks’ Trainer erklärte, es habe sich gezeigt, “dass Drogen für die Athleten beim Straßenlauf von großem Nutzen sind” 
Nicht nur beim Straßenlauf, guter Mann!

(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 1. April 2005)


Doppler-Effekt 

Wenn ein Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene an uns vorbeifährt, können wir beobachten (oder besser hören), dass sich die Tonhöhe der Sirene oder auch des Motors beim Vorbeifahren ändert: Kommt der Wagen auf uns zu, hört sich die Sirene höher an, als wenn sich der Wagen von uns entfernt. Der Grund ist einfach: Nähert sich der Wagen uns, werden die Schallwellen der Sirene „zusammengedrückt“, was zu einem höheren Ton führt. Entfernt sich dagegen der Wagen von uns, werden die Schallwellen gestreckt, was wiederum einen tieferen Ton verursacht. Die Änderung der Tonhöhe ist also nur ein Beobachtungseffekt. Für den Fahrer hört sich seine Sirene die ganze Zeit gleich an.

Dieser Effekt, von Christian Doppler 1842 entdeckt, lässt sich auch auf Lichtwellen übertragen und spielt in der Astronomie eine wichtige Rolle: Die Wellenlänge des Lichts von sich uns nähernden Objekten wird verkleinert – das Objekt erscheint blauverschoben. Entfernt sich das Objekt beobachtet man eine Rotverschiebung.
(Quelle: http://www.astronews.com/glossar/eintraege/doppler.html)


Dreißigjähriger Krieg

Jeder Schüler weiß, oder sollte wissen, dass dieser Krieg von 1618 bis 1648 in Europa wütete. Aber LLPe hat sich da etwas schlauer gemacht: Er hat nämlich festgestellt, dass dieser Krieg eigentlich gar nicht ein einziger war, sondern sich untergliedert in:

1.) Böhmisch-Pfälzischer Krieg (1618-1623)

2.) Dänisch-Niedersächsischer Krieg (1625-1629)

3.) Schwedischer Krieg (1630-1635)

4.) Schwedisch-Französischer Krieg (1635-1648)

Es kommt noch dazu, dass die Summe aller Kriege rein rechnerisch 29 Jahre ergibt, da 1624 kriegsfrei war. Vielen Dank an LLPestinenes.


”13” 

Um zu begründen, warum in vielen Kulturkreisen die ”13” als Unglückszahl gehandelt wird, könnte ich hier ein ganzes Buch veröffentlichen. Nur so viel: die Zwölf galt seit jeher als heilige Zahl, die das Universum in seinen zeitlichen und räumlichen Aspekten repräsentiert und damit als Symbol der absoluten

Vollkommenheit galt. Da hat natürlich die 13 als nächste Zahl keine guten Karten. Aber die 13 ist nicht international die einzige Unglückszahl. In Japan heißt die vier ”shi” und bedeutet ”Tod”. In ganz Japan gibt es kein Hotelzimmer und keinen Sitz im Flugzeug mit der Nummer 4. In Italien ist nicht Freitag, der 13., sondern Freitag der 17. der Unglückstag: Die römischen Ziffern XVII lassen sich zu ”vixi” = lateinisch für ”ich bin tot” umstellen. Deshalb kann man in Italien auch keinen Renault 17 kaufen – das Auto heißt dort Renault 117.
(Quelle: Bandini, Kleines Lexikon des Aberglaubens, dtv, 1998; BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)


Dummy 

Wer geglaubt hat, ich erkläre hier was ein Doofi ist, der wird enttäuscht werden. Der englische Ausdruck Dummy (sprich Dammi) lässt sich wie folgt übersetzen: “Kleiderpuppe, Schnuller, Statist, Strohmann oder allgemein Attrappe. Diese mit kompliziertester Elektronik vollgestopften Attrappen müssen also täglich für uns ihre künstliche Birne hinhalten, damit wir sicherer leben können. Danke, liebe Dummies!
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)


Durstig

ist das einzige deutsche Adjektiv für das es kein Gegenteil gibt.
Thilo hat das Gegenteil von durstig gefunden: total hacke. Danke für diesen Beitrag.

Stefan M. hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es für diesen Fall sogar einen Wettbewerb gegeben hat. Dabei kam heraus: „sit“ bzw. „sitt“ in Anlehnung an „satt“. Aber ehrlich: Habt Ihr schon einmal dieses Wort benutzt? Ich auch nicht!

C

C & A

Vielleicht hat sich der eine oder die andere schon einmal gefragt, warum eines der größten Kaufhäuser diese beiden Buchstaben hat. C & A steht für Clemens und August Brenninkmeyer, die 1841 in dem kleinen Dorf Sneek in Nord-Holland die Firma C & A Brenninkmeyer gründeten. 1861 eröffneten die Brüder auf dem Osterdijk in Sneek ihr erstes Ladenlokal.C & A besitzt heute über 540 Geschäfte in zwölf Ländern Europas.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Cäsars letzte Worte

“Auch du, mein Sohn Brutus!” Dieser Ausspruch klingt sehr gut, ist aber höchstwahrscheinlich erfunden. Laut Augenzeugen hat Cäsar bei seiner Ermordung überhaupt nichts gesagt (wäre auch schwer gewesen, mit so vielen Messern im Leib).
(Quelle: Walter Krämer. Lexikon der populären Irrtümer. München 1998)

Cappuccino

Auch die eifrigsten Kaffeeverweigerer trinken ihn gerne: den mit Milch aufgeschäumten Kaffee aus Italien. Doch halt, eigentlich stammt das köstliche Getränk aus Österreich. Dort hieß es ursprünglich “Kapuziner”. Österreichische Soldaten brachten es gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Norditalien, als sie dort stationiert waren. Die Italiener tranken es jedoch lieber mit heißer, aufgeschäumter Milch als mit Schlagsahne. Als um 1906 mit Dampfdruck arbeitende Espressomaschinen aufkamen, entstand in Italien die schaumige Variante des “Kapzuniers”, die heute in aller Welt “Cappuccino” genannt wird.
(Quelle: Matthew Richardson: Das populäre Lexikon der ersten Male. Frankfurt am Main 2000)
Campari

Wer von euch trinkt nicht gerne als Aperitif dieses rote Gesöff? Aber habt ihr gewusst, dass die rote Farbe aus gemahlenen Läusen besteht? Der rote Farbstoff des Campari heißt Karmin und wird aus Schildläusen der Art Dactylopius cacti gewonnen. Die weiblichen Tierchen werden auf Kakteen ausgesetzt, deren Saft sie schlürfen. Bei der “Ernte” werden sie eingesammelt, getötet und in der Sonne getrocknet. Aus den gemahlenen Läusen wird zum Schluss der rote Farbstoff extrahiert. Na dann: Prost!

Übrigens wird Karmin, das als Lebensmittelfarbstoff das Kürzel E 120 trägt vor allem noch für Lippenstifte verwendet!
(Quelle: Christoph Drösser: Stimmt’s? Noch mehr moderne Legenden im Test. Hamburg 2000)
Celsius

Was wissen wir über Celsius? Ein gewisser Astronom Anders Celsius (1701 bis 1744) kam auf die Idee, das Thermometer in 100 Einheiten zu skalieren. Bis dahin gab es nur 80 Grade, die Réaumur eingeführt hatte. Interessant ist auch, dass Celsius sein Thermometer so gliederte: Siedepunkt des Wassers: 0° und Gefrierungspunkt: 100°. Erst sechs Jahre nach seinem Tod wurde die Skala umgedreht und besteht so bis heute. Obwohl Celsius viele weitere wichtige Entdeckungen gemacht hat, z. B. verdanken wir ihm wichtige Erkenntnisse über die Abplattung des Erdballs an den den Polen, das Nordlicht und erdmagnetische Störungen. Aber nur das C auf unserem Thermometer hat in unvergesslich gemacht.
(Quelle: Fritz C. Müller, Wer steckt dahinter?, Düsseldorf 1964)
CH

Vielleicht hat sich der eine oder andere schon einmal gefragt, warum unsere Nachbarn aus der Schweiz diese beiden Buchstaben auf dem Auto tragen. Dieses Land hat viele verschiedene Namen: bei den Deutschen heißt es Schweiz, in der französischen Schweiz Suisse, in den italienischen Landesteilen Svizzera, im rätoromanischen Gebiet schließlich Svizzra. Da verwundert es auch nicht, dass die Schweiz verschiedene offizielle Staatsnamen hat: Schweizerische Eidgenossenschaft, Confédération Suisse oder Confederazione Svizzera. Die lateinische Übersetzung lautet: Confoederatio Helvetica, kurz CH. Das lateinische Wort confoederatio bedeutet “Bündnis”, und die alten Römer nannten das um den Genfer See herum lebende Volk helvetii.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2001)
Chamäleon

Gerne wird behauptet, das sich dieses Tier farblich seiner Umwelt anpassen kann. Das stimmt so allerdings nicht. In der Tat kann es seine Farbe wechseln, aber nur auf Grund von Hitze, Kälte, Angst und Hunger. In der Nacht wird die Farbe sogar heller.
(Quelle: Stichwort Chameleon in Encyclopaedia Britannica, Chicago 1976)
Champagner

Gerne wird behauptet: Ein Kaffeelöffel in einer geöffnetem Champagner- oder auch Sektflasche würde ein schnelles Entweichen der Kohlensäure verhindern und so das Prickeln erhalten. Offensichtlich wurde dieses Verhalten jahrhundertelang ungeprüft praktiziert. Bis 1995 ein Team von Physikern und Chemikern des französischen Weinforschungszentrums in Epernay ein längst überfälliges seriöses und umfangreiches Forschungsprojekt durchgeführt hat. Hierzu wurden zahlreiche Flaschen derselben Herkunft gleichzeitig geöffnet und teilweise entleert. Die Flaschen wurden dann mit allerlei Gegenständen bedeckelt: Löffel, versilbert und nicht, Kronkorken, Korken um nur einige zu nennen. Dann das vernichtende Urteil: Löffel, egal aus welchem Metall wirken sich in keiner Weise auf die Haltbarkeit von geöffneten Champagner aus. Nur die hermetisch abschließbaren Korken können den Gasdruck und damit das Prickeln des edlen Getränks erhalten. Mein Tipp: austrinken!
(Quelle: Jean-Francois Bouvet: Vom Eisen im Spinat und anderen populären Irrtümern, Knaur Verlag 1999)
Chef

Die Herkunft dieses Wortes ist schnell erklärt: Es ist französischen Ursprungs und leitet sich her aus dem lateinischen caput für “Oberhaupt, Haupt, Kopf”. Mehr ist es auch nicht.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Chinesische Mauer

Es wird immer noch behauptet, dass man das mächtige Bauwerk vom Mond aus mit bloßem Auge sehen kann. Genau das ist aber falsch. Ich nehme an, dass keiner von meinen Besuchern schon mal auf dem Mond war. Deshalb ein Vergleich: Die Mauer ist maximal 10 Meter breit und der Mond ist so ziemlich 300.000 km weit weg. Das entspricht also einem Bindfaden von 1 mm Breite, den man aus einer Höhe von 30 km sehen könnte…
Quelle: Christoph Drösser: ”Stimmt’s? Moderne Legenden im Test, ro ro ro 1998)
Chinesische Sprache

Es gibt keine Sprache namens Chinesisch, höchstens diverse Dialekte wie Mandarin oder Kantonesisch, aber keine “Hochsprache”, die über allen Dialekten steht. Ein Chinese, der von Shanghai Richtung Peking reist, muss sich so fühlen, wie ein Bayer auf Rügen. Allerdings kann sich der Bayer irgendwie doch mit dem Inselbewohner kommunizieren, wenn sich beide anstrengen, Hochdeutsch zu sprechen. So etwas gibt es in China nicht. Die einzige Gemeinsamkeit aller Chinesen ist ihre Schrift. Die Zeichen sind in ganz China gleich und so kann sich der Süd-Chinese mit dem Nord-Chinesen wenigstens schriftlich verständigen.
(Quelle: Eduardo Fazzioli: Gemalte Wörter, Bergisch Gladbach 1987)

Chirurg

In der Zeit vor Einführung der Narkose (1846) hatte ein Chirurg möglichst geschwind zu arbeiten. Der Eingriff musste beendet sein, bevor der Patient am Schock seiner Schmerzensqualen sterben konnte. Der Schnellste seiner Zunft war Sir Robert Liston (1798 bis 1847), der bei der ersten Narkose-Operation Europas am 21.12.1846 ein zertrümmertes Bein in 28 Sekunden amputierte, obwohl er sich dieses Mal wirklich hätte Zeit lassen können! Wir kennen die Operationszeit, weil der nicht uneitle Starchirurg – wie des Öfteren – einen Zeitnehmer an den Operationstisch beordert hatte.
Liston war von einer solch virtuosen Schnelligkeit, dass er einmal bei einer hohen Oberschenkelamputation im Berufseifer einen Hoden des Patienten und zwei Finger eines Assistenten mitentfernte.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 18. Juli 2005)

Cholesterin

Gerne will uns die Werbung weiß machen, dass Cholesterin schädlich und ungesund sei. Das Gegenteil ist der Fall. Cholesterin ist für den Menschen sogar lebenswichtig. Zellwachstum und -teilung wären ohne ausreichend Cholesterin gar nicht möglich. Das Steroid spielt auch eine wichtige Rolle bei Aufbau und Entwicklung des Gehirns und Nervensystems. Unser Organismus könnte außerdem ohne Cholesterin keine Sexualhormone produzieren, weshalb cholesterinsenkende Medikamente bei Männern manchmal Impotenz hervorrufen können.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung. Wissen. Kalender 2006

Chop Suey

Wer glaubt, dass dieses Gericht typisch chinesisch ist, der irrt. Chop Suey ist sogar völlig unbekannt in China. Es wurde im 19. Jahrhundert als „Gericht nach chinesischer Art“ in den USA erfunden; von dort hat es seinen Siegeszug durch viele China-Lokale auf der Erde angetreten, nur nicht in China selbst.
C+M+B

Was steckt hinter dieser Abkürzung? Vor allem in ländlichen Gebieten, aber durchaus auch in der Stadt lesen wir oft an der Haustüre diese 3 Buchstaben und die aktuelle Jahreszahl. Am 6. Januar pilgern sogenannte Sternsinger von Tür zu Tür und versehen diese dann mit der besagten Segnung. Viele Menschen sind der Meinung, dies stehe für die 3 Heiligen aus dem Morgenland, nämlich Caspar, Melchior und Balthasar, aber das stimmt nicht. Es heißt Christus Mansionem Benedicat und das bedeutet übersetzt: Christus segne das Haus!
(Quelle: Hartwig Lödige: Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Colt

Namensgeber dieses Revolver war der amerikanische Waffeningenieur und Erfinder Samuel Colt (1814 bis 1864), der eine Pistole mit Kipplauf erfand. Der Begriff Revolver ist für unsere Lateiner natürlich kein Rätsel: Revolver heißt “sich drehen” oder ““zurückrollen”; Revolver kommt also vom sich drehenden Patronenmagazin.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)
Croissants

Wer bisher geglaubt hat, dass dieses leckere Gebäck aus Frankreich kommt, wird hier eines besseren belehrt: Es kommt nämlich aus Österreich, genauer aus Wien. Dort wurden sie während der Belagerung der Türken 1683 erfunden. Der Legende nach hörten Wiener Bäcker bei ihrer nächtlichen Arbeit die Türken einen Tunnel graben, um die Stadt von unten einzunehmen; natürlich alarmierten sie sofort das Wachpersonal und konnten so diesen heimtückischen Angriff verhindern. Zur Erinnerung kreierten die Bäcker das bekannte halbmondförmige Backwerk. Nun brauchten sie nur noch einen eleganten Namen: ”Croissant”, was auf französisch Halbmond heißt.
(Quelle: Helmut Haenchen: Menü. Das große Kochlexikon, Hamburg 1978)
Curry (37. Woche 2002)

Nicht nur unser nächster Kanzler mag sie gerne: die Curry-Wurst. Bei diesem kulinarischen Schmankerl wird über eine Bratwurst ein gelbes Pulver aus der Dose gestreut. Dadurch mag der eine oder andere glauben, bei Curry handle es sich um ein eigenens Gewürz. Dabei besteht Curry aus einer Mischung von einer Reihe von Gewürzen, z. B. Anis, Zimt, Paprika, Ingwer, Kümmel, Pfeffer, Nelken, Muskat, Mohnsamen und Koriander.
(Quelle: J. Rani: Feast of India, Neu-Delhi 1991)

B

Babygeschrei

Eine Mutter kann nach nur drei Nächten ihr eigenes Baby am Geschrei erkennen. Sie wacht ab dann nur noch auf, wenn ihr eigens Kind schreit, schläft beim Krähen anderer Säuglinge aber weiter. Oft wissen Mütter gar nicht, wenn in ihrem Haus ein anderes als ihr eigenes Baby brüllt. Das war zu der Zeit, als der Mensch noch in Stammesverbänden lebte sehr nützlich. Die Mütter hätten sonst die Nächte über kein Auge zugetan.

Der Säugling selbst braucht übrigens etwa eine Woche, um die Stimme der Mutter aus anderen herauszuhören.
(Quelle: BROCKHAUS! ganz schön merkwürdig. Leipzig 1998)

Backfisch

Das “Back” in Backfisch hat nichts mit backen zu tun. Er ist ein Fisch, der, weil zu klein und mager, ins Wasser geworfen wird (“back” = zurück). Deshalb wurden vor der modernen Englisch-Welle junge Mädchen häufig “Backfische” genannt.
(Quelle: Kurt Krüger-Lorenzen: Deutsche Redensarten-und was dahinter steckt, Wiesbaden 1960)

Badminton

Was früher ganz ordinär Federball genannt wurde, heißt heute vornehm Badminton. Der Ausdruck ist unschwer als englisches Wort zu erkennen, bedeutet aber keineswegs Federball – das hieße nämlich featherball. Dazu eine kleine Geschichte: Das seit 1860 in Indien von englischen Offizieren gespielte “Poona”, die altindische Form des Federballspiels, kam 1870 nach Großbritannien. 1872 führte der Duke of Beaufort auf seinem Landsitz Badminton in Gloucestershire das Spiel erstmals vor. 1887 schuf der Bath Badminton Club in London neue regeln, die die indischen ablösten und allgemein gültig wurden. Badminton verbreitete sich in der englischsprachigen Welt, in den Niederlanden und in Südostasien. In Deutschland ist Badminton seit 1950 Wettkampfsport.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Baguette

In jedem Wörterbuch wird Baguette übersetzt mit “französisches Stangenweißbrot”. Das ist erstens richtig, und zweitens ergibt sich damit auch die Erklärung des Wortes: Es geht zurück auf das lateinische baculum; baguette und baculum bedeuten beide “Stock, Stab, Stange.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Bahnhof

Ich versteh’ nur Bahnhof. Was gemeint ist, ist heute jedem klar. Aber woher kommt der Ausdruck? Der Ausdruck entstand Ende des ersten Weltkrieges, als die Soldaten des Kämpfens müde waren und sie nur noch nach Hause wollten. Dieses zu Hause verbildlichten sie mit dem Bahnhof, der als Metapher für den Heimaturlaub stand. Wenn man sie auf irgend etwas, das nicht damit zusammenhing, ansprach, lautete die Antwort: Ich verstehe (höre) immer Bahnhof!, das heißt: Ich bin für nichts anderes mehr zu sprechen als für die Heimreise! Ich lehne jedes Gespräch rundweg ab. In diesem allgemeinen Sinne der Zurückweisung wird die Redensart heute auch gebraucht.
(Quelle: Krüger-Lorenzen: Deutsche Redensarten und was dahintersteckt, München 1995)

Bambi

Bambi ist kein Reh. Ja, das ist die Wahrheit. In der Romanvorlage von Felix Salten ist Bambi zwar ein capreolus, aber da es in Amerika keine Rehe gibt, hat Walt Disney Bambi zum Weißwedelhirschen mutieren lassen. Trotzdem wird in der deutschen Version von Rehen gesprochen. Dies ist vermutlich auf einen Übersetzungsfehler zurück zu führen. “We’re not the only deer in the forest” wird übersetzt mit “Wir sind nicht die einzigen Rehe im Wald”. Dabei ist “deer” im Englischen ganz allgemein auch ein Oberbegriff für Rot- und Rehwild. Da Bambi bis heute als Sinnbild des Rehs gilt, halten viele Kinder (und Erwachsene) den Hirsch für ein erwachsenes männliches Reh. Hirsche und Rehe sind allerdings unterschiedliche Wildtiergattung.
(Quelle: André Lorenz: Stimmt doch gar nicht! Weltbild )

Banane

Die Mutter aller Fragen lautet wohl: Warum ist die Banane krumm? Hier kommt endlich die Antwort: Aus den rein weiblichen, herabhängenden Blütenständen der Beerenfrucht entwickeln sich die traubigen Fruchtstände. Diese sogenannten ”Hände” haben bis zu 16 Früchte. Beim Wachsen wenden sich die einzelnen ”Finger” nach oben dem Licht zu. Dabei krümmen sie sich. Klingt logisch, oder?
(Quelle: Brockhaus, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

basta (20. Woche 2002, 35,56%)

In Bayern kann man, wenn es uns reicht, das bereits beschriebene “A Backerl Fotzn is glei aufgrissn”benützen oder zu dem italienischen “Basta!” greifen. Das italienische Verb bastare heißt “hinreichend, genug sein”; bast ist der dazugehörige Imperativ und bedeutet: “Es reicht!”
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001).

Bauchredner

Wer mag sie nicht, diese Alleinunterhalter, die meist mit einer Handpuppe bewaffnet sind? Dabei tragen sie ihren Namen zu Unrecht: Der Bauch kann nun mal einfach nicht reden. Bauchredner beherrschen ein besondere Atemtechnik und erreichen zudem durch Zusammenziehen der Gaumenbögen, Zurückziehen der Zunge und Verengung des Kehlkopfeingangs eine starke Resonanzminderung. Bei besonders Guten bewegt sich kein Gesichts- und Halsmuskel. Übrigens: Schon die alten Griechen kannten Bauchredner, deren berühmtester der Athener Eurykles war.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Béchamelsoße

Diese weiße Rahmtunke verdankt ihren Namen ihrem Erfinder, dem als Haushofmeister, Koch und Feinschmecker bekannten Béchamel, Marquis de Nointel, der am Hofe des Sonnenkönigs Louis XIV. diente. Dem Vernhemen nach hat Béchamel sogar ein Kochbuch in Versen verfasst.
(Quelle: Hartwig Ledige, TESA, TUC und Teddybär, München 2001)

Beethoven

Ludwig van Beethoven (1770-1827) schrieb das wohl für Klavierschüler beliebteste Klavierstück ”Für Elise” in Wahrheit für Therese. Das Manuskript von 1808 ist zwar verschollen, bekannt ist aber, dass Beethoven zu dieser Zeit für die Tochter Therese eines Wiener Arztes namens Malfatti schwärmte, und dieser Therese hat er auch sein Stück gewidmet. Bei der Drucklegung hat man aber die notorisch unlesbare Handschrift Beethovens missdeutet und ”Therese” in ”Elise” umgewandelt, und dabei ist es dann geblieben.
(Quelle: H. von Maanen: Kleine encyclopedie van misvattingen, Amsterdam 1994)

Benzin, bleifreies

Selbst das Benzin, das an deutschen Tankstellen als “bleifrei” verkauft wird, darf nach DIN EN 228 pro Liter immerhin 0,013 Gramm Blei enthalten.
(Quelle: Walter Krämer, Die besten Geschichten für Besserwisser, Piper 2001)

Bern

Die Schweiz hat keine Hauptstadt. Das liegt an starken geschichtlichen Vorbehalten. Man scheute sich, einen Kanton auf diese Weise herauszuheben. Von 1803 bis 1848 wechselte der Regierungssitz deshalb alle zwei Jahre. Dann setzte sich Bern in einer Wahl des Nationalrats gegen Zürich und Luzern als ständiger Regierungssitz durch. Heute sind die meisten Bundesbehörden in Bern angesiedelt und de facto fungiert die Stadt als Hauptstadt. Die rechtlich korrekte Bezeichnung ist jedoch Bundesstadt.
(Quelle: Christa Pöppelmann. Die neuen Irrtümer der Allgemeinbildung. München 2006 )

betucht

Menschen, die betucht sind, haben ein großes Vermögen. Das hat aber überhaupt nichts mit Tüchern zu tun, obwohl sich solche Leute auch teuren Stoff leisten könnten. Ein betuchter Mensch hat also viel Geld und lebt damit in gesicherten also betuchten Verhältnissen. Im jiddischen heißt “betuche” sicher.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer, München 2003)

Biber

Gerne wird behauptet, dass sich diese possierlichen Tierchen von Fischen ernähren. Das stimmt aber nicht, denn der Biber ist reiner Vegetarier. Seine Hauptnahrung sind frische Baumrinden und weiches Holz, auch Wasserpflanzen sowie Beeren oder Wurzeln. Pro Jahr verputzt unser Freund, im ausgewachsenen Zustand, bis zu vier Tonnen. Guten Appetit!
(Quelle: Grzimeks Tierleben, Bd. 11, Stuttgart 1969)

Bienen

Bienen sterben normalerweise nicht nach dem Stechen. Wenn Bienen stechen, dann in der Regel andere Insekten oder Tiere, die wie Insekten einen Chitinpanzer besitzen, aus dem die Biene ihren Stachel trotz des Widerhakens unverletzt herauszieht. Nur in der Haut des Menschen bleibt der Stachel stecken, und die beim Abreißen entstehende Wunde ist für die Biene meistens tödlich.
(Quelle: A. Braun: Taschenbuch der Waldinsekten)

Bienenstich

Müssen Bienen wirklich sterben, wenn sie ein Säugetier stechen?
Ja. Die Arbeitsbienen (nur sie verfügen über einen Stachel) müssen sterben, wenn sie ein Säugetier stechen. Ihr Stachel ist mit Widerhaken versehen, die in unserer dicken, flexiblen Haut stecken bleiben. Bei dem Versuch sich zu befreien, reißt sich die verzweifelte Biene fast immer den gesamten Hinterleib heraus und geht dann an der entstehenden Wunde zugrunde. Wenn sich eine Biene gegen andere Insekten, aber auch gegen Vögel verteidigt, kann sie ihren Stachel dagegen mehrmals verwenden.
Die giftgefüllte Blase der Biene kann übrigens noch weiterpumpen, wenn sie samt Stachel aus dem Insekt gerissen wurde. Man sollte den Stachel auch nicht etwas mit einer Pinzette entfernen, weil man so noch mehr Gift in die Wunde drückt. Die einfachste Methode: mit dem Fingernagel abkratzen.
(Quelle: Christoph Drösser: Stimmts? Hamburg 2000)

Bier

Gerne wird behauptet, dass München die Bierhauptstadt Deutschlands wäre. Auch wenn allein zur Wies’n jedes Jahr ca. 6 Millionen Mass’n getrunken (um es vornehm auszudrücken) werden, ist Dortmund nicht zu schlagen. Dort werden pro Jahr 6 Millionen Hektoliter (zur Erinnerung: Hekto heißt *100!) des Gerstensaftes produziert. Das sind immerhin 0,5 Millionen Hektoliter mehr, als in der bayerischen Hauptstadt. Dortmund hält damit sogar Europarekord.

Seit 1991 hat das Sauerland mit seinem Warsteiner beide Städte abgehängt: 8 Millionen Hektoliter werden dort gebraut. Allerdings kommt das sauerländische Bier nicht aus einem einzigen Ort.
(Quelle: Statistisches Jahrbuch für das Land NRW, versch. Jahre)

Bierbauch

Dem Gerstensaft wird nachgesagt, dass er besonders viele Kalorien hat. Dabei hat die gleiche Menge Cola oder Milch mehr davon. Bier regt aber besonders den Appetit an – die Snacks zum Bier lassen also den Bauch wachsen, nicht das Getränk selbst ist der Grund. Hopfen enthält außerdem Substanzen, die dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähneln. Diese Phyto-Östrogene können von der Pflanze bis ins Bier gelangen und möglicherweise auch bei männlichen Trinkern einen kleinen Busenansatz formen.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung. Wissen. Kalender 2006)

BI-FI

Die leckere Minisalami hat ihren Namen aus dem Englischen erhalten. Es ist einfach nur eine Eindeutschung aus dem Wort beefy, das fleischig heißt.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, Berlin 1998)

Big Ben

Dieses Wahrzeichen der englischen Hauptstadt London ist weder der Turm noch die Uhr in diesem Turm – es ist die Glocke. Sie wiegt dreizehn Tonnen und hat ihren Namen von Sir Benjamin Hall, dem Verantwortlichen für öffentliche Bauten zu der Zeit ihrer Entstehung.

Bisamratte

Die aus Nordamerika stammende und dort wegen ihres Pelzes intensiv gejagte Bisamratte ist gar keine Ratte (Rattus), sondern eine Wühlmaus (Microtina). Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Böhmen ausgesetzt, gibt es sie heute auch häufig in Europa.
(Quelle: Stichwortartikel “Bisamratte” in Meyers Großes Taschenlexikon. Mannheim 1992)

Bismarck-Hering

Wie kommt der Hering zu seinem Namen?
Reichskanzler Otto von Bismarck (1815 bis 1898) bezeichnete einmal anlässlich einer Ernährungsdebatte im Reichstag den Hering als Delikatesse. Der Eiserne Kanzler vertrat die Ansicht, der Hering würde wohl auch von allen Deutschen als solche betrachtet und dementsprechend mit Genuss verzehrt werden, wenn er nur rar und teuer sei. Die Fischindustrie dankte dem Kanzler für diese förderlichen Worte auf ihre Weise.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Black Box

Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum die Black Box so heißt, obwohl sie meistens eher rot ist?

Der Inhalt der Box liegt im Dunkeln – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn sie ist so versiegelt, dass weder Luft noch Wasser die Daten des Flugzeuges, die darin aufgezeichnet werden, zerstören können. Außerdem sind nur Fachleute in der Lage, die Daten des Flugschreibers zu entschlüsseln. Außen ist die Box rot oder orange, damit sie – im Falle eines Absturzes – leichter gefunden werden kann.
(Quelle: Antje Urban, Pressesprecherin Deutsche BA, München. In: Kann man im Handstand schlucken? München. 2003)

Blätter, bunte

Warum hat der Herbstwald viele Farben?
Um diese Jahreszeit beginnt eine Schicht, den Austausch zwischen Zweig und Blatt zu unterbrechen, sodass u. a. die bei Photosynthese entstandene Glukose nicht mehr in den Baum abwandert, sondern im Blatt verbleibt. Das Chlorophyll hat bis dahin als grünes Pigment die anderen Farbpigmente des Blattes nicht sichtbar werden lassen. Nun zerfällt das Chlorophyll, die anderen Pigmente werden sichtbar und die verbleibende Glukose wird zusätzlich noch in Farbpigmente umgewandelt.
In Neuengland und Ostkanada sind die Herbstfarben der Wälder besonders prächtig, denn die sehr kühlen Nachttemperaturen verstärken dort die Veränderungen im Stoffwechsel der Blätter.
(Quelle: Brockhaus. Tageskalenderblatt vom 26. Oktober 2005)

Blaublütler

Wer bisher geglaubt hat, die Adligen dieser Welt hätten tatsächlich blaues Blut in den Venen wird gleich enttäuscht werden. Die Bezeichnung “blaublütig” wurde erstmals im ausgehenden Mittelalter für die katholischen Majestäten Spaniens verwendet. Die Mitglieder der königlichen Familie durften aufgrund der strengen Hofetikette keinerlei körperliche Betätigungen ausüben. Das führte zu Sauerstoffmangel im Blut und ließ die Venen bläulich durch die Haut schimmern. So schien es, als flösse blaues Blut durch die königlichen Adern.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

In welchen Altglascontainer wirft man blaue Flaschen? (2. Woche 2004)

Aufgrund des geringen Aufkommens gibt es für blaue Flaschen keinen extra Flaschencontainer. Es wird empfohlen, diese zusammen mit den grünen Flaschen zu entsorgen, da sich diese beiden Farbtöne sehr ähnlich sind, sodass bei der Weiterverarbeitung das blaue Glas gar nicht ins Gewicht fällt. Die geheimnisvolle Blaufärbung kommt übrigens durch die Zugabe von Metalloxid, genauer gesagt Kobaldoxid zustande.
(Quelle: Arnulf Gundler, Pressesprecher Abfallwirtschaftsbetrieb, München. in: “Kann man im Handstand schlucken?” München 2003)

Blaue Mauritius

Von Joseph Osmond Barnard (1816—1865) - Taken by Petr Kalivoda, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=924202

Unter den Philatelisten gilt die Blaue Mauritius durchaus als, sagen wir mal, wertvoll. Der Laie glaubt sogar, dass es sich bei dieser Briefmarke um die teuerste, älteste und seltenste Marke handelt. Nun das stimmt nicht! Die älteste Briefmarke der Welt ist ein von der Pariser Stadtpost 1653 herausgegebener Papierstreifen (“Billet de poste payé”), der allerdings nicht aufgeklebt, sondern mit Klammer oder Faden am Brief befestigt wurde. Die älteste aufklebbare Briefmarke ist der “Penny Black” aus England von 1840. Die teuerste Briefmarke der Welt, gemessen an Auktionserlösen, ist die 1852 von der AJ Dallas Co. im amerikanischen Pittsburgh herausgegebene “Lady McGill, 2 Cent Rot-Braun”; sie wechselte 1987 für 1,1 Millionen Dollar den Besitzer. Die seltenste Briefmarke ist die schwedische “3 Skilling Banco, Gelbe Fehlfarbe” von 1853, sie existiert nur noch in einem Exemplar.
(Quelle: Stichwörter Mauritius und Postwertzeichen in der Brockhaus Enzyklopädie, Wiesbaden 1990)

Blau machen

Warum macht man blau? Weil früher die Färber Blau machten. Dazu mussten sie aus den Blättern des Färberwaids durch Gärung Indigo gewinnen: Sie legten die indigohaltigen Blätter in Bottiche und gaben als Gär- und Lösungsmittel ihren eigenen Urin dazu. Außerdem nötig war Alkohol, um die Gärung zu beschleunigen; je mehr Alkohol man dazugab, desto mehr Farbstoff erhielt man. Also betranken sich die Färber, und das über zwei Wochen hinweg, denn so lange brauchte die Gärung. Obendrein musste es in dieser Zeit heiß und sonnig sein. So tranken nun die Färber ohne Ende, wie es ihnen die Arbeitspflicht gebot, lagen betrunken in der Sonne, machten Blau und waren blau.
(Quelle: Peter Köhler: Basar der Bildungslücken, München 2000)

Blausäure

Sie kommt in Mandeln, Pflaumen, Aprikosen und Kirschen vor, aber ihr Farbe erkennt man dort nicht. Denn Blausäure ist immer farblos. Seinen Namen hat der Cyanwasserstoff vom Berliner Blau, einem der ältesten künstlichen Farbstoffe, aus dem der 1782 von Carl Wilhelm Scheele (1742 bis 1786), einem schwedischen Chemiker deutscher Herkunft, zum ersten Mal hergestellt wurde.
Im Gegensatz zu Bakterien und Pflanzen können Tiere und Menschen an der Blausäure sterben. Dazu reicht unter Umständen schon der Genuss von 50 Bittermandeln. Krimifreunden ist vor allem ein Salz der Blausäure wohlbekannt: das Zyankali.
(Quelle: Brockhaus. Das Wissen der Welt. Kalenderblatt vom 19. Juli 2004)

Bleistift

Ein Bleistift besteht aus einem in Holz eingefassten Graphitstift und müsste korrekt eigentlich Graphitstift heißen. Warum heißt er also Bleistift? Nach seiner Erfindung wurde der Bleistift ursprünglich Bleystefft, eine Kurzform zu Bleyweißstefft, genannt. Die farbliche Ähnlichkeit zwischen Blei und Graphit war ausschlaggebend für die Namensgebung.
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Blinddarm

Wer Schwierigkeiten mit seinem Blinddarm hat wird vermutlich operiert. Bei dieser Operation wird aber nicht der gesamte Blinddarm selbst (der Fachmann sagt zum blinden Ende des Dickdarms Intestum Caecum), sondern nur der sogenannte Wurmfortsatz (Appendix) entfernt.
(Quelle: H.J. Lewitzka-Reitner: Großes Gesundheitslexikon, Niederhausen 1987)

Blinde

Gerne wird behauptet, dass blinde Menschen besser hören können. Aber das Spektrum der wahrgenommenen Lautstärken und Frequenzen ist das gleiche wie bei Menschen, die noch ihr Augenlicht besitzen. Wenn man trotzdem so oft Blinde etwa unter Klavierstimmern findet, so liegt das einmal daran, dass Blinde ihren Hörsinn besser trainieren, vor allem aber daran, dass man für diesen Beruf das Augenlicht nicht braucht – die Saiten lassen sich ertasten.
(Quelle: Krämer u.a. Das neue Lexikon der populären Irrtümer. München 2000)

Blindschleiche

Es sollte eigentlich klar sein, dass es sich bei diesen Lebewesen um keine Schlangen, sondern um Eidechsen mit verkümmerten Füßen handelt. Auch sollte klar sein, dass diese Kriechviecher weder stark kurzsichtig, oder gar blind sind. Ihren Namen hat sie von dem althochdeutschen “plintslicke” =”blendende

Schleiche”; so nannten sie unsere Vorfahren wegen ihres oft blendend hellen Körpers.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, Piper 1998)

Blitz

Ursprünglich wollte ich hier berichten, dass ein Blitz nicht immer in der höchsten Stelle einschlägt. Richtig ist: der Blitz sucht sich gern den höchstgelegenen Kontaktpunkt aus – aber nur in einer räumlich eng begrenzten Fläche. Wer also auf einem von hohen Bäumen umsäumten freien Feld von einem Gewitter überrascht wird, darf nicht darauf vertrauen, dass der Blitz die Bäume wählt; der Blitz kann ebensogut im freien Feld einschlagen, ohne einen Baum zu treffen. Aber viel interessanter finde ich die Tatsache, dass ein Blitz durch die elektrische Ladung eine Temperatur von 30 000° C erreichen kann. Das ist fünfmal höher als die Temperatur auf der Sonnenoberfläche! Der Stromfunke eines Blitzes kann eine Spannung von 100 Millionen Volt erreichen.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Blitz II

“Vor Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen!” Von mir habt ihr diesen Spruch nicht, denn als Klugscheißer muss ich Euch sagen, dass Blitzen so ziemlich egal ist, was für Bäume rumstehen. Er schlägt einfach in den Baum ein, der am Höchsten steht.

Aber was wäre ich für ein Klugscheißer, wenn ich nicht eine mögliche Erklärung dieser Regel finden würde? Eichen erleiden sehr große Schäden an ihrer Rinde, wenn sie vom Blitz getroffen wurden. An der glatten Rinde von Buchen hingegen gleitet der Blitz ohne großen Schaden einfach ab. Nur ist die Gefahr für den Menschen dadurch nicht kleiner!
(Quelle: W.R. Newcott: Lightning, nature’s high-voltage spectacte, National Geographic 7/1993)

Blondinen

Blondinen haben heutzutage bekanntlich mit dem Niedrig-IQ-Vorurteil zu kämpfen, aber schon im 14. Jahrhundert wurden sie nicht sehr freundlich behandelt: Konrad von Megenberg („Das Buch zur Natur“) hielt die Muttermilch einer Brünetten für wertvoller als die einer Blondine, „weil die Blondinen kalt sind“.
(Quelle: Gerlach, Walter: Das neue Lexikon des Aberglaubens)

Blut

Gerne wird behauptet, dass unser Lebenssaft rot sei. Wenn unser Blut durch die Venen zurück zum Herzen fließt, ist es nämlich violett, fast blau. Tritt es allerdings durch eine verletzte Vene aus, so wird es durch den Kontakt mit Sauerstoff sofort wieder rot.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, Piper 1998, Danke an Stefan Gabriel)

Blutgruppe

Viele Menschen kennen ihre Blutgruppe nicht und das ist auch gar nicht schlimm: Wenn ein Arzt die Blutgruppe eines Patienten wissen muss, wird er ihn bestimmt nicht danach fragen oder sich gar auf seine Aussage verlassen. Deshalb lohnt es sich auch nicht, viel Mühe auf das Auswendiglernen seiner Blutgruppe zu verwenden.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer, 1998)

Bobby

Auch wer noch nicht in London war, weiß vielleicht, dass dort die Polizisten Bobby genannt werden. Der eine oder andere weiß auch, dass dies normalerweise eine Kurzform von Robert ist. Aber haben in London etwa alle Polizisten den selben Vornamen? Mitnichten. Es geht natürlich auf einen bestimmten Robert zurück, nämlich Sir Robert Peel (1788 bis 1850). Der Fabrikantensohn war in den dreißiger und vierziger Jahren Premierminister in England und schaffte es, aus der Polizei ein einheitliches Gebilde zu machen. Das Polizeipräsidium legte er 1829 in ein Haus am Scotland Yard, der Straße, in der sich früher das palastähnliche Absteigequartier der schottischen Könige befunden hatte.

Die Bobbies in London sind übrigens bis heute nur mit einem Schlagstock bewaffnet.
(Quelle: Fritz C. Müller, Wer steckt dahinter?, Düsseldorf 1964)

keinen Bock haben

Junge Menschen, zumindest Menschen, die zu der Zeit jung waren, als ich es selbst war, sprechen von “keinen Bock haben”, wenn sie zu etwas keine Lust haben.

Der Bock ist ein altes Symbol der Sturheit und der sexuellen Gier oder Lust. Der Ausdruck entstammt der Jugendsprache der achtziger Jahre im Rahmen eines zeitweiligen Modetrends der Unmotiviertheit, sich um Fragen der Zukunftssicherung zu bemühen.
(Quelle: Lexikon der Redensarten. München 2001)

Bocksbeutel

Vielleicht wissen es Manche schon: Beim berühmten Bocksbeutel handelt es sich nicht um eine bestimmte Weinsorte, sondern um eine relativ platte, seitlich ausladende, grüne Weinflasche, in die bestimmte fränkische und badische Weine gefüllt werden. Aber was wäre ich für ein Klugscheißer, wenn ich nicht auch noch den Ursprung dieses Namens herausgefunden hätte: Der Name darf nämlich wörtlich genommen werden. In den vergangenen Jahrhunderten wurden Flüssigkeiten im Hodensack des geschlachteten Ziegenbocks transportiert. Na denn, Prost!
(Quelle: Pat Lauer, Das Ei des Kolumbus und andere Irrtümer, ORBIS Verlag 2000)

Borke

Häufig kommt es zu Verwechslungen, wenn von der Haut des Baumes gesprochen wird. Dabei sind Rinde und Borke nicht etwa zwei Begriffe für ein und dasselbe. Als Borke bezeichnet man nämlich den abgestorbenen Teil der Baumrinde, der zumeist in Streifen oder Platten abgeworfen wird und wirschaftlich sinnvoll genutzt werden kann: So werden z. B. Bodenisolierungen und Flaschenkorken aus diesem natürlichen Material hergestellt.
(Quelle: Pat Lauer: Das Ei des Kolubus und andere Irrtümer, München 2000)

Boxring

Ist die Boxarena rund?
Das “Ring” führt uns Deutsche dabei nämlich auf eine falsche Fährte. Es kommt wieder mal aus dem Englischen und steht für läuten oder klingeln. Und das ertönte immer schon aus eckigen Arenen.
(Quelle: Ruhr-Nachrichten vom 20.9.96 in der Rubrik “Leser fragen”)

Boykott

Woher stammt dieses wunderschöne Wort? Es wurde nach dem englischen Kapitän und Gutsverwalter CharlesCunningham Boycott (1832 bis 1897) benannt. Er war ein derart übler Menschenschinder, dass seine irischen Pächter ihn schließlich boykottierten, sie ignorierten einfach seine Gegenwart und gaben keine Antworten auf seine Fragen. Die im Jahre 1879 gegründete Irische Landliga gab Boycott unmissverständlich zu verstehen, dass sich die Zeiten geändert hatten und zwangen ihn ein Jahr später zur Auswanderung.
(Quelle: BROCKHAUS, was so nicht im Lexikon steht, Leipzig 1996)

Brasilien

Brasilien ist nicht nur das einzige Land Südamerikas, in dem Portugiesisch gesprochen wird, Brasilien ist auch der größte Staat Südamerikas. Entdeckt wurde es im Jahre 1500 durch Pedro Álvares Cabral. Amerigo Vespucci unternahm 1501 eine Entdeckungsreise nach Brasilien, von der er Holz mit nach Portugal zurückbrachte. So kam Brasilien zu seinem Namen; er bedeutet “Gutholzland”..
(Quelle: Hartwig Lödige, Tesa, Tuc und Teddybär, München 2001)

Bratwurst

Dieses Wort leitet sich vom altdeutschen Wort „brat“ ab, das heißt „weiches, kleingehacktes Fleisch“. Es steht also in überhaupt keinem Zusammenhang, dass diese Wurst gebraten wird.
(Quelle: Walter Zerlett-Olfenius: Aus dem Stegreif, Berlin 1943)

Brennnessel

Warum brennt diese Nessel? Bei der Berührung mit dieser Pflanze knicken die Köpfchen der Haarnadeln an einer Sollbruchstelle ab, ritzen unsere gar nicht so dünne Haut und schon wird ein ganz spezielles Gebräu injiziert. Es besteht aus Histamin, Ameisensäure und Acetylcholin.

Acethylcholin ist eine Überträgersubstanz, die Nervenimpulse an den Schaltstellen (Synapsen) weiterleitet, verbessert damit den Transport des Nervengiftes und sorgt für Entzündungen. Die Ameisensäure schließlich ist ein Teufelszeug, das unter der Haut Zellen zerstört.

Zusammen potenzieren die drei ihre Wirkung optimal. Wer sich das wohl ausgedacht hat…
(Quelle: Brockhaus: Da staunt der Fachmann…, Leipzig 2000)

Brotaufkleber

Warum sind auf Brotlaibe eigentlich immer diese lästigen Papieraufkleber?

Auf Brot muss, wie auf allen anderen Lebensmitteln auch, eine Gewichtsangabe stehen, das schreibt der Gesetzgeber vor. Der Kunde soll wissen und im Zweifelsfall nachwiegen können, ob er ein 750 g oder ein 1000 g schweres Brot gekauft hat. Papier eignet sich für diese Kennzeichnung am besten. Es wird in einer Mischung aus Wasser und Mehl auf den Teig geklebt.
(Quelle: Martin Bergmoser, Geschäftsführer der Bäcker-Innung: Kann man im Handstand schlucken? München. 2003)

brutto

Der Begriff brutto kommt aus dem Italienischen. In der Kaufmannssprache des 16. Jahrhunderts bürgerte sich das Wort ein für “mit Verpackung abgewogen”, brutto leitet sich her aus brutto peso, der Bezeichnung des Rohgewichts, bedeutet eigentlich aber “hässlich, unrein.” Die lateinische Wurzel lautet brutus, und das bedeutet “schwer, schwerfällig, stumpfsinnig”. Auch diese Wort hat wiederum Eingang in die deutsche Sprache gefunden: brutal.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Bücherverbrennung

Das öffentliche Verbrennen missliebiger Bücher ist so alt wie die Bücher selbst: Schon 250 v. Chr. ließ der erste Herrscher der chinesischen Tsin-Dynastie die Bücher des Konfuzius verbrennen. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden in Italien, Portugal und Spanien Werke von Ovid, Boccaccio und Dante öffentlich verbrannt. Unter Napoleon wurde das ”Buch über Deutschland” von Madame de Stael wegen ”unfranzösischer politischer Ansichten” aus dem Verkehr gezogen und verbrannt. Diese vorangegangenen Bücherverbrennungen rechtfertigen in keinster Weise die wohl historisch und politisch schlimmste Bücherverbrennung 1933 durch die Nazis. Denn hier wurden nicht nur die Bücher verbrannt, sondern auch die Autoren mussten um ihr Leben fürchten.
(Quelle: A. L. Haight: Verbotene Bücher. Düsseldorf 1956)

Buchweizen

Hier wieder ein besonderer Leckerbissen für Klugscheißer: Buchweizen ist gar kein Weizen, ja nicht einmal Getreide, sondern ein Knöterichgewächs. Obwohl man seine Früchte oft zu Mehl oder Grütze, besonders für Brei, seltener für Brot verarbeitet, hat der Buchweizen mit den “normalen” Getreidesorten, die alle der Familie der Gräser angehören, nichts zu tun. Ein Schmankerl für die, die sich sowas merken können: Fagopyrum esculentum wäre der Fachausdruck für unser Knöterichgewächs.
(Quelle: Stichwort “Buchweizen” in Brockhaus Enzyklopödie, Wiesbaden 1990)

Buenos Aires

Buenos Aires ist nicht nur die Hauptstadt Argentiniens, sondern mit etw drei Millionen Einwohnern eine der größten Städte der südlichen Erdhalbkugel. Große Stadt, viele Autos, verpestete Luft – hätten die Namensgeber das geahnt, dann hätten sie bestimmt zu einem anderen Namen gegriffen. Buenos Aires bedeutet nämlich “gute Luft”.
(Quelle: Hartwig Lödige: Ketchup, Jeans und Haribo, München 2002)

Bulle

Diese Bezeichnung für unsere Ordnungshüter in grün ist nicht zu verwechseln mit den grasfressenden Vierhufern auf der grünen Weide. Im 18. Jahrhundert hießen die Landjäger ”Landpuller” oder ”Bohler”, nach dem niederländischen ”bol” (=Kopf, kluger Mensch). Ein Bulle ist daher ein Mensch mit Kopf. Wann dieser Ausdruck erstmals als Beleidigung verstanden wurde, bleibt im Dunkel der Historie verborgen.
(Quelle: M.Scheele und R.Wetter: Ratgeber Recht, München 1990)

Bumerang

Der Bumerang wird in der heutigen Zeit in seiner Nutzung vollkommen missbraucht! Während er heute ein nettes Spielzeug ist, dass nach dem Werfen möglichst zurückkommen sollte, war der Bumerang eigentlich eine Jagdwaffe der Ureinwohner Australiens! Das Wurfgeschoß, das meist auch ziemlich scharf war, sollte natürlich keines Falls zurückkommen!

Dieser Beitrag stammt von LLPestinens. Vielen Dank.

Bumerang II

Wer bis jetzt glaubte, ein guter Bumerang würde immer zum Abwurfpunkt zurückkommen, irrt. Der Hauptvorteil eines Bumerangs ist nämlich nicht, dass er zum Werfer zurückkehrt, sonder dass er weiter fliegt als ein gerades Holz. Der Rückkehr-Bumerang wird von den Aborigines vor allem zum Üben oder zum Aufscheuchen von Vögeln verwendet; die “richtigen” Jagd-Bumerangs kehren nicht zurück.

Würden Bumerangs den Werfer suchen, hätte die australische Armee im Ersten Weltkrieg wohl kaum einen Handgranaten-Bumerang gebaut…
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Irrtümer. München 1998)

Bumerang III

Bumerangs, die als Exklusiv-Erfindung der Aborigines in Australien gehandelt werden, gab es es schon mi alten Ägypten und gibt es noch heute als Jagdwaffe bei gewissen Indianerstämmen Nordamerikas. Und da diese Kulturen wohl kaum mit den australischen Aborigines in Verbindung standen, haben sie dieses Krummholz wohl auch unabhängig von den Aborigines erfunden.
(Quelle: Stichwortartikel “Boomerang” in Microsoft CD-ROM Enzyclopädie Encarta. 1994)

Burschenschaft

Man könnte meinen, die Burschenschaft heißt so, weil lauter Burschen dort Mitglied sind. Dabei ist es genau umgekehrt.

Ursprünglich hieß ein Mitglied einer Studentenverbindung nicht Bursche (= moderne Bedeutung für junger Mann), sondern Bursch, nach dem mittellateinischen “burs” = Geldbeutel. Die Studentengemeinschaften an den frühen Universitäten hießen “Bursche”, weil sie aus einer Kasse (Stiftung) lebten. Die einzelnen Mitglieder einer Bursche hießen “Burßgesell”, “Bursant” oder “Mitbursche”, zusammen waren sie eine Burschenschaft. Durch die Übertragung auf andere Gemeinschaften, z. B. Handwerker und Soldaten, bekam das Wort Bursche dann die heutige Bedeutung “junger Mann”.
(Quelle: Walter Krämer: Lexikon der populären Sprachirrtümer. München 2003)